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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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7. Heft
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Preradović, Dus̆an von: Wie es um die Bewaffnung und die Munition der Festung Sziget im Jahre 1559 bestellt war
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0229

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FACHNOTIZEN

7. HEFT

lieh seinTrunnkh gegeben word(en), welch(er) Ime
Aber heur defs weinfs Teurung halber auch ab-
geschafft, Ir Kün.Maj. wellen Ime damit Er Allain
seines Leibs Vnnderhalt haben müge, Gnedigst
bedenkhen. Er hatt von dem Haubtman Vnnd
meniglich ain grossen Lob, das Er Cristlich woll
lernet vnd lebt. Nachdem der Horwarth Marco,
dem Abbt von Tihan, welcher auch zu Zigeth
wohnt, Vnd Niemand daselbs nuz Ist, Ain Hun-
dert vnd Aillf Dörrfer, wie Er mir anzaigt ain-

209

geanntwort, Ob dem Armen Predicanten, vom
dem selben oder In Annder weg In seiner Not-
turfftigen Vnnderhalt geholffen möcht werden.“ —
In ähnlicher Weise wie über die artilleristische
Ausrüstung usw. lauten auch die Berichte der
Kommission über die zu geringe Stärke der Be-
satzung, die mangelhafte Proviantergänzung und
die stete Geldnot, auf die hauptsächlich die Un-
zufriedenheit des höchst unregelmäfsig bezahlten
Kriegsvolks zurückzuführen gewesen sein mufs.

... — ——.
FACHNOTIZEN

Zur Geschichte des Schwerteides. Zu den
symbolischen Handlungen, die den in der Eides-
formel enthaltenen Fluch oder Zauber versinn-
lichen, gehört das Berühren der Waffe, die im
Falle des Meineids der Vernichtung anheimfallen
oder dem Fälschschwörenden Verderben bringen
soll. Dafs dieser Waffeneid nicht nur bei den
Indogermanen üblich (s. Schrader, Reallexikon
der indogermanischen Altertumskunde, S. i68f.),
sondern bei primitiven Kulturen über den ganzen
Erdball verbreitet war, hat die ethnologischeUnter-
suchung von R. Lasch „Der Eid. Seine Entstehung
und Beziehung zu Glaube und Brauch der Natur-
völker“ (Studien und Forschungen zur Menschen-
und Völkerkunde V [1908] S. 67 ff.) umfassend dar-
getan. Für zahlreiche germanische Stämme ist
der Waffen- oder Schwerteid ausdrücklich bezeugt
(s. Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte I2 *, S. 258):
für die Quaden (Ammianus Marcellinus XVII,
12, 21) und Langobarden (MG. LL, IV, S. 385), für
Alemannen (MG. LL.sect.I 5,1, S. 149) und Bayern
(MG. LL. III, S. 438), für Franken (Cap. z. L. Sal.,
ed. Geffcken V 4 und Venant. Fort. VI 5, V. 241),
Sachsen (Fredegar, Chronic. IV c. 74) und Angel-
sachsen (Liebermann, Gesetze d.Ags. I, S. 392 und
II, S. 376 und 727) und schliefslich für die Nord-
germanen (s. vor allem Svend Grundtvig, Om
de gotiske folks väbened: Oversigt over det Kgl.
Danske Videnskabernes Selskabs Forhandlinger,
1870, S. 44 ff.)1). Wenn Jac. Grimm in den Rechts-
altertümern I4, S. 194 sagt, dafs die Schwörenden
„im Heidentum den Schwertgriff, im Christentum
die Reliquien berührten“, so fügt er' in der Er-
x) Dem Vorschlag v. Siegenfelds (Das Landeswappen
der Steiermark, S. 2 6f.), der den Eid in arma als Eid auf
Wappen oder Heerzeichen erklärt, vermag ich nicht bei-
zustimmen. •

wägung, dafs sich der Schwerteid auch im spä-
teren Mittelalter findet2), S. 229 modifizierend hin-
zu: Es verdient ausgemittelt zu werden, wann
und ob überall der Eid auf das Schwert, dessen
Knopf freilich die Gestalt eines Kreuzes tragen
konnte, dem auf das Heiltum weichen mufste.
Indem er auf den kreuzförmigen Knopf hinweist,
den die späteren Herausgeber auf das von Heft
und Parierstange gebildete Kreuz umdeuten, wird
eine bewufste Verchristlichung des Schwert-
eides als möglich vorausgesetzt.
Wie man im Griff des Ritterschwertes tat-
sächlich das Zeichen des Kreuzes erblickte, be-
weist der Ritterspiegel des Johannes Rothe
1085 darumme nemit her in di hant
daz gehilze deme cruze glich,
daz eme darmede werde bekant
daz her sal opphirn dorch Cristum sich —
Und mit Recht legt J. Petersen (Das Rittertum
in der Darstellung des Johannes Rothe, S. 118)
dieselbe Anschauung dem Leben des heiligen
Ulrich zugrunde:
687 diu swert sint bezeichenliche.
daz dti äne die heizen sihist,
bezeichent den, der niht gezvihet ist,
mit der heizen daz swert
den, von der wihe des riches ist wert —
das der Priester Albert zu Beginn des 13. Jahr-
hunderts übertrug nach der Fassung Bernos von
Reichenau: . . ensis absque capulo significat illum,
qui sine unctione regnat in populo, at- alter capu-
latus illum, qui per sacrae benedictionis ordinationem
divinitus fuerit coronatus —
Kann von einer derartigen Symbolisierung
des Schwertgriffs natürlich erst seit Ausbildung
der Parierstange die Rede sein, so haben wir
daneben an das in Knauf oder Klinge häufig
eingeschlagene oder eingelegte Kreuz zu denken,
2) Z. B. Wolfdietrich A 440, 2 f. ... dö wart ein eit getan-,
den swuor er uf sim swerte —.
 
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