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BAARMANN, DIE „FAULE MAGD1
IV. BAND
bildliche Darstellung in einem der Kgl. Schlösser
(Kopie in der Armeesammlung vorhanden) aus
dem 16. Jahrhundert zeigt es in derselben — ist
eine sogenannte Doppel-Lafette.
Das Rohr lagert, wie die alten Legestücke,
fest in einer Rostlade, die ihrerseits vermittelst
Schildzapfen in der fahrbaren Unterlafette in verti-
kaler Richtung drehbar befestigt ist.
Ober- wie Unterlafette sind aus Eichenholz
gefertigt und durch Schnitzarbeit reich verziert;
soviel die oben erwähnte Abbildung ersehen läfst,
waren beide sogar bemalt. Bis auf die Holzteile
Mitte befinden sich Durchstecköffnungen zur Auf-
nahme eines flachen Eisens von 5 cm Breite,
2 cm Stärke und 115 cm Länge, welches an einem
Ende eine Durchbohrung besitzt, in der das letzte
Glied einer an der Lafette angenieteten Haltekette
befestigt ist. Dieser Durchsteckbolzen dient als
Lager für das hintere Ende der Oberlafette.
Vorn oben, etwas hinter der Achse, sind auf den
Wänden die eisernen Pfannenlager für die Schild-
zapfen der Oberlafette angebracht; die zugehörig
gewesenen Pfannendeckel sind nicht mehr vor-
handen. Im Schwanzriegel befindet sich eine
-AWr.vtDr-,1 1P. :
Abb. 3.
der Räder und ein am Lafettenschwanz, hinten
links, eingesetztes Holzstück und die eisernen
Lünsen mit Kotblech sind alle Teile noch die
ursprün glichen.
Die in ihrer Längsausdehnung zweimal ge-
brochenen Wände der Unterlafette sind 10 cm
stark, vorn 40,5, hinter der Mitte 38, am Schwanz-
ende 28 cm hoch. An der linken Wand befinden
sich an Stelle der Ornamente zwischen der vor-
letzten und drittletzten Querriegelverbindung die
Buchstaben G L Z (s. Abb. 1) deren Erklärung-
noch nicht endgültig feststeht. Vorn werden die
Wände durch die hölzerne Achse, hinten durch
drei mit eisernen Bolzen durchzogene Holzriegel
zusammengehalten; zum Schutz gegen Abnutzung
sind Wände wie Riegel mit den üblichen eisernen
Lafettenbeschlägen versehen. Etwas vor der
starke eiserne Protzöse. Die Gesamtlänge jeder
Wand beträgt 3 m 48 cm.
Vermittelst starker, eiserner Achszwingen
sind die Wände auf der hölzernen, kantigen Achse
befestigt. Die Breite der oben dachähnlich ge-
stalteten Achse beträgt 20, ihre Höhe 23 cm.
Die Achsschenkel sind zylindrisch und von 12 r/4 cm
Durchmesser. Die Räder sind gestürzt und be-
sitzen in sechs Felgen zwölf Speichen. Die Nabe ist
46 cm lang und hat an der stärksten Stelle einen
Durchmesser von 27 cm. Die Felgen sind 14 V2 cm
stark, 13 72 cm hoch. Der Radreifen ist sechs-
teilig; die Mitte eines jeden Teiles liegt über dem
Treffpunkt zweier Felgen, die beiden Enden jedes
Teiles sind nach aufsen umgekröpft, an jedem
Ende sind 3—4 eiserne Doppelbolzen mit breitem
Kopf eingeschlagen. Die d.urchschnittliche Reifen-
BAARMANN, DIE „FAULE MAGD1
IV. BAND
bildliche Darstellung in einem der Kgl. Schlösser
(Kopie in der Armeesammlung vorhanden) aus
dem 16. Jahrhundert zeigt es in derselben — ist
eine sogenannte Doppel-Lafette.
Das Rohr lagert, wie die alten Legestücke,
fest in einer Rostlade, die ihrerseits vermittelst
Schildzapfen in der fahrbaren Unterlafette in verti-
kaler Richtung drehbar befestigt ist.
Ober- wie Unterlafette sind aus Eichenholz
gefertigt und durch Schnitzarbeit reich verziert;
soviel die oben erwähnte Abbildung ersehen läfst,
waren beide sogar bemalt. Bis auf die Holzteile
Mitte befinden sich Durchstecköffnungen zur Auf-
nahme eines flachen Eisens von 5 cm Breite,
2 cm Stärke und 115 cm Länge, welches an einem
Ende eine Durchbohrung besitzt, in der das letzte
Glied einer an der Lafette angenieteten Haltekette
befestigt ist. Dieser Durchsteckbolzen dient als
Lager für das hintere Ende der Oberlafette.
Vorn oben, etwas hinter der Achse, sind auf den
Wänden die eisernen Pfannenlager für die Schild-
zapfen der Oberlafette angebracht; die zugehörig
gewesenen Pfannendeckel sind nicht mehr vor-
handen. Im Schwanzriegel befindet sich eine
-AWr.vtDr-,1 1P. :
Abb. 3.
der Räder und ein am Lafettenschwanz, hinten
links, eingesetztes Holzstück und die eisernen
Lünsen mit Kotblech sind alle Teile noch die
ursprün glichen.
Die in ihrer Längsausdehnung zweimal ge-
brochenen Wände der Unterlafette sind 10 cm
stark, vorn 40,5, hinter der Mitte 38, am Schwanz-
ende 28 cm hoch. An der linken Wand befinden
sich an Stelle der Ornamente zwischen der vor-
letzten und drittletzten Querriegelverbindung die
Buchstaben G L Z (s. Abb. 1) deren Erklärung-
noch nicht endgültig feststeht. Vorn werden die
Wände durch die hölzerne Achse, hinten durch
drei mit eisernen Bolzen durchzogene Holzriegel
zusammengehalten; zum Schutz gegen Abnutzung
sind Wände wie Riegel mit den üblichen eisernen
Lafettenbeschlägen versehen. Etwas vor der
starke eiserne Protzöse. Die Gesamtlänge jeder
Wand beträgt 3 m 48 cm.
Vermittelst starker, eiserner Achszwingen
sind die Wände auf der hölzernen, kantigen Achse
befestigt. Die Breite der oben dachähnlich ge-
stalteten Achse beträgt 20, ihre Höhe 23 cm.
Die Achsschenkel sind zylindrisch und von 12 r/4 cm
Durchmesser. Die Räder sind gestürzt und be-
sitzen in sechs Felgen zwölf Speichen. Die Nabe ist
46 cm lang und hat an der stärksten Stelle einen
Durchmesser von 27 cm. Die Felgen sind 14 V2 cm
stark, 13 72 cm hoch. Der Radreifen ist sechs-
teilig; die Mitte eines jeden Teiles liegt über dem
Treffpunkt zweier Felgen, die beiden Enden jedes
Teiles sind nach aufsen umgekröpft, an jedem
Ende sind 3—4 eiserne Doppelbolzen mit breitem
Kopf eingeschlagen. Die d.urchschnittliche Reifen-