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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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4. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0142

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12

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

IV. Band.

hat, erstehen in Plänen und Ansichten wieder auf.
DieBilder, namentlich auch Scheibenbilder, nehmen
überhaupt einen breiten Raum ein, namhafte
Künstler haben sich in den Dienst der Sache
gestellt, und der köstliche bayerische Humor
kommt dabei voll zu seinem Rechte. Von welch
weiten Gesichtspunkten aus die Ausstellung ver-
anstaltet ist, zeigt, dafs auch das „Schützenwesen
in Dichtung und Kunst“ nicht fehlt, wir finden
hier Lieder, Musikstücke, und sogar ein Exemplar
von Schillers „Teil“ und das Textbuch vom „Frey-
schütz“ und dem „Nachtlager in Granada!“ — Mit
ganz besonderem Interesse verweilt aber unser
Blick auf den Urkunden der älteren Zeit. Frei-
lich, das 14. Jahrhundert ist nur durch eine Ur-
kunde vertreten, diese ist aber um so interessanter,
als sie, eine Münchener Stadtkammerrechnung
vom Jahre 1394, die ersten urkundlichen Spuren
eines Münchener Schiefsens oder Schützenfestes
enthält. Ihr reihen sich als älteste Urkunden an
ein Ladschreiben der Stadt Kehlheim vom Jahre
1404 und ein Folioband, der das Münchener
Schiefsen von i486 behandelt. In würdiger Weise
ist dann weiter das 16., 17. und namentlich 18. Jahr-
hundert vertreten. Bemerkenswert ist endlich die
silberne Schützenkette der Armbrust- und Stachel-
schützen-Bruderschaft vom Anfänge des 15. Jahr-
hunderts.
In der Abteilung B dieser Gruppe, die das
Jagdwesen behandelt, nimmt naturgemäfs eben-
falls das 18. und 19. Jahrhundert den breitesten
Raum ein. Wir tun einen Blick auf die fürst-
lichen Jagdschlösser und in ihre Wildparke, eine
aufserordentlich grofse Anzahl von Tierstücken
(141) macht uns mit aller Art Wild bekannt und
treffliche Jagdstücke, mit Bildern von Snyers,
Van Dyk und Jan Fyt beginnend und eine Kette
bis zu den ersten Künstlern unserer Tage bildend,
geben uns einen lebendigen Begriff von den ver-
schiedenen Arten der Jagd. Dazu kommen noch
Bilder aus dem Jagd- und Gebirgsleben unserer
Tage, ernsten oder übermütig heiteren Inhalts,
Porträts berühmter Jäger und Darstellungen der
Jagd in Sage und Geschichte. Die historischen
Jagdbilder zeigen uns ein Fuchs- und Hasenprellen
von 1658 zu München, ebenso ein gleichzeitiges
Treibschiefsen auf Llirsche und Gemsen, eine
Herrenjagd des 17. Jahrhunderts und den „am
15. Mai 1727 unweit Nymphenburg' vollbrachten
wilden Tier-Kampff“.
Wir müssen der Leitung', Herrn König-
lichen Archivrat von Destouches, unseren auf-
richtigen Dank zollen, dafs sie uns die Kenntnis
dieses wichtigen, an verschiedenen Orten ver-

streuten Materials in so zusammenfassender Weise
vermittelt hat. Und noch eins: Vergleicht man die
historischen Darstellungen des Jagd-und Schützen-
wesens mit den gleichartigen Dokumenten von
heute, die sich ihnen in der historischen Aus-
stellung der Stadt München an die Seite stellen,
so durch dringt einen die Freude, dafs zwar die
Zeiten sich geändert haben, dafs aber derselbe
kernige Geist des Schützen und Jägers noch heute
im bayerischen Volke lebendig ist, das in dem
hohen Weidmanne, seinem Regenten, in diesen
Tug'enden ein leuchendes Vorbild vor Augen hat.
A. Diener-SchÖnberg.
M. von Ehrenthal, Die Waffensammlung des
Fürsten Salm - Reiflerscheidt zu Schlofs
Dyck. Kommissionsverlag von Karl W. Hierse-
mann in Leipzig. 222 Seiten mit 6 Lichtdruck-
tafeln und vielen Figuren im Text. Lex.-Oktav.
Preis 15 Mk.
In dem soeben erschienenen, für die Waffenkunde
wichtigen Werke sind aufser den auf Lichtdrucktafeln
wiedergegebenen Waffen 113 Meister- und Beschaumarken
abgebildet. Der Beschreibung der nach wissenschaftlichem
System geordneten Gegenstände, meist Feuerwaffen aus
dem 16. bis 19. Jahrhundert, folgen Verzeichnisse der im
Text vorkommenden Waffenschmiede mit biographischen
Notizen, die viel Neues enthalten. Es wird natürlich noch
ausführlich auf diese Arbeit des bekannten Waffenhistorikers
zurückgekommen werden.

Da fast keine Vereinsnotizen vorliegen, werden die wenigen
mit im folgenden Hefte abgedruckt werden.

Nachtrag zu dem Aufsatz über altkroatische
Waffen.
Ein Versehen bei der Drucklegung macht es nötig, hier die
Abmessungen der 3 Schwerter in tabellarischer Zusammen-
stellung nachzutragen:

Abmessungen
mm
Schwerter
aus Biskupija
Koljani
I
2
3
Gesamtlänge.
940
95°
95°
Länge d. Schwertgriffes s.d. Parierstange
152
155
138
Länge der Parierstange.
102
103
137
Mittelbreite der Parierstange.
23
34
25
Stärke der Parierstange.
l6
23
12
Länge der Schwertgriffangel .
Breite der Schwertgriffängel bei der
103
87
95
Parierstange.
Breite der Schwertgriffangel beim
31
3i
27
Schwertknopf.
22
22
20
Stärke der Schwertgriffangel.

10
4
Länge des Schwertknopfes.
71
77
72
Länge der Klinge.
78s
795
812
Breite der Parierstange.
6l
63
52
Breite der Klinge in der Mitte ....
53

49

Herausgegeben vom Verein für historische Waffenkunde. —Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Karl Koetschau, Dresden.
Druck von Wilhelm Baensch, Dresden.
 
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