11. HEFT
A. DIENER-SCHÖNBERG, DAS FÜRSTLICHE ZEUGHAUS ZU SCHWARZBURG
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Quasten, und bei einzelnen findet sich sogar der Name des einstigen Trägers auf dem Schafte ver-
zeichnet. — Nr. 801 repräsentiert den Typ von zwölf Offizierspartisanen. Die 35 cm lange Klinge,
die ebenfalls die zackigen Ausladungen aufweist, trägt auf der einen Seite in Gravierung wieder
das F. A. mit der Krone (Friedrich Anton von Schwarzburg-Rudolstadt, 1718—44), auf der anderen
Seite aber ein G. mit Fürstenkrone (Fürst Günther XLIII. von Schwarzburg-Sondershausen, 1721—40).
Nr. 815 endlich zeigt eine von sechs Offizierspartisanen, deren 32 cm langes Eisen unten gebläut ist
und in vergoldeten Ornamenten das gekrönte Monogramm J. F. (Fürst Johann Friedrich, 1744—67) trägt.
— Die übrigen auf der Tafel abgebildeten Waffen und Ausrüstungsgegenstände stammen sämtlich
von dem Schwarzburg-Rudolstädtischen Bataillon usw. Nr. 1674 ist ein schwerer Kavalleriesäbel
mit 86 cm langer und 3,5 cm breiter Klinge und messingenem Griff. Er trägt den Stempel F. S. R.
und darunter Kamm und Gabel. Nr. 1687 ist ein leichterer, auch nicht so stark gekrümmter Säbel
mit 74 cm langer Klinge. Nr. 1693 ist wieder schwerer, die Klinge 84 cm lang. Tlier ist auch
eine weifslederne Koppel und rottuchene Tasche erhalten, auf der der Schwarzburgische Adler in
getriebenem Messing angebracht ist. Nr. 2817 ist ein sehr schöner Offizierssäbel mit 86 cm langer
Klinge, die mit „W. Clauberg, Solingen“ und einem Manne in Rüstung' bezeichnet ist. Der Griff
ist mit Fischhaut bezogen, der breite, korbartige Griffbügel reich und geschmackvoll durchbrochen.
— Nr. 1749 und 1751 bringen zwei von 258 Gewehren zur Anschauung, die eine Gesamtlänge von
157 cm, eine Lauf länge von 113 cm und ein Kaliber von 18 mm haben. Zum Teile sind sie mit
40 cm langen, dreikantigen Spitzbajonetten versehen. Das Perkussionsschlofs ist aus dem Stein-
schlofs abgeändert. Geführt wurden derartige Gewehre von dem Bataillon bis zum Jahre 1844. —
Nr. 1715 zeigt ein Parade-Sappeurbeil, auf dessen messingbeschlagenem Schafte F. S. R. zu lesen ist.
Die Breite des Eisens beträgt 30 cm, die ganze Länge 1,04 m. Von der gleichen Art sind drei
Stück vorhanden. Nr. 2114 veranschaulicht eine von 130 blechernen Feldflaschen, und Nr. 2797
ist eine der frömmeln des Schwarzburgischen Bataillons. — Hier mögen auch die g'rofsen Fahnen
aufgeführt werden, von denen das Zeughaus zehn Stück beherbergt und die der Mittelhalle den
charakteristischen Schmuck verleihen. Drei davon bringt unsere Abbildung zur Anschauung.
Nr. 1651 ist die Fahne der Schwarzburgischen Garnison in Blankenburg. Im Mittel zeigt sie in
einem Kranze den bekrönten Schwarzburgischen Löwen (der übrigens auch das Wappen von Blanken-
burg bildet), der hier, an den Norwegischen Löwen mit der Barte des Fleiligen Olaf gemahnend,
die Schwarzburgische Gabel hält. Darunter steht „Stad. Blanckenburg 1663“, darüber die Buch-
staben A. A. G. Z. S. V. H. (Albert Anton Graf zu Schwarzburg und Hohnstein). — Nr. 1653, aus
weifser Seide, trägt in dem grofsen gelben Mittelmedaillon den Schwarzburg'ischen Doppeladler,
der dem fürstlichen Hause bekanntlich im Jahre 1697 von Kaiser Leopold I. verliehen wurde, und
in den Ecken gestickte Granaten. Die eine Seite zeigt die Inschrift ,,D(ei) G(ratia) Fridericus An-
thonius Princeps Schwartzb.“, die andere „Dum spiro spero 1719“. — Nr. 1656 endlich ist aus roter
A. DIENER-SCHÖNBERG, DAS FÜRSTLICHE ZEUGHAUS ZU SCHWARZBURG
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Quasten, und bei einzelnen findet sich sogar der Name des einstigen Trägers auf dem Schafte ver-
zeichnet. — Nr. 801 repräsentiert den Typ von zwölf Offizierspartisanen. Die 35 cm lange Klinge,
die ebenfalls die zackigen Ausladungen aufweist, trägt auf der einen Seite in Gravierung wieder
das F. A. mit der Krone (Friedrich Anton von Schwarzburg-Rudolstadt, 1718—44), auf der anderen
Seite aber ein G. mit Fürstenkrone (Fürst Günther XLIII. von Schwarzburg-Sondershausen, 1721—40).
