3.j4. HEFT
E. LENZ, LUCCA UND SICHELMARKE
73
Abb. 7
6. Italienische Helmbarte
E. 347. Die höchst originelle
Verzierung der Beilklinge ist
aus glatten, sichelförmigen
Linien und Punkten zusammen¬
gesetzt und stellt einen mit der
traditionellen Narrenkappe des
Mittelalters bekleideten Kopf
dar. (Abb. 7.)
7. B. 340. Reiterschwert mit geschlosse-
nem Korbe, ähnlich der Schiavona. Aufser
der Darstellung eines federgeschmückten,
schallernartigen Helmes trägt die breite
Klinge im flachen Hohlschliff die Inschrift
„Julio Cesar(e)*4. (Abb. 8.)
Abb. 8 Abb. 9
8. E. 473. Schmales, grätiges Spiefseisen mit
ganz ähnlicherV erzierung wie auf dem Helmbarten-
eisen E. 161a (vgl. Abb. 1); wenn hier der Stern
auch nicht 10, sondern nur 6 Spitzen hat, und,
der aus Punkten gebildete Kreis fehlt, so ist
der Charakter der beiden Figuren doch so gleich,
dafs an der Identität der im Zentrum befindlichen,
auf Abb. 1 ganz undeutlich ausgeprägten Zeichen
nicht gezweifelt werden kann. (Abb. 9.)
MM
LV C CA
Abb. 10
9. E. 479. Schmales, grätiges Spiefseisen mit
demselben, zweimal eingeschlagenen Zeichen,
dessen Herkunft durch die auf. vorliegendem
Exemplar befindliche Inschrift zweifellos festge-
stellt wird und zwar, wie aus dem Folgenden er-
sichtlich sein wird, nicht der persönlichen Marke
eines Luccheser Waffenschmiedes, sondern einem
behördlichen Stempel, Beschauzeichen oder Probe-
marke der Stadt Lucca. (Abb. 10.)
1V(CA
Abb. 11 '
10. E. 151. Zwei aus schlechtem,
schlackigem Eisen roh geschmie-
dete Kriegsgabeln, welche aufser
der Inschrift „Lucca“ keinerlei Zeichen tragen.
(Abb. 11.)
11. E. 220. Eisen eines Jagdspiefses; die sechs-
blättrige Rosette, offenbar Meister- oder Werk-
stattsmarke, ist beiderseits eingeschlagen, aufser-
dem auf der einen Seite drei mal das Kreuz,
auf der anderen Seite der Namen Lcca (Lucca)
und dasselbe Kreuz je einmal zwischen jedem
Buchstaben. (Abb. 12.)
Abb. 12
12. Italienisches Spiefseisen mit roh einge-
schlagenem Kreuz und einem der Luccheser
Bechau ähnlichen Zeichen. (Abb. 13.)
Abb. 14
13. Bas. 348. Lucchesische Schallern. Meister-
marke in Form einer federartigen Figur mit der
Marke von Lucca. (Abb. 14.)
14. K.53. Harnischrücken; aufser dem Meister-
zeichen zwei Kreuze und dreimal das Zeichen von
Lucca eingeschlagen. (Abb. 15.)
Abb. 15
Was nun zunächst die Herkunft und Be-
deutung des fraglichen Zeichens betrifft, so mufs
diese Frage vorderhand offen bleiben und der
folgende Versuch, die Figur mit einem lokalen
Münzbilde in Verbindung zu bringen, soll nur als
Mutmafsung zur Diskussion gestellt werden.
