7. HEFT
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
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wie schon erwähnt nicht annähernd bei den
Römern und Griechen zu linden waren. Das
Streben, die Schutzwaffe zu erleichtern und die
freie Beweglichkeit des Mannes zu sichern, indem
man den Körperschutz der Verwundungsgefahr
anpafste, das heifst also, indem man in viel ein-
gehenderer Weise zwischen minder gefährdeten
und stärker gefährdeten Teilen des Körpers
seiner auch in dieser Hinsicht eingehenden und
gewissenhaften Arbeit weist Henning eine Anzahl
Vorstufen nach, die alle aus dem Orient stammen,
während solche in Europa nicht zu finden sind.
Als Ausgangspunkt nimmt er einen von Gardener
(The Parthian Coinage 1877) zuerst publizierten
und als assyrisch bezeichneten Metallhelm, bei
dem bereits das Spangengerüst hervortritt, wenn
Spangenhelm von Giulianova.
unterschied und den Körperschutz danach ab-
stufte, ist vielmehr eine speziell orientalische Eigen-
tümlichkeit, die wir auch bei den mittelalterlichen
orientalischen Schutzwaffen beobachten können,
und die wohl durch die geringere Körperkraft des
Orientalen, sowie durch die Notwendigkeit bedingt
war, sich in dem weit heifseren Klima des Südens
Aktions- und Bewegungsfreiheit zu bewahren.
Aber wir brauchen die Theorie gar nicht zu
Hülfe zu nehmen, um die orientalische Herkunft
der konischen Spangenhelme zu beweisen. In
auch die Spangen hier mehr den Zweck haben,
die Verbindung zwischen den Helmblättern her-
zustellen. Einen weiteren Schritt nach dieser
Richtung hin bildet der in Fig. 33 des Henning-
schen Buches dargestellte parthische Helm, der
schon eine deutliche Scheidung des eigentlichen
Spangengerüsts und der ovalen Helmblätter zeigt.
Fast vollkommen vorgebildet aber sind unsere
Spangenhelme in dem von Henning Fig'. 34 ver-
öffentlichten, im Britischen Museum befindlichen
Helm, der von Fachleuten als sassanidisch unge-
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
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wie schon erwähnt nicht annähernd bei den
Römern und Griechen zu linden waren. Das
Streben, die Schutzwaffe zu erleichtern und die
freie Beweglichkeit des Mannes zu sichern, indem
man den Körperschutz der Verwundungsgefahr
anpafste, das heifst also, indem man in viel ein-
gehenderer Weise zwischen minder gefährdeten
und stärker gefährdeten Teilen des Körpers
seiner auch in dieser Hinsicht eingehenden und
gewissenhaften Arbeit weist Henning eine Anzahl
Vorstufen nach, die alle aus dem Orient stammen,
während solche in Europa nicht zu finden sind.
Als Ausgangspunkt nimmt er einen von Gardener
(The Parthian Coinage 1877) zuerst publizierten
und als assyrisch bezeichneten Metallhelm, bei
dem bereits das Spangengerüst hervortritt, wenn
Spangenhelm von Giulianova.
unterschied und den Körperschutz danach ab-
stufte, ist vielmehr eine speziell orientalische Eigen-
tümlichkeit, die wir auch bei den mittelalterlichen
orientalischen Schutzwaffen beobachten können,
und die wohl durch die geringere Körperkraft des
Orientalen, sowie durch die Notwendigkeit bedingt
war, sich in dem weit heifseren Klima des Südens
Aktions- und Bewegungsfreiheit zu bewahren.
Aber wir brauchen die Theorie gar nicht zu
Hülfe zu nehmen, um die orientalische Herkunft
der konischen Spangenhelme zu beweisen. In
auch die Spangen hier mehr den Zweck haben,
die Verbindung zwischen den Helmblättern her-
zustellen. Einen weiteren Schritt nach dieser
Richtung hin bildet der in Fig. 33 des Henning-
schen Buches dargestellte parthische Helm, der
schon eine deutliche Scheidung des eigentlichen
Spangengerüsts und der ovalen Helmblätter zeigt.
Fast vollkommen vorgebildet aber sind unsere
Spangenhelme in dem von Henning Fig'. 34 ver-
öffentlichten, im Britischen Museum befindlichen
Helm, der von Fachleuten als sassanidisch unge-