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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

DOI Heft:
1./2. Heft
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Johannsen, Otto: Die Anwendung des Gußeisens im Geschützwesen des Mittelalters und der Renaissance
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0033

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1./2.HEFT

OTTO JOHANNSEN, GESCHÜTZWESEN IM MITTELALTER

13

Vorderlader Kal. 21,5 cm, gefunden auf Burg
Landskron bei Neuenahr.. Königl. Zeughaus,
Berlin61). (Abb. 8.)
Lauf eines Hinterladers Kal. 10,5 cm, gefunden
auf der Burg von Münstereifel. Samml. Forrer,
Strafsburg64 65).


Abb. 8. Gufseiserner Vorderlader von Burg Landskron.
Kal. 21,5 cm. Königl. Zeughaus Berlin.

Lauf eines Hinterladers Kal. 10,5 cm, gefunden
in Hessisch-Oldendorf. Königl. Zeughaus, Berlin.
(Abb. 9 a.)
Lauf eines Hinterladers Kal. 6,8 cm, gefunden
in Goslar. Königl. Zeughaus, Berlin. (Abb. 9b.)
Geschützkammer Kal. 7,1 cm, Herkunft un-
bekannt. Königl. .Zeughaus, Berlin66).


Abb. 9 a. Gufeiserner Flug eines Hinterladers. Kal. 10,5 cm.
Hessisch-Oldendorf.
b. Desgl. Kal. 6,8 cm aus Goslar. Königl. Zeughaus
Berlin.

Die folgenden Nachrichten beziehen sich auf
gufseiserne Geschütze:
1400. Die Stadt Wesel hat mehrere gufs-
eiserne Geschütze67).
1414. Die Stadt Dijon kauft 6 gufseiserne
Geschütze vom Schützen Johann von Basel, von
denen eins'bei der Probe zerspringt. Die restlichen
5 Stück werden mit 27 fr. bezahlt68),
1414: Im Geschützinventar des herzoglich
burgundischen Schlosses Aignay-le-Duc (Cöte-
d’Or) wird eine gufseiserne Kanone von 12 Pfund
Stein (Kal. 17,2 cm), erwähnt69).
1415. Im Geschützinventar des herzoglich
burgundischen Schlosses Belfort werden 2 gufs-

64) A III 369. \
®5) A III 369.
68) Betr. Berliner Kammerstücke vgl.Z.f.h. W., Bd.2 S. 5.

67) A III 368.
«s) A VIII 69.
69) A VIIL70.

eiserne Geschütze, wahrscheinlich von 8 Pfund
Stein (Kal. 15,2 cm), erwähnt70).
1417. Im Geschützinventar des herzoglich
burgundischen Schlosses Montbar (Gote- d’Or)
wird ein gufseisernes Geschütz von ungefähr 20
Pfund Stein (Kal. 20^ cm), erwähnt71).
1429. Luchino de Conago zu Como schickt
dem Kastellan von Pavia Johannolus de Billijs
eine mit Buchstaben gezeichnete gufseiserne Born-
barde mit einem eisernen Ring, welche auf einer
eisenbeschlagenen Unterlage befestigt ist72).
1431. Im Geschützinventar der zu Dijon be-
findlichen herzoglich burgundischen Artillerie wird,
eine kleine gufseiserne Bombardelle von ungefähr
6 Pfund Eisen (Kal. 972 cm), erwähnt73).
1433. Die grÖfste gufseiserne Steinbüchse
und 5 grofse gufseiserneBüchsen ohneLafettierung
der Stadt Dijon werden erwähnt74).
1440. Im Geschützinventar der Stadt Dijon
werden eine alte gufseiserne Kanone auf zwei
Rädern, anscheinend eine Steinbüchse, erwähnt75).
1442. Im Geschützinventar der zu Dijon be-
findlichen herzoglich burgundischen Artillerie
werden erwähnt: 3 eiserne Bombardellen aus
einem Stück, wovon eine Gufsbruch ist, ohne Wert;
eine gufseiserne Kanone und ein wertloses Stück
von einem zerbrochenen Gufseisengeschütz76).
1445. Im Geschützinventar der in Burg und
Dorf Talant (Gote-d’Or) befindlichen herzoglich
burgundischen Artillerie werden erwähnt: 1 gufs-
eiserner Vogler von 5 bis 6 Pfund Stein (Kal. 13
bis 14 cm) und ein kleiner Vogler von ungefähr
3 Pfünd Stein (Kal. 1072 cm)77).
1445. Der Büchsenmeister der Siegener Neu-
stadt giefst der Stadt Siegen und dem Landes-
herrn auf gemeinsame Rechnung 30 Hinterlader
mit je 2 Kammern im Gesamtgewicht von 98 Stallen
(7400 kg). Die Abrechnung über die Geschütze
stellt sich wie folgt: .
1445 April 19. An Hermann Smen-
der für Ringe und
\ . Spiefse zu den Gufs-
formen ...... 7fli8s—d
August 10. Dems.fürEisenringe,
Stangen, Spiefse und
„beysel“.36.—s—d
„ „ Hermann Huckmann
und seinen Arbeitern

70/ A VIII 70.
71) A ''TU 70.
72) A III 371.
A VIII 70.
74) A III 371.
75) A III 371-
■ö) A VIII 70.
D A III 71.
 
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