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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

DOI Heft:
11. Heft
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Diener von Schönberg, Alfons: Das Fürstliche Zeughaus zu Schwarzburg: Festschrift zur Hauptversammlung des Vereins für historische Waffenkunde in Blankenburg 24. bis 26. Juni 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0392

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11. HEFT

A. DIENER-SCHÖNBERG, DAS FÜRSTLICHE ZEUGHAUS ZU SCHWARZBURG

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38,5 cm lang- und zeigen einen g-eradezu roh wirkenden Eisenschnitt, in dem ein Mann mit Schwert,
Fratzen und Tiere dargestellt sind. Die Mündung- ist in Form eines Schlangenkopfes geschnitten.
— Dem Beginne des 18. Jahrhunderts gehört auch das Paar 1312/13 an (siehe Abb.). Der runde, oben
abgeflachte, 35 cm lange Fauf zeigt in sehr schöner Silbertauschierung- Trophäen und Blumen. Das
Schlofs ist graviert. Das Holz des Schaftes zeigt eine aufserordentlich schöne Maserung. Die Be-
schläge usw. sind ebenfalls mit Silbertauschierung geschmückt. — Der 32,5 cm lange Fauf von Nr. 1308/09
(siehe Abb.) ist in seiner hinteren Hälfte sehr geschmackvoll in Barockmotiven geschnitten und graviert,
ebenso das Schlofs. Ein wenig Eisenschnitt findet sich auch bei dem Korne. Der Fauf ist auf der
abgeflachten Oberseite von I. I. BEHR (nach Ossbahr einem Fütticher Meister) bezeichnet, und die
gleiche Signatur trägt auch das Schlofs. Die Schwanzschraube zeigt eine tiefe Visier-Einkerbung.
Die Messingbeschläge des Schaftes entsprechen in ihrem Dekor dem von Schlofs und Lauf, sind
teilweise durchbrochen und zeigen u. a. ein Medaillon mit Kopf. — Prachtstücke des Rokoko sind das
Paar Nr. 1333/34 (siehe Abb. S. 358), die mit den oben beschriebenen Gewehren Nr. 1071/72 eine Garnitur
bilden. Dementsprechend finden wrir hier auch die gleiche Dekorierung wieder: Auf dem 22 cm


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langen Laufe in verschiedenfarbigen Goldlegierungen Medaillons mit römischen Kriegergestalten,
und in gleicher Art auch die Verzierungen auf Schlofs, Bügel und Beschlägen, die den etwas ge-
schnitzten Schaft schmücken.
Durch reichen und geschmackvollen Eisenschnitt auf dem Lauf und allen Schlofsteilen
zeichnet sich das Paar Nr. 1294/95 aus (siehe Abb.). In schönen und reinen Barockornamenten
sehen wir u. a. eine Knabengestalt und die Büste eines romanisierenden Kriegers. Der 32 cm
lange Lauf trägt den Namen MERCIEZ und auch die Marke dieses Meisters F. M. mit einer ein-
fachen Krone darüber. Daneben findet sich noch zweimal die französische Lilie. Der Schaft ist
mit Beschlägen von geschnittenem und vergoldetem Messing geschmückt. — Ein Eisenschnitt von
g-rofser Schönheit und aufserordentlicher Plastik auf Lauf und Schlofs zeichnet auch das Paar
Gr. 1357/58 aus (siehe Abb.). Der 36 cm lange Lauf zeigt die Gestalt eines römischen Kriegers,
einen Engelskopf, Festons usw. Das Schlofs ist von dem uns bereits bekannten I. HEINRICH
FRANCK bezeichnet. Der Schaft ist geschnitzt und mit geschnittenen und teilweise durch-
brochenen Beschlägen von vergoldetem Messing belegt. Unter diesen befindet sich ein bekröntes
Schild mit dem Monogramm F. A., was uns auf Fürst Friedrich Anton weist. — Ein gleiches
■Schildchen trägt das Paar Nr. 1348/49 (siehe Abb.). Aufserdem ist noch auf dem 33 cm langen,
leicht gebläuten Laufe in schöner Silbertauschierung und Gravierung das grofse Schwarzburgische
Wappen unter Blumenranken angebracht. Das Schlofs ist teilweise geschnitten und von I. DAVIT
f RANCK bezeichnet. Der Schaft ist reich geschnitten und mit Beschlägen von geschnittenem
und vergoldetem Messing verziert. — Einen sehr schönen Damast zeigt der 28,5 cm lange Lauf des
Paares Nr. 1329/30 (siehe Abb.), der aufserdem in hoher Silber- und Goldtausia die Gestalt einer
 
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