Nr. 815 endlich zeigt eine von sechs Offizierspartisanen, deren 32 cm langes Eisen unten gebläut ist
und in vergoldeten Ornamenten das gekrönte Monogramm J. F. (Fürst Johann Friedrich, 1744—67) trägt.
— Die übrigen auf der Tafel abgebildeten Waffen und Ausrüstungsgegenstände stammen sämtlich
von dem Schwarzburg-Rudolstädtischen Bataillon usw. Nr. 1674 ist ein schwerer Kavalleriesäbel
mit 86 cm langer und 3,5 cm breiter Klinge und messingenem Griff. Er trägt den Stempel F. S. R.
und darunter Kamm und Gabel. Nr. 1687 ist ein leichterer, auch nicht so stark gekrümmter Säbel
mit 74 cm langer Klinge. Nr. 1693 ist wieder schwerer, die Klinge 84 cm lang. Tlier ist auch
eine weifslederne Koppel und rottuchene Tasche erhalten, auf der der Schwarzburgische Adler in
getriebenem Messing angebracht ist. Nr. 2817 ist ein sehr schöner Offizierssäbel mit 86 cm langer
Klinge, die mit „W. Clauberg, Solingen“ und einem Manne in Rüstung' bezeichnet ist. Der Griff
ist mit Fischhaut bezogen, der breite, korbartige Griffbügel reich und geschmackvoll durchbrochen.
— Nr. 1749 und 1751 bringen zwei von 258 Gewehren zur Anschauung, die eine Gesamtlänge von
157 cm, eine Lauf länge von 113 cm und ein Kaliber von 18 mm haben. Zum Teile sind sie mit
40 cm langen, dreikantigen Spitzbajonetten versehen. Das Perkussionsschlofs ist aus dem Stein-
schlofs abgeändert. Geführt wurden derartige Gewehre von dem Bataillon bis zum Jahre 1844. —
Nr. 1715 zeigt ein Parade-Sappeurbeil, auf dessen messingbeschlagenem Schafte F. S. R. zu lesen ist.
Die Breite des Eisens beträgt 30 cm, die ganze Länge 1,04 m. Von der gleichen Art sind drei
Stück vorhanden. Nr. 2114 veranschaulicht eine von 130 blechernen Feldflaschen, und Nr. 2797
ist eine der frömmeln des Schwarzburgischen Bataillons. — Hier mögen auch die g'rofsen Fahnen
aufgeführt werden, von denen das Zeughaus zehn Stück beherbergt und die der Mittelhalle den
charakteristischen Schmuck verleihen. Drei davon bringt unsere Abbildung zur Anschauung.
Nr. 1651 ist die Fahne der Schwarzburgischen Garnison in Blankenburg. Im Mittel zeigt sie in
einem Kranze den bekrönten Schwarzburgischen Löwen (der übrigens auch das Wappen von Blanken-
burg bildet), der hier, an den Norwegischen Löwen mit der Barte des Fleiligen Olaf gemahnend,
die Schwarzburgische Gabel hält. Darunter steht „Stad. Blanckenburg 1663“, darüber die Buch-
staben A. A. G. Z. S. V. H. (Albert Anton Graf zu Schwarzburg und Hohnstein). — Nr. 1653, aus
weifser Seide, trägt in dem grofsen gelben Mittelmedaillon den Schwarzburg'ischen Doppeladler,
der dem fürstlichen Hause bekanntlich im Jahre 1697 von Kaiser Leopold I. verliehen wurde, und
in den Ecken gestickte Granaten. Die eine Seite zeigt die Inschrift ,,D(ei) G(ratia) Fridericus An-
thonius Princeps Schwartzb.“, die andere „Dum spiro spero 1719“. — Nr. 1656 endlich ist aus roter