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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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3./4. Heft
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Weyersberg, Albert: Auszüge aus alten Solinger Zeichenrollen
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0100

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80 ALBERT WEYERSBERG, AUSZÜGE AUS ALTEN SOLINGER ZEICHENROLLEN VIII. BAND

GRAF, gekauft von Wm Everz, 1792 verkauft
an Pet. Henrichs jr.

Hilbertz, Gebrüder in der Stadt, 1777: das
Herz mit dem Kreuz (in d. M. Z.R. 158 aus-
drücklich als Messerzeichen bezeichnet).


Hölterhoff (Hülterhoff), Peter
u. Wilhelm’s Erben, 1778:



Abraham auf dem Katterberg, 1
1777: \
Abraham im Küsterdorp ? I 1777:
Clemens „ „ ] die Schlange,
WALD, „der Brill“ BRILL (M.Z. R. 69.: 1729
auf geführt). (Fortsetzung folgt).

sie jeden 25. Mann. Es waren Sachsen, Thüringen,
Brandenburg, die Lausitz, Schlesien, Österreich,
Bayern. Fürsten, Bischöfe und Reichsstädte hatten
Heeresfolge zu leisten. „Item dise nachgeschriben
herrn vnd Stete sind die nehsten geachtet vnd
auf? den XXV. man. Nota..dise obgeschriben sullen
puckfsen, puluer, pfeyle — Stein, buckfsen vnd
das darzu gehöret furen. Item so sullen die andern
fürsten vnd Stet auch clein Stein buckfsen vnd das
dazu gehört furen.“ Von 11 Fürsten, 6 Bischöfen
und 34 Reichsstädten erfahren wir den „anslag
der buchsen, des tzewgs, den man haben sol“.
Die Fürsten stellten 59 Büchsen und brachten
einen Vorrat von 54000 Pfeilen mit, die Bischöfe
31 Büchsen und 32 000 Pfeile, die Städte 62 Büchsen
und 131500 Pfeile = Summa: 152 Büchsen, 217 500
Pfeile. — 21 Städte hatten nur Pfeile (77000 Stück)
zu liefern. Am stärksten gerüstet war der Herzog
zu Sachsen — „sol haben XIIII Steinpuchsen zum
Streit vnd ein grosse puchfsen vnd dartzu XII M
pfeil“; verhältnismäfsig schwach war.der Bischof
von Augsburg versehen: IIII == 4pfeil, soll natürlich
heifsen 4000 Pfeile, — Bingen und Überlingen
hatten je 2000 Pfeile. Von den Österreichern,
Lausitzern und Schlesiern kennen wir die Anzahl
der Büchsen bez. der Pfeile nicht. „Item hertzog
Albrecht vnd hertzog Ernst kynd von Österreich
sullen haben so vil puckfsen, ^deiner vnd grosser,
als sie der bedorffen vnd gehaben mugen, vnd
dartzu vber ir schützen XII«M pfeil. — Item das
landt zuLusitz vnd die Sechs Stet vnd alle Slesisten
fürsten, herren vnd Stet sullen souil puchfsen
zum streit vnd sust ander puchfsen, clein vnd grofs,
mit in furen, als der dann an iren ort not ist vnd
sie ertragen mögen, vnd sullen sich darinn selbs
anfslahen vnd beladen nach redlichkeit, wann wir
irs vermögens hie nicht wissen.“ Der am besten
Verteidigungsmittel zur Hussitenzeit, erfahren wir: gerüstete Bischof war der von Salzburg — „VI
„Item einen ytzlichen wagen, den man in das here puchsen, der itliche schiefsen ein Stein als grofs
bringet, der sol Starck vnd gut sein vnd sol ein als ein- haubt vnd VI M pfeil“. Die reiche Stadt
„Nuremberg sull haben ein grosse puchsen, vier
steinpuchsen' vnd vier Camerpuchfsen vnd VI M
pfeil.“ Aufser den grofsen Büchsen, Steinbüchsen
und Kammerbüchsen lernen wir noch kennen:

eysen ketten haben, XV fufs lang, vnd ein yglicher
wagen knecht sol ein flegel haben.“ Von den
Reichsständen machten zunächst die dem Lande
Böhmen benachbarten mobil und zwar stellten


FACHNOTIZEN

b:

13

Heereszugordnung gegen die Hussiten vom
Jahre 1431. In den Mitteilungen des Vereins für
Geschichte der Deutschen in Böhmen, LIV. Jahr-
gang, Heft 1/2, S. 7 — 23. — 1915- veröffentlichte
Dr. Karl Siegel unter obigem Titel einen für die
Waffenkunde interessanten Eintrag des Kopial-
buches F, b, 3 (fol. 66 a bis 69 a) der Stadt Eger.
Für die Kenntnis der Ausrüstung des deutschen
Reichsheeres am Anfang des 15. Jahrhunderts ist
das Verzeichnis von hohem Werte.
Am 9. Februar 1431 beschlofs der Reichstag
zu Nürnberg unter Vorsitz Kaiser Siegmunds das
Aufgebot der gesamten Reichsmacht gegen die
Hussiten. Die Reichsfürsten, Erzbischöfe, Bischöfe,
Ritterschaften von „Swaben vnd was aus dem
lande zu Francken kumpt“, Reichsstädte, „das
land zu Lusitz vnd die Sechfs Stet (Bautzen, Löbau,
Zittau, Kamenz,. Görlitz, Lauban) vnd der deutzsch
meister von Preussen“' stellten 7 Wagenburgen
und 7 gesonderte Heere auf — „die Reichssteet
sullen sich mit irem volke zu einem fürsten, zu
welchem sy wollen, slahen vnd tun, das das recht
bestellet sey“. Nach dem Aufmarsch im „lannd
zu Behem“ sollte jedes Heer, das seine vollständige
Ausrüstung mitzubringen hatte, aufs neue geordnet
und dem Gesamtheer eingegliedert werden. „Item
was ein ytzlicher fürste, herre oder Stete fufs-
genger weppnen, bringen dieselben gleich halb
buchfsen vnd halb armbrust'mit, pfeile, pley, pulver
vnd was. darzu gehört. Auch, so sol man ober
zehen fufsgenger einen haubtman, vnd vbert hun-
dert eynen, vnd vber Tausent einen haubtman
setzen vnd aufsrichten “ Über die Wagen, wichtige
 
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