7. HE ET
ERICH IIAENEL, ZUR ÄLTESTEN GESCHICHTE DER DRESDNER RÜSTKAMMER
185
Bebbighorn, Wolf. 160 fl. 6 Gr. für 24 Rei-
terharnisch hinten und vorn vor den Schofs
samt aller Zugehörung abgezogen 10 alte
Rüstungen (== Armbrüste, niemals Rü-
stungen, d.h. Harnische im Sinne des gegen-
wärtigen Sprachgebrauches, die stets Kü-
risse, Harnische oder Zeuge genannt wer-
den) so ihm auf Rechnung hinausgegeben
und um 38 fl. 12 Gr. angeschlagen worden
(5°)-
Die geringe Höhe des Preises beweist, dafs
es sich hier nur um einfache, sogenannte knech-
tische Harnische handeln kann. Das Inventar
von 1606 verzeichnet als Arbeiten des Meisters,
Verwalter und Hofplattner in Wien bestellteMartin
Bewickhenhorn mit unserem Meister zusammen-
hängt, ist ebensowenig ersichtlich, wie die Iden-
tität von Pickenhorn und Beppighorn.
8. Sporer:
Berger, Matthes. 14 Gr. für ein Sporen mit
Gelenken, so versilbert und zum Ring-
rennen gebraucht werden (31).
Schenauer, Plans. 24 fl, für 24 neue ganze
Gebifs und für 24 Paar Bügel, dem Sporer
H. S. bezahlt (68, 83).
9. Büchsenmacher:
Drechsler, Abraham. 10 fl. 18 Gr. für ein
gezogen Kugelrohr mit einem „hanspan“
Abb. 2. Oben: Faustrohre des Kurfürst August von Sachsen. Von Lorenz Drechsler 1573. F 56.
Unten: Faustrohr mit dem Wappen von Sachsen und Merseburg. Von Zacharias Herold. F 354.
(Dresden, Histor. Museum.)
der auch Peppigenhorn geschrieben wird, einen
schwarzen Trabharnisch für den StallmeisterNickol
von Miltitz (S. 75), 120 Pickelhauben, die von Chri-
stian II. bestellt worden sind (S. 78), zwei eisen-
farbene neue Pallien- und Turnierkürisse für Diet-
rich von Rabiel (S. 212) und zwei gleiche für den
Berghauptmann Christoph von Schönberg (S. 215).
Diese sechs Rennzeuge bilden einen Teil jener
-Gruppe von 29 Turnierzeugen (14 blanken und
15 geschwärzten), die (ehemals 22 — 50) heute den
mittleren Teil des grofsen Waffensaales 4, als
Umrahmung des Scharfrennens Kurfürst Augusts,
füllen. Der Meister stammte (nach Gurlitt) aus
Kassel und wurde 1577 .Dresdner Bürger. Die
Zahlung erfolgte im Quartal Trinitatis 1584; seine
Tätigkeit für die Rüstkammer ist, nach dem In-
ventar 1606, S. 75, bis mindestens 1592 nachweis-
bar. Wie der am 1. November 1567 (nicht 1568,
wie Gurlitt S. 64 angibt) zum Harnischkammer-
(mit der Hand zu spannenden = Rad-
schlofs) Schlofs, item etzliche Stücke daran
zu vergülden (66). — 1 fl. 8 Gr. von einer
Pulverflasche zu beschlagen (68).
Drechsler-, Anton (8).
Drechsler, Balthasar (Baltzer). 8 fl. 12 Gr.
von 3 Pürschrohren samt aller Zugehö-
rung zuzurichten (63, 56, 63).
Drechsler, Christoph. Liefert Kugel- und
Schrotbüchsen,glatte und gezogene Rohre,
Schlösser und Hähne, Beschläge für Blank-
waffen und Pulverflaschen, verrichtet vieler-
lei Ausbesserungsarbeiten (7, 5, 30, 31,42,
43» 53» 60).
Von den sechs Mitgliedern der Familie nennt
Gurlitt a. a. O., S. 265, vier, und’zwar Lorenz als
den Ältesten, der schon 1558 Aufträge auf Pürsch-
büchsen ausgeführt hat. Die von ihm gearbeiteten
Faustrohre im Historischen Museum (F 56) tragen
ERICH IIAENEL, ZUR ÄLTESTEN GESCHICHTE DER DRