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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

DOI issue:
4. Heft
DOI article:
Engel, Bernhard: Waffengeschichtliche Studien aus dem Deutschordensgebiet, [4]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0139

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4. Heft.

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

I25

Muster läfst sich jedoch nicht deutlich erkennen.
Besser ist dies bei den Endplatten der Fall, deren
Längsrippe fünf schmale, durch Silberfäden ge-
trennte Streifen aufweist, von denen der mittelste
abwechselnd mit Kupfer und Messing schräge
eingelegt ist, während die vier äufseren ebenfalls
schräge Silbertauschierung zeigen. Ein gleicher
Streifen läuft rings um die Seitenplatte, worauf


— nach innen zu — ein Silberfaden folgt, dann
ein Streifen von Messing und Kupfer wie der
Mittelstreifen der Längsrippe. Dieser wieder
umschiefst eine Silberplatte mit eingelegten Kup-
ferarabesken. Wie schön müssen diese Bügel in
unbeschädigtem Zustande ausgesehen haben!
Ein ähnlicher schöner Bügel von guter Er-
haltung befindet sich im Berliner Zeughause.
An die Steigbügel reiht sich eine schwere
Knebeltrense mit gebrochenem Mundstück von


quadratischem Querschnitt, leider auch nur in
Bruchstücken erhalten. Das Mundstück endigt
beiderseits in zwei senkrecht zu einander gestellte
vierkantige Ösen, in deren äufserer ein ovaler
Ring hängt, während in der inneren der Knebel
steckt, festgehalten durch ein um die Öse greifen-
des Auge. Von den zwei Knebeln ist nur je die

Hälfte erhalten, auf der einen Seite mit einer
dünnen gravierten Kupferplatte in Gestalt einer
Schlange belegt. (Fig. n u. 12.)
Wohl zum Sattel- oder Zaumzeug gehören
zwei Paar Riemenendenbeschläge. Das eine Paar
in Form eines verschobenen Rechtecks (Fig. 13)
zeigt auf Eisenunterlage eine mit Kupfer ein-


gelegte Silberplatte mit Durchbrechungen in Ge-
stalt zweier gekuppelter Bogenfenster, über denen
sich drei von Kupferkreisen umzogene Nieten
befinden, mittels deren die Beschläge auf das
Leder aufgenietet waren. Das andere Paar (Fig. 14)
besteht aus Kupferplatten mit dünner Eisenunter-
lage und Resten von Messing. Die Form ist die
eines gedrückten Halbkreises mit rechteckiger
Durchbrechung und drei Kupfernieten. Der Rand
ist ringsum in Gestalt von Stufen graviert, je
eine um die andere mit kleinen Kreisen verziert.
Schliefslich fanden sich neun eiserne Gewichte
mit dünnem Messingüberzug, zwei Wagebalken-


hälften einer kleinen zusammenlegbaren Wage
und ein Bruchstück einer kleinen Schale. Zwölf
Beschlagstücke aus breitem Bandeisen mit darin
sitzenden grofsköpfigen Nägeln dürften von dem
kistenartigen Sarge herrühren.
Sporen oder Reste von solchen haben sich
nicht gefunden.
 
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