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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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8. Heft
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Potier, Othmar: Die Waffenkammer des Stiftes Kremsmünster[5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0253

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236

BARON POTIER, DIE WAFFENKAMMER DES STIFTES KREMSMÜNSTER

IV. BAND

308. Kettenkugel aus Eisen. Dieselbe be-
steht aus zwei Halbkugeln von 7 cm Durchmesser.
Auf der Schnittfläche der einen Halbkugel befinden
sich drei Warzen, welchen ebensoviele Aus-
nehmungen auf der ebenen Fläche der anderen
Halbkugel entsprechen. Beide Hälften verbindet
eine 37 cm lange, aus sieben Gliedern bestehende
Kette. 1,5 kg-. 17. Jahrh.

ein 4,5 cm breites Blätterornament als Saum die
Ränder der Tartsche begleitet. Dreistrahlige
eiserne Nägelköpfe deuten auf der vorderen Seite
des Schildes diejenigen Stellen an, wo die hier
abhandengekommenen Armriemen einst befestigt
waren. 2 kg. 16. Jahrh., Beginn.
Anmerkung Unter dem Einflüsse des Orients wird
diese Art von Schilden im 15. Jahrhundert von ungarischen,


Nr. 180.





Nr. 290.

Nr. 298.


II. Schutzwaffen.
30g. Tartsche von ungarischer Form. Die-
selbe besteht aus mehreren senkrecht aneinander
und unter sich verdübelten 9 mm starken Brettern.
Dieser nach vorn zu leicht gewölbte Holzkörper
ist 46,5 cm breit und von links nach rechts schief
zugeschnitten, so dafs die eine Fängsseite des
Schildes 36 cm, die andere 68 cm in der Höhe
mifst. Die Bretter der Tartsche sind vorn mit
rot grundiertem Pergament überklebt. Die Mitte
des Schildes nimmt eine von einem schwarz-weifs-
grünen Streifen umrahmte Kartusche ein, während

polnischen Reitern geführt und bald zu einer sehr beliebten
Waffe. So waren die ungarischen Gardisten Maxi, damit
ausgerüstet und auch später, nachweisbar in den Jahren
1549 und 1557, bediente sich ihrer in den hussarischen
Turnieren zu Prag der Erzherzog Ferdinand von Tirol.
Vgl. Wendelin ßoeheim, Führer durch die Waffen-
sammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses, Wien 1889, und
Johann Szendrei, Ungarische kriegsgeschichtliche Denk-
mäler usw. S. 132, 151, 176, 185, 187, 195, 202, 242.
310. Rundschild, kreisrund, von schwerem
Eisen muldenförmig geschmiedet. Der Rand des
Schildes ist mit halbmondförmigen konkaven
Ausnehmungen versehen, während sich in der
Mitte des Schildes ein kurzer achtkantiger Stachel
 
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