7. HEFT
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
197
Helm, wieHenning auchselbsterkennt,eineSonder-
stellung unter den aufgeführten Helmen ein-
nimmt und sich daher in die Henningsche Ent-
wicklungsreihe schlechterdings nicht einfügen
läfst. Die starke Verbreiterung" der Helmblätter
nach unten ist hier durch das Gerüst, das nur
aus vier Spangen besteht, bedingt, ein Spitzoval
wie es der Helm von Vezeronce zeigt, voll-
Helme. Die Vorbildlichkeit dieser sassanidischen
Helmform vorausgesetzt, müfsten wir bei unseren
frühmittelalterlichen Spangenhelmen nach einer
solchen suchen, die von dieser ursprünglichen
Form zu denjenigen mit spitzovalen oder ovalen
Helmblättern überleitet, die also noch Überbleibsel
des ursprünglichen Knickes zeigt. In der Tat
finden wir eine solche Zwischenstufe, und zwar in zwei
Spangenhelm von St. Vid (mit sechs Spangen).
ständig ausgeschlossen und der eckige Abschlufs
der Helmblätter nach unten konstruktiv geboten.
Aber noch von einem anderen Gesichtspunkte
liefse sich eine Gruppierung der Helme vor-
nehmen. Wie ich noch im Verlaufe dieser Arbeit
ausführen werde, erklärt Henning einen im Briti-
schen Museum befindlichen Sassanidischen Helm
mit eigentümlichen, zunächst geschwungenen,
dann aber mit einem scharfen Knick geradlinig
bis an den Randstreifen verlaufenden Spangen,
die den Helmblättern die Form einer Lanzen-
spitze geben, als vorbildlich für unsere konischen
Stücken, die sich schon durch den künstlerisch
reifen und noch durchaus vom Geiste der Antike
getragenen Dekor der Stirnbänder als sehr
früh kennzeichnen, dem Helmen von Baldenheim
und dem sechsspangigem Helm von St. Vid, denen
sich als verwandtes Stück der Petersburger Helm
anschliefst. Hier hat sich eine Erinnerung an
jenen scharfen Knick, der den Helmblättern so-
wohl als den Helmspangen ihre charakteristische
Form gab, in den kleinen scharfen Vorsprüngen
erhalten, die beim Baldenheimer und St. Vider
Helm etwa in der halben Höhe der Bügel, beim
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
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Helm, wieHenning auchselbsterkennt,eineSonder-
stellung unter den aufgeführten Helmen ein-
nimmt und sich daher in die Henningsche Ent-
wicklungsreihe schlechterdings nicht einfügen
läfst. Die starke Verbreiterung" der Helmblätter
nach unten ist hier durch das Gerüst, das nur
aus vier Spangen besteht, bedingt, ein Spitzoval
wie es der Helm von Vezeronce zeigt, voll-
Helme. Die Vorbildlichkeit dieser sassanidischen
Helmform vorausgesetzt, müfsten wir bei unseren
frühmittelalterlichen Spangenhelmen nach einer
solchen suchen, die von dieser ursprünglichen
Form zu denjenigen mit spitzovalen oder ovalen
Helmblättern überleitet, die also noch Überbleibsel
des ursprünglichen Knickes zeigt. In der Tat
finden wir eine solche Zwischenstufe, und zwar in zwei
Spangenhelm von St. Vid (mit sechs Spangen).
ständig ausgeschlossen und der eckige Abschlufs
der Helmblätter nach unten konstruktiv geboten.
Aber noch von einem anderen Gesichtspunkte
liefse sich eine Gruppierung der Helme vor-
nehmen. Wie ich noch im Verlaufe dieser Arbeit
ausführen werde, erklärt Henning einen im Briti-
schen Museum befindlichen Sassanidischen Helm
mit eigentümlichen, zunächst geschwungenen,
dann aber mit einem scharfen Knick geradlinig
bis an den Randstreifen verlaufenden Spangen,
die den Helmblättern die Form einer Lanzen-
spitze geben, als vorbildlich für unsere konischen
Stücken, die sich schon durch den künstlerisch
reifen und noch durchaus vom Geiste der Antike
getragenen Dekor der Stirnbänder als sehr
früh kennzeichnen, dem Helmen von Baldenheim
und dem sechsspangigem Helm von St. Vid, denen
sich als verwandtes Stück der Petersburger Helm
anschliefst. Hier hat sich eine Erinnerung an
jenen scharfen Knick, der den Helmblättern so-
wohl als den Helmspangen ihre charakteristische
Form gab, in den kleinen scharfen Vorsprüngen
erhalten, die beim Baldenheimer und St. Vider
Helm etwa in der halben Höhe der Bügel, beim