Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde
— 4.1906-1908
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0219
DOI Heft:
7. Heft
DOI Artikel:Schubert-Soldern, Fortunat von: Die frühmittelalterlichen Spangenhelme: Vortrag, gehalten im Dresdener Waffengeschichtlichen Seminar bei der Sitzung im Königlichen Zeughaus zu Berlin am 9. März 1907
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0219
7. HEFT
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
205
Verschiedenheiten in den Verhältnissen und im hierfür in ihrer Herkunft aus einer einzelnen
Schnitt der Spangen, die unter den neun Helmen Fabrik zu suchen.
kaum ein Stück dem anderen gleichen lassen, ein Als feststehend also kann gelten, dafs der
Umstand, der ja Henning schon von Anfang gepunzte Dekor des in dem alemannischen Grab-
an dazu bestimmte, ihre Herstellung in feld gefundenen Helms künstlerisch bedeutend
einem einheitlichen Produktionszentrum zu ver- tiefer steht als der des langobardischen. Um
werfen. Aufserdem schliefst das, was wir über so auffallender ist es nun, dafs sich von den
den Stand der Waffenschmiedekunst zur Zeit der
Merovinger und Karolinger in Deutschland,
namentlich am Rhein, wissen, es durchaus nicht
aus, dafs einheimische Waffenschmiede einer
solchen Aufgabe gewachsen waren. Zeigt sich
doch im ganzen Mittelalter eine ungemein weit-
gehende Übereinstimmung der Waffentypen in
allen mittel- und westeuropäischen Ländern, ohne
dafs wir auf den Gedanken kämen, den Grund
erwähnten stilistischen Unterschieden bei den
Stirnbändern der beiden Helme keine Spur
zeigt, während sich, wie schon weiter oben
erwähnt wurde, eine bedeutende stilistische
Verschiedenheit zwischen dem gepunzten Dekor
einerseits und den gestanzten Ornamenten der
Stirnbänder andererseits feststellen läfst. Aus den
angeführten Tatsachen erhellt deutlich, dafs der
Stil des Stirnbanddekors gänzlich unabhängig von
v. SCHUBERT-SOLDERN, DIE FRÜHMITTELALTERLICHEN SPANGENHELME
205
Verschiedenheiten in den Verhältnissen und im hierfür in ihrer Herkunft aus einer einzelnen
Schnitt der Spangen, die unter den neun Helmen Fabrik zu suchen.
kaum ein Stück dem anderen gleichen lassen, ein Als feststehend also kann gelten, dafs der
Umstand, der ja Henning schon von Anfang gepunzte Dekor des in dem alemannischen Grab-
an dazu bestimmte, ihre Herstellung in feld gefundenen Helms künstlerisch bedeutend
einem einheitlichen Produktionszentrum zu ver- tiefer steht als der des langobardischen. Um
werfen. Aufserdem schliefst das, was wir über so auffallender ist es nun, dafs sich von den
den Stand der Waffenschmiedekunst zur Zeit der
Merovinger und Karolinger in Deutschland,
namentlich am Rhein, wissen, es durchaus nicht
aus, dafs einheimische Waffenschmiede einer
solchen Aufgabe gewachsen waren. Zeigt sich
doch im ganzen Mittelalter eine ungemein weit-
gehende Übereinstimmung der Waffentypen in
allen mittel- und westeuropäischen Ländern, ohne
dafs wir auf den Gedanken kämen, den Grund
erwähnten stilistischen Unterschieden bei den
Stirnbändern der beiden Helme keine Spur
zeigt, während sich, wie schon weiter oben
erwähnt wurde, eine bedeutende stilistische
Verschiedenheit zwischen dem gepunzten Dekor
einerseits und den gestanzten Ornamenten der
Stirnbänder andererseits feststellen läfst. Aus den
angeführten Tatsachen erhellt deutlich, dafs der
Stil des Stirnbanddekors gänzlich unabhängig von