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Zeitschrift für historische Waffenkunde.
IV. Band.
lassenschaft einer abgesprungenen Rostblase dar-
stellt. Eine Inschrift ist nicht erkennbar. Be-
kanntlich tragen ähnliche Schwerter nicht selten
auf der Klinge den Namen des Verfertigers,
Ingelred oder Ulfberht. Vgl. Bd. III S. 218 dieser
Zeitschrift. Die jetzt freiliegende Angel zwischen
Knauf und Parierstange (Plandweite) mifst 7,8 cm
bei 2 cm Breite. Der Knauf zeigt noch die Ein-
teilung der karolingischen Schwerter in Platte
und Aufsatz, jedoch sind beide anscheinend bereits
aus einem Stücke gefertigt. Dieser Umstand sowie
die Form der Platte und Parierstange weisen das
Schwert in den Übergang der karolingischen zur
romanischen Periode. Bei dem rein karolingischen
Abb. 2.
Schwerte werden nämlich Platte und Stange durch
flache ovale Scheiben gebildet, während bei un-
serem Schwerte beide eine geschwungene Form
(bei der Platte aufwärts, bei der Stange abwärts)
zeigen und insbesondere die Parierstange als solche
bereits ziemlich entwickelt, wenn auch erst 10,5 cm
lang ist und von oben gesehen (Fig. 4) noch
scheibenähnlich erscheint.
Der Aufsatz ist dreiteilig, die mittlere Lobe
bildet eine beiderseits stark vorspringende Wulst.
Seitliche Ansicht des Knaufes Fig. 5. Knauf und
Parierstange sind reich mit Silber tauschiert, wo-
bei die Spirale vorherrscht. (Vgl. Fig". 1.) Leider
sind einzelne Teile durch den Rost zerstört, so
dafs sich nicht mehr das ganze Muster feststellen
läfst. Die obere und untere Seite der Parier-
stange sowie die untere Seite der Platte sind
durch gekreuzte Silberfäden netzartig gemustert.
(Fig. 4.) Neben Silber hat auch Messing Ver-
wendung gefunden; damit sind die breiten Hohl-
kehlen der Parierstange und Knaufsplatte (Fig. 3
bei a) ausg'elegt, während bei b des Aufsatzes die
Messingeinlage noch mit einem gedrehten Silber-
faden überzogen ist.
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
IV. Band.
lassenschaft einer abgesprungenen Rostblase dar-
stellt. Eine Inschrift ist nicht erkennbar. Be-
kanntlich tragen ähnliche Schwerter nicht selten
auf der Klinge den Namen des Verfertigers,
Ingelred oder Ulfberht. Vgl. Bd. III S. 218 dieser
Zeitschrift. Die jetzt freiliegende Angel zwischen
Knauf und Parierstange (Plandweite) mifst 7,8 cm
bei 2 cm Breite. Der Knauf zeigt noch die Ein-
teilung der karolingischen Schwerter in Platte
und Aufsatz, jedoch sind beide anscheinend bereits
aus einem Stücke gefertigt. Dieser Umstand sowie
die Form der Platte und Parierstange weisen das
Schwert in den Übergang der karolingischen zur
romanischen Periode. Bei dem rein karolingischen
Abb. 2.
Schwerte werden nämlich Platte und Stange durch
flache ovale Scheiben gebildet, während bei un-
serem Schwerte beide eine geschwungene Form
(bei der Platte aufwärts, bei der Stange abwärts)
zeigen und insbesondere die Parierstange als solche
bereits ziemlich entwickelt, wenn auch erst 10,5 cm
lang ist und von oben gesehen (Fig. 4) noch
scheibenähnlich erscheint.
Der Aufsatz ist dreiteilig, die mittlere Lobe
bildet eine beiderseits stark vorspringende Wulst.
Seitliche Ansicht des Knaufes Fig. 5. Knauf und
Parierstange sind reich mit Silber tauschiert, wo-
bei die Spirale vorherrscht. (Vgl. Fig". 1.) Leider
sind einzelne Teile durch den Rost zerstört, so
dafs sich nicht mehr das ganze Muster feststellen
läfst. Die obere und untere Seite der Parier-
stange sowie die untere Seite der Platte sind
durch gekreuzte Silberfäden netzartig gemustert.
(Fig. 4.) Neben Silber hat auch Messing Ver-
wendung gefunden; damit sind die breiten Hohl-
kehlen der Parierstange und Knaufsplatte (Fig. 3
bei a) ausg'elegt, während bei b des Aufsatzes die
Messingeinlage noch mit einem gedrehten Silber-
faden überzogen ist.