4. Heft.
Zeitschrift für historische Waffenkunde
127
fragen beschränken müssen, die an es, zumeist
durch Vermittlung des Historischen Museums,
herantreten. Das ist bereits auch in der ab-
gelaufenen Arbeitsperiode der Fall gewesen.
Übrigens ist gerade diese Art von Arbeiten für
das Seminar besonders fruchtbar und als dauernde
Einrichtung wünschenswert, wie z. B. eine an ein-
gesandte Laufseelen-Abgüsse sich anknüpfende,
eingehende und wiederholte Besprechung über
die Entstehung der gewundenen Züge bewies.
Von diesen Besprechungen mögen aufser der
genannten noch angeführt werden:
1. Nachträge zur Geschichte der Olbern-
hauer Gewehrfabrikation (Herr Diener-
Schönberg);
2. Beiträge zur Geschichte der Suhler Ge-
wehrfabrikation (derselbe);
3. Der Pfriem und die geöhrten Nadeln an
Dolchen (derselbe);
4. Handfeuerwaffen der Rüstkammer zu
Pfaffroda (derselbe);
5. Die Waffen auf einem Portatile der
Franziskanerkirche zu Paderborn (Herr
Haenel);
6. Zwei mittelalterliche Helme, Herrn Land-
gerichtsdirektor Engel angeboten (derselbe)!
7. Jakob Topf (derselbe);
8. Wilhelm von Worms (Herr Koetschau);
9. Ein mittelalterlicher Armbrustdoppel-
bogen (derselbe);
10. Der Fahrmbachersche Führer und die
Terminologie der Waffenkunde (derselbe);
11. Die im Besitz des Herrn von Kretsch-
mar befindlichen abendländischen und
j apanischen Waffen (Herr vonKretschmar);
12. Die Schwerzenbachsche Sammlung und
Forrers Entwicklungsgeschichte des
Schwertes (Herr von Schubert-Soldern);
13. Willy Pastors „Zug vom Norden“ und
die Geschichte des Schwertes (derselbe);
14. Dievon TheophilusPresbytergegebenen
Vorschriften zur Bearbeitung der Me-
talle (Herr Thierbach);
15. Die letzten Ausläufer des Lunten-
schlosses (derselbe).
Vorträge:
1. ÜberGeschwindschufsstückedes 18.Jahr-
hunderts (Herr Baarmann);
2. Über Depressionslafetten (derselbe);
8. Das Turnier am sächsischen Hofe im
16. Jahrhundert (Herr Haenel);
4. Das Rüstmeisterbuch von 1574 im Histo-
rischen Museum und seine Quellen (Herr
Koetschau);
5. Die Schwertzieraten der Provinz Higo
(dargestellt auf Grund der Forschungen und
der Sammlung des Herrn G. Jacoby in Berlin
(derselbe);
6. Die Trag'art des Schwertes (Herr von
Schubert-Soldern);
7. Die Bewaffnung der alten Ägypter
(derselbe).
Von den korrespondierenden Mitgliedern
schickte Herr Jacoby seine ausgezeichnete
Sammlung von Schwertzieraten der Provinz Higo,
Herr von Ubisch einen Bericht über eine nieder-
ländisch-französische Studienreise, Exz. Graf
Wilczek Stangenwaffen, die aber, da sie nach
der letzten Sitzung- eintrafen, erst im nächsten
Semester zur Besprechung kommen werden.
Dresden, am Johannistag- 1906.
Dr. Karl Koetschau.
Katalog ^der historischen Ausstellung der
Stadt München, veranstaltet aus der Mail-
linger-Sammlung und Beständen des Stadt-
Archivs und des historischen Stadtmuseums.
München 1906.
Die höchst reichhaltige und interessante Aus-
stellung zerfällt in zwei wesentlich verschiedene
Gruppen. Die erste, in sich abgeschlossene, bildet
eine „Ausstellung aus der Geschichte und aus
dem Gebiete des Schützen- und Jagdwesens vom
14. Jahrhundert bis zur Gegenwart“, und wurde
durch das XV. Deutsche Bundesschiefsen, das im
Juli in München stattfand, veranlafst. Die zweite
Gruppe bringt die 6. Serie aus der zweiten Ge-
samtvorführung der Maillinger-Sammlung. Von
dieser brauchen wir hier nicht zu sprechen.
Lebhaft fesselt uns dagegen die erste Gruppe
mit ihren 612 Nummern, deren Abteilung A das
Gebiet des Schützenwesens behandelt. Auf
die Fülle der Urkunden, Blätter und Bilder des
19. Jahrhundert im Einzeln einzugehen, würde hier
zu weit führen. Es genügt zu sagen, dafs sie in
ausführlichster Weise Beiträge zur Geschichte
einzelner Schützen-Gilden und -Bruderschaften
bringen, deren Kleinodien (Ehrenbecher, Ketten,
Festmünzen) in Zeichnungen uns vor Augen führen
und auch das militärische Schützenwesen nicht
vergessen. Dazu werden noch frühere Schützen-
feste, so das VII. Deutsche Bundesschiefsen in
München 1881, ausführlich behandelt, und ihre
Ziel- und Schiefsstätten, die die rastlos wachsende
Grofsstadt zum Teil von der Bildfläche gefegt
Zeitschrift für historische Waffenkunde
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fragen beschränken müssen, die an es, zumeist
durch Vermittlung des Historischen Museums,
herantreten. Das ist bereits auch in der ab-
gelaufenen Arbeitsperiode der Fall gewesen.
