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FACHNOTIZEN
IV. BAND
Meteoreisen und Nickellamellen zur Herstellung des Da-
mastes).
Catalogus van den Tentoonstelling van Neder-
landsch-Ind. Kunst etc. in het Stedelijk Mus. te Amsterdam
August/September 1906 S. 56 t.
F. M. Feldhaus.
Ein Zeughaus aus der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts. Bei der 1666 in Wien gefeierten
Hochzeit Kaiser Leopolds I. mit seiner ersten
Gattin, der Infantin Margaretha Theresia von
Spanien, wurde eine grofse „Festa Teatrale“ auf-
geführt, „il Pomo d’oro“, die Francesco Sbarra
komponiert hatte und die mit dem enormen Apparat
von Balletten jener Zeit in Szene gesetzt wurde.
am Boden stehen die Geschütze mit Munition,
sowie die Büchsen.
Dr. Edmund Wilhelm Braun (Troppau).
Die Waffen im Museum des Geschichts-
vereins für Kärnten. Als ich mich während des
vergangenen Sommers in der Nähe von Klagen-
furt aufhielt, nahm ich die Gelegenheit wahr, dem
dort befindlichen Museum des Geschichtsvereins
für Kärnten einen Besuch abzustatten. Dieser
Verein besteht seit dem Jahr 1844; seine, für ein
so kleines Land wie Kärnten es ist, recht be-
deutenden und lehrreichen Sammlungen — es sei
hier nur an den berühmten Bleiwagen erinnert,
Die Götter des Olymps, die Grazien und Furien,
alle möglichen mythologischen Persönlichkeiten
traten dabei auf. I111 Jahre 1768 erschien der
„Pomo d’oro“ in Wien, ausgestattet mit zahl-
reichen Stichen, die nach Zeichnungen von Lodo-
vico Burnacini der Augsburger Stecher Mathäus
Küsel stach und derer auch Stetten 177g in
seiner „Kunst-, Gewerbe- und Handwerksge-
schichte von Augsburg'“, Seite 386, Erwähnung
tut. Einer dieser Stiche, der oben in Abbildung-
gegeben wird, zeigt uns das „Arsenal di Marte“,
in dem Venus und Mars mit ihrem Gefolge auf-
treten. Er bietet ein hübsches Bild, wie man
damals ein Zeughaus aufstellte. An den Wänden
hängen die Schilde, Helme, Brustharnische, Bein-
schienen, Plieb- und Stichwaffen, über den Pfeilern
die Fahnen, Standarten, Bogen, Pfeile usw., und
welcher aus dem Gräberfeld Frög bei Rosegg
herrührt — fanden 1884 in den Räumen des
Rudolfinums ein freundliches Heim.
Im Saalll dieses Museums sind dieWaffen nach
der Anordnung des Architekten Adolf Stipperger
aufgestellt. Sie stammen vorwiegend aus der ein-
stigen fürstbischöflichen Residenz Strafsburg' im
Gurkthal, dann aus der Veste Hochosterwitz.
Unter den Waffen aller Art scheinen mir
besonders bemerkenswert zu sein Sturmhauben
mit drei Kämmen, ein Custodier zum Sturm,
eine Saufeder mit Schiefsvorrichtung, ein Harnisch,
angeblich aus dem Besitz des Kaisers Max I.
herrührend, endlich eine Bockbüchse. Der einfach
ausgestatteten Flinte, auf deren Schlofsblech J1
Pacini Di Pistoia zu lesen ist, sähe man es auch
nicht an, dafs dieser Waffe sich die Kaiserin
FACHNOTIZEN
IV. BAND
Meteoreisen und Nickellamellen zur Herstellung des Da-
mastes).
Catalogus van den Tentoonstelling van Neder-
landsch-Ind. Kunst etc. in het Stedelijk Mus. te Amsterdam
August/September 1906 S. 56 t.
F. M. Feldhaus.
Ein Zeughaus aus der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts. Bei der 1666 in Wien gefeierten
Hochzeit Kaiser Leopolds I. mit seiner ersten
Gattin, der Infantin Margaretha Theresia von
Spanien, wurde eine grofse „Festa Teatrale“ auf-
geführt, „il Pomo d’oro“, die Francesco Sbarra
komponiert hatte und die mit dem enormen Apparat
von Balletten jener Zeit in Szene gesetzt wurde.
am Boden stehen die Geschütze mit Munition,
sowie die Büchsen.
Dr. Edmund Wilhelm Braun (Troppau).
Die Waffen im Museum des Geschichts-
vereins für Kärnten. Als ich mich während des
vergangenen Sommers in der Nähe von Klagen-
furt aufhielt, nahm ich die Gelegenheit wahr, dem
dort befindlichen Museum des Geschichtsvereins
für Kärnten einen Besuch abzustatten. Dieser
Verein besteht seit dem Jahr 1844; seine, für ein
so kleines Land wie Kärnten es ist, recht be-
deutenden und lehrreichen Sammlungen — es sei
hier nur an den berühmten Bleiwagen erinnert,
Die Götter des Olymps, die Grazien und Furien,
alle möglichen mythologischen Persönlichkeiten
traten dabei auf. I111 Jahre 1768 erschien der
„Pomo d’oro“ in Wien, ausgestattet mit zahl-
reichen Stichen, die nach Zeichnungen von Lodo-
vico Burnacini der Augsburger Stecher Mathäus
Küsel stach und derer auch Stetten 177g in
seiner „Kunst-, Gewerbe- und Handwerksge-
schichte von Augsburg'“, Seite 386, Erwähnung
tut. Einer dieser Stiche, der oben in Abbildung-
gegeben wird, zeigt uns das „Arsenal di Marte“,
in dem Venus und Mars mit ihrem Gefolge auf-
treten. Er bietet ein hübsches Bild, wie man
damals ein Zeughaus aufstellte. An den Wänden
hängen die Schilde, Helme, Brustharnische, Bein-
schienen, Plieb- und Stichwaffen, über den Pfeilern
die Fahnen, Standarten, Bogen, Pfeile usw., und
welcher aus dem Gräberfeld Frög bei Rosegg
herrührt — fanden 1884 in den Räumen des
Rudolfinums ein freundliches Heim.
Im Saalll dieses Museums sind dieWaffen nach
der Anordnung des Architekten Adolf Stipperger
aufgestellt. Sie stammen vorwiegend aus der ein-
stigen fürstbischöflichen Residenz Strafsburg' im
Gurkthal, dann aus der Veste Hochosterwitz.
Unter den Waffen aller Art scheinen mir
besonders bemerkenswert zu sein Sturmhauben
mit drei Kämmen, ein Custodier zum Sturm,
eine Saufeder mit Schiefsvorrichtung, ein Harnisch,
angeblich aus dem Besitz des Kaisers Max I.
herrührend, endlich eine Bockbüchse. Der einfach
ausgestatteten Flinte, auf deren Schlofsblech J1
Pacini Di Pistoia zu lesen ist, sähe man es auch
nicht an, dafs dieser Waffe sich die Kaiserin