Es wäre zunächst zu beachten, dafs die frag-
liche Figur annähernd einer römischen I mit
häufig in . der Mitte dornartig etwas ausladen-
dem Schaft ähnlich, meist paarweise vorkommt
(vgl. E. 473, E. 479, E. 161a, Bas. 348) und in
dieser Form eine gewisse Anlehnung an das durch
die örtlichen Münzen fast fünf Jahrhunderte lang
IO
E. LENZ, LUCCA UND SICHELMARKE
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Abb. 7
6. Italienische Helmbarte
E. 347. Die höchst originelle
Verzierung der Beilklinge ist
aus glatten, sichelförmigen
Linien und Punkten zusammen¬
gesetzt und stellt einen mit der
traditionellen Narrenkappe des
Mittelalters bekleideten Kopf
dar. (Abb. 7.)
7. B. 340. Reiterschwert mit geschlosse-
nem Korbe, ähnlich der Schiavona. Aufser
der Darstellung eines federgeschmückten,
schallernartigen Helmes trägt die breite
Klinge im flachen Hohlschliff die Inschrift
„Julio Cesar(e)*4. (Abb. 8.)
Abb. 8 Abb. 9
8. E. 473. Schmales, grätiges Spiefseisen mit
ganz ähnlicherV erzierung wie auf dem Helmbarten-
eisen E. 161a (vgl. Abb. 1); wenn hier der Stern
auch nicht 10, sondern nur 6 Spitzen hat, und,
der aus Punkten gebildete Kreis fehlt, so ist
der Charakter der beiden Figuren doch so gleich,
dafs an der Identität der im Zentrum befindlichen,
auf Abb. 1 ganz undeutlich ausgeprägten Zeichen
nicht gezweifelt werden kann. (Abb. 9.)
MM
LV C CA
Abb. 10
9. E. 479. Schmales, grätiges Spiefseisen mit
demselben, zweimal eingeschlagenen Zeichen,
dessen Herkunft durch die auf. vorliegendem
Exemplar befindliche Inschrift zweifellos festge-
stellt wird und zwar, wie aus dem Folgenden er-
sichtlich sein wird, nicht der persönlichen Marke
eines Luccheser Waffenschmiedes, sondern einem
behördlichen Stempel, Beschauzeichen oder Probe-
marke der Stadt Lucca. (Abb. 10.)
1V(CA
Abb. 11 '
10. E. 151. Zwei aus schlechtem,
schlackigem Eisen roh geschmie-
dete Kriegsgabeln, welche aufser
der Inschrift „Lucca“ keinerlei Zeichen tragen.
(Abb. 11.)
11. E. 220. Eisen eines Jagdspiefses; die sechs-
blättrige Rosette, offenbar Meister- oder Werk-
stattsmarke, ist beiderseits eingeschlagen, aufser-
dem auf der einen Seite drei mal das Kreuz,
auf der anderen Seite der Namen Lcca (Lucca)
und dasselbe Kreuz je einmal zwischen jedem
Buchstaben. (Abb. 12.)
Abb. 12
12. Italienisches Spiefseisen mit roh einge-
schlagenem Kreuz und einem der Luccheser
Bechau ähnlichen Zeichen. (Abb. 13.)
Abb. 14
13. Bas. 348. Lucchesische Schallern. Meister-
marke in Form einer federartigen Figur mit der
Marke von Lucca. (Abb. 14.)
14. K.53. Harnischrücken; aufser dem Meister-
zeichen zwei Kreuze und dreimal das Zeichen von
Lucca eingeschlagen. (Abb. 15.)
Abb. 15
Was nun zunächst die Herkunft und Be-
deutung des fraglichen Zeichens betrifft, so mufs
diese Frage vorderhand offen bleiben und der
folgende Versuch, die Figur mit einem lokalen
Münzbilde in Verbindung zu bringen, soll nur als
Mutmafsung zur Diskussion gestellt werden.
Es wäre zunächst zu beachten, dafs die frag-
liche Figur annähernd einer römischen I mit
häufig in . der Mitte dornartig etwas ausladen-
dem Schaft ähnlich, meist paarweise vorkommt
(vgl. E. 473, E. 479, E. 161a, Bas. 348) und in
dieser Form eine gewisse Anlehnung an das durch
die örtlichen Münzen fast fünf Jahrhunderte lang
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