Übrigens ist gerade diese Art von Arbeiten für
das Seminar besonders fruchtbar und als dauernde
Einrichtung wünschenswert, wie z. B. eine an ein-
gesandte Laufseelen-Abgüsse sich anknüpfende,
eingehende und wiederholte Besprechung über
die Entstehung der gewundenen Züge bewies.
Von diesen Besprechungen mögen aufser der
genannten noch angeführt werden:
1. Nachträge zur Geschichte der Olbern-
hauer Gewehrfabrikation (Herr Diener-
Schönberg);
2. Beiträge zur Geschichte der Suhler Ge-
wehrfabrikation (derselbe);
3. Der Pfriem und die geöhrten Nadeln an
Dolchen (derselbe);
4. Handfeuerwaffen der Rüstkammer zu
Pfaffroda (derselbe);
5. Die Waffen auf einem Portatile der
Franziskanerkirche zu Paderborn (Herr
Haenel);
6. Zwei mittelalterliche Helme, Herrn Land-
gerichtsdirektor Engel angeboten (derselbe)!
7. Jakob Topf (derselbe);
8. Wilhelm von Worms (Herr Koetschau);
9. Ein mittelalterlicher Armbrustdoppel-
bogen (derselbe);
10. Der Fahrmbachersche Führer und die
Terminologie der Waffenkunde (derselbe);
11. Die im Besitz des Herrn von Kretsch-
mar befindlichen abendländischen und
j apanischen Waffen (Herr vonKretschmar);
12. Die Schwerzenbachsche Sammlung und
Forrers Entwicklungsgeschichte des
Schwertes (Herr von Schubert-Soldern);
13. Willy Pastors „Zug vom Norden“ und
die Geschichte des Schwertes (derselbe);
14. Dievon TheophilusPresbytergegebenen
Vorschriften zur Bearbeitung der Me-
talle (Herr Thierbach);
15. Die letzten Ausläufer des Lunten-
schlosses (derselbe).
Vorträge:
1. ÜberGeschwindschufsstückedes 18.Jahr-
hunderts (Herr Baarmann);
2. Über Depressionslafetten (derselbe);
8. Das Turnier am sächsischen Hofe im
16. Jahrhundert (Herr Haenel);
4. Das Rüstmeisterbuch von 1574 im Histo-
rischen Museum und seine Quellen (Herr
Koetschau);
5. Die Schwertzieraten der Provinz Higo
(dargestellt auf Grund der Forschungen und
der Sammlung des Herrn G. Jacoby in Berlin
(derselbe);
6. Die Trag'art des Schwertes (Herr von
Schubert-Soldern);
7. Die Bewaffnung der alten Ägypter
(derselbe).
Von den korrespondierenden Mitgliedern
schickte Herr Jacoby seine ausgezeichnete
Sammlung von Schwertzieraten der Provinz Higo,
Herr von Ubisch einen Bericht über eine nieder-
ländisch-französische Studienreise, Exz. Graf
Wilczek Stangenwaffen, die aber, da sie nach
der letzten Sitzung- eintrafen, erst im nächsten
Semester zur Besprechung kommen werden.
Dresden, am Johannistag- 1906.
Dr. Karl Koetschau.
Katalog ^der historischen Ausstellung der
Stadt München, veranstaltet aus der Mail-
linger-Sammlung und Beständen des Stadt-
Archivs und des historischen Stadtmuseums.
München 1906.
Die höchst reichhaltige und interessante Aus-
stellung zerfällt in zwei wesentlich verschiedene
Gruppen. Die erste, in sich abgeschlossene, bildet
eine „Ausstellung aus der Geschichte und aus
dem Gebiete des Schützen- und Jagdwesens vom
14. Jahrhundert bis zur Gegenwart“, und wurde
durch das XV. Deutsche Bundesschiefsen, das im
Juli in München stattfand, veranlafst. Die zweite
Gruppe bringt die 6. Serie aus der zweiten Ge-
samtvorführung der Maillinger-Sammlung. Von
dieser brauchen wir hier nicht zu sprechen.
Lebhaft fesselt uns dagegen die erste Gruppe
mit ihren 612 Nummern, deren Abteilung A das
Gebiet des Schützenwesens behandelt. Auf
die Fülle der Urkunden, Blätter und Bilder des
19. Jahrhundert im Einzeln einzugehen, würde hier
zu weit führen. Es genügt zu sagen, dafs sie in
ausführlichster Weise Beiträge zur Geschichte
einzelner Schützen-Gilden und -Bruderschaften
bringen, deren Kleinodien (Ehrenbecher, Ketten,
Festmünzen) in Zeichnungen uns vor Augen führen
und auch das militärische Schützenwesen nicht
vergessen. Dazu werden noch frühere Schützen-
feste, so das VII. Deutsche Bundesschiefsen in
München 1881, ausführlich behandelt, und ihre
Ziel- und Schiefsstätten, die die rastlos wachsende
Grofsstadt zum Teil von der Bildfläche gefegt