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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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6. Heft
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Hampe, Theodor: Archivalische Forschungen zur Waffenkunde, [2]
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0201

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FACHNOTIZEN

6. HEFT

annemen, batten, Cunrat Geckennheim zu untter-
weisen, den anzunemen. Alfs nu aber die Über-
schrift des brives verlesenn, wart gehört, das
der an Hansen Geckenheim und Ambrosius, seinen
bruder, gehört; sagt Dittherich Lauffer, bürger-
meistere, von rats wegenn, es ging ein rate oder
Cunrat Geckennheim der brive nichtt ane, sie
soltten den antwortten den, den er geschribenn
were.
23. [IV, 303 a] Donnerstag nach Petri und
Pauli apostolorum [jo. Juni] 1491:
Hanns von Wurms, blattner, ist ver-
boten] umb ungehorsamkeit willenn der Steuer
bezalung', und hat globt mit treuen an eyts statt,
sich mit den Steuerherren in vier wochenn den
nechsten zu vertragenn und zu bezalen.
2l|. [IV, 303 b] Dienstag nach Visitationis
Marie \j.Juli] 1491:

187

Hanns Kramer, blattner, ist uf die glübte,
die er in offem rathe gethan hat, geheyssen, sich
mit den Steuerherren zu vertragen und hie zwischen
und sant Barthelmes tag [24. August] unverzogenn-
lich zu bezalen.
25. [IV, 357a] Freitag nach dem heyligenn
Ostertage [12. April\ 1493:
Eynmütiglichenn beschlossenn, das man den
zeugk, der vorhanden ist, wider zu büchssenn
sol machenn und giessenn lassenn.
26. [IV, 434b] Donnerstag post Crucis exal-
tacionis [jy. September] 1496;
Mernnteyls beschlossenn, das die schofs-
meyster sollenn hagkenn büchssenn gissenn
lassenn aufs dem altenn zeug nach forme der von
Yphofenn gemachtenn hackennbüchsfs.
(Fortsetzung folgt.)

FACHNOTIZEN

Ein Wort zur Frage des Damastes. Zum
Artikel über dies Thema von Herrn Staatsrat
E. v. Lenz in Petersburg (Bd. 4 S. 132) möchte
ich auf einige Punkte hinweisen, die ich Herrn
Dr. Richter von der Indischen Abteilung des
Berliner Museums für Völkerkunde verdanke.
Wir haben sicherlich die besten Anhaltspunkte
für die Herstellung des Damastes im malayischen
Archipel, denn die Kunst des Damaszierens wurde
hier seit alters, vor allem in Java ausgeübt; zumal
in den Fürstenlanden, wo die Fürsten und ihre
Hofhaltungen reichverzierte Prunkwaffen ver-
langten, bildete sie sich zu hoher Vollkommenheit
aus. Gegenwärtig ist diese alte Kunst allerdings
im Rückgang. Nach verschiedenen Literatur-
quellen, die ich unten zusammen stelle, ist die
Technik folgende: Der Waffenschmied (empu)
schmiedet das Eisen in Stäbchen, die quadra-
tischen Querschnitt haben. Eines davon wird wie
eine Stimmgabel umgebogen und ein anderes Eisen
von einem andern Härtegrad, und nur von halber
Länge wie das erste, zwischen die so gebildeten
Zinken gelegt und mit ihm zusammengeschweifst.
Diese verschweifsten Stäbe werden auf ziemlich
umständliche Art zu Damast verarbeitet. Das
geht nicht so einfach vor sich wie es aussieht,
denn die Stäbchen müssen immerzu geglüht
werden. Dann werden sie mit zwei Zangen an-
gefafst, geglüht und in die Länge gezogen. An
einem Stäbchen, das etwa J/2 m lang ist, arbeitet

der „empu“ mit 1 oder 2 Gehilfen 1 oder 2 Stunden
oder länger. Vielemal geht es vom Feuer auf
den Ambofs und vom Ambofs ins Feuer. Die
Stäbchen werden so durcheinander geschmiedet,
dabei immer nach einem bestimmten Plane, der
verschieden ist, je nach dem Muster, das der
Schmied auf seinem Kris anbringen will, gedreht
und gefaltet. Nach dem Schmieden sieht man von
dem Muster noch nichts. Erst nachdem die
Klinge mit Arsenik und mit Zitronensaft einge-
rieben, erscheint die Zeichnung'. Ob etwa von
dieser Einreibung mit Arsenik, die doch nur eine
beizende Wirkung hat, die Sage vom vergifteten
Krise kommt? Ein genauer Kenner der Damast-
schmiedekunst im malayischen Archipel ist Pro-
fessor W. Rosenhain am St. Johns College zu
Cambridge. Es ist übrigens zu beachten, dafs
das Wort „pamor“ im Malayischen die Zeichnung,
nicht das Material bedeutet, mit dem damasziert
wird.
W. Rosenhain, Notes on Malay Metal-Work (mit
2 Tafeln): Journal of the Anthropological Institute of Great
Britain & Ireland XXXI (1901), i6iff.
A. C. Kruijt in: Bijdragen voor de taal-, land- en
volkenkunde van Nederlansch Indie; 6. Serie, IX (1901), 148
bis 160. Siehe dazu: Meyer und Richter, Publ. d. Kgl.
Ethnogr. Mus. Dresden XIV (1903), 71a.
J. Gronemann Over pamor en pamorsmeedkunst:
Weekblad voor Indie 31. Juli 1904 (Nr. 14) Surabaja.
Ders. Pamor-smeedkunst: Javabode 27. Juni 1904,
Semarang.
Ders. Nikkei als Pamor: Javabode 12. Juli I904,
Semarang.
} Heg er, Fr., Annalen des k. k. Naturhist. Hofmus.
Wien XXI (1906), Notizen S. 4: (Über Verwendung von
 
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