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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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10./11. Heft
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Sommerfeldt, Gustav: Biographisches über die Rüstmeister in Dresden, Johann v. Schukowski und Johann Kempff
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Fachnotizen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0372

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352 G. SOMMERFELDT, BIOGRAPHISCHES ÜBER DIE RÜSTMEISTER IN DRESDEN VIII. BAND

Göding auszuführenden Malereien wurden 1587
eigens noch 1388 Gulden bereitgestellt. K. Ber-
ling hat nach Hauptstaatsarchiv zu Dresden,
Kopial 543, Blatt 182, in seiner, den Heinrich
Göding betreffenden wissenschaftlichen Studie10 *)
auf das mafsgebende, aus Nossen, 22. Juli 1587
datierte kurfürstliche Reskript im einzelnen be-
zug genommen. Die Namen der durch Göding
eingestellten Maler sind nicht besonders genannt,
es wird sich Matthias Krodel, der am Stalle auf

10) Karl Berling, Hofmaler und Kupferstecher Hein¬
rich Göding (Neues Archiv für sächsische Geschichte VIII,
1887, S. 323), für die ältere Zeit (Jahre 1583 bis 1885) oben
zitiert durch E. Haenel, Bd. 8, S. 192.

Tünch malten), unter ihnen befunden haben.
Vgl. auch a. a. O. Locat 4451 (Summarischer
Extrakt aller Einnahmen und Ausgaben 1590),
wo Blatt 53 die Ausgaben für den Stallbau ins-
gesamt mit 11097 Gulden 2 Groschen 9in
Ansatz gebracht sind12), und A. Weck, Chronik
Dresdens, S. 55—61.
n) J. G. Sinz, Geschichte der Stadt Mügeln und Um-
gegend, Teil I (Mügeln 1846), S. 149: „einige Wand- und
Deckengemälde im Schlosse zu Dresden malen mufste“.
Für die neue Schösserei, wo Göding ebenfalls durch
„Inventiones auf Tücher“ tätig zu sein übernommen hatte,
noch gesondert 3006 Gulden 9 Groschen i’/2 Über die
noch späteren Ausgaben für Göding siehe auch die Kopiale
Kammersachen 1592, Blatt 562b—563a, und 1593, Blatt 362 b,
d. d. Dresden, 29. Juli 1592 und 11. Juli 1593.

FACHNOTIZEN


Zur Lesung verzierter Ringe von Ketten-
geflecht. Die von E. v. Lenz, Bd. 8, S. 194,
Sp. 2, mitgeteilte neue Lesart der einen arabischen
Inschrift auf dem Kettenhemd der Sammlung
W. Rose in Berlin liefs auch mich die reliefierten
Schriftzüge auf den Ringen meiner Baidana einer
Überprüfung unterziehen. Im Gegensatz zu der
von einem Orientalisten aus Liebhaberei mir
seinerzeit (vgl. Z. f. h. W. Bd. 4, S. 314, Sp. 2) ge-
gebenen Lesart camelu-l-cabdi fi-z-zulämi gajru
min el ‘amali fi-z-quanä *ati, d. h. „Die Arbeit
des geknechteten Sklaven ist etwas anderes als
die Arbeit in der Zufriedenheit“ liest der Pro-
fessor für türkische Sprache und Schönschreibung
an der Wiener Konsularakademie Ahmed Saa-
deddin das arabische Schriftband auf der Fläche
der 2,5 mm breiten Ringe wie folgt: al-cizzu fi-t-
tä 'a. al-gynä fi-l-quana ca, d. h. „Die Macht (liegt)
im Gehorsam; der Reichtum in der Genügsam-
keit“.' Diese Verschiedenheit in der Auffassung
bestätigt wieder meine aus meiner Erfahrung
gewonnene Ansicht: Legt man ein und dieselbe
Inschrift zwei Orientalisten zur Übersetzung vor,
so bekommt man mindestens zwei verschiedene
Lesarten. Otmar Baron Potier.
Lederkanonen. Im Armeemuseum zuMünchen
und im Germanischen Nationalmuseum zu Nürn-
berg befinden sich je eine Lederkanone, welche
auf der Lafette das Wappen des Salzburger
Fürsterzbischofs Paris Graf Lodron (1619—1653)
tragen (s. Gohlke, Versuche zur Erleichterung
der Feldgeschütze, Bd. 4, S. 390).

Über die Herstellung dieser Geschütze finden
sich im Salzburger Regierungsarchiv unter den
Akten des Geheimen Archivs XXI, 6, und zwar
„Raittungen des Georg Ernst Lorich, salzburgi-
scher Kammerrat und Generaleinnehmer über die
Empfänge und Ausgaben des Salzburger Kriegs-
wesens“ folgende Eintragungen:
a) Den 4. November 1631 Georg Lotter, Gold-
schmied und Stuckmacher von Augsburg
et cons. um durch sie gemachte Stuck
von Kupferblech auf das hochfürstliche
Hauptschlofs laut Zettel von Herrn Perger
unterschrieben .... fl 201 ß — dl —
b) Den 19. März 1632 erlegt Georgen Lotter,
Goldschmied und Stuckmacher, um ein ge-
machtes und auf das hochfürstliche Haupt-
schlofs überliefertes Stück von Kupferblech
laut Zettel von Herrn Schlofshauptmann und
anderen unterschrieben fl 107 ß — dl —
c) Den 25. August Anno 1632 erlegt Georgen
Lotter, Goldschmied und Stuckmacher von
Augsburg, um auf das hochfürstliche Haupt-
schlofs gemachte vier Stuck von .Kupfer
laut Zettel von Herrn Schlofshauptmann und
anderen unterschrieben fl 180 ß — dl —
d) Den 3. Dezember 1632 erlegt obgedachten
Georgen Lotter um gemachte drei Stuck
von Kupfer auf das hochfürstliche Haupt-
schlofs laut Zettel von Herrn Schlofshaupt-
mann unterschrieben . fl 135 ß — dl —
e) Den 1. Juli 1633 Georgen Lotter, Gold¬
schmied und Stuckmacher von Augsburg,
um ausgelegte Unkosten in Machung eines
ledernen Stucks auf das hochfürstliche
Hauptschlofs laut Zettel von Herrn Perger
unterschrieben.fl 47 ß 4 dl 20
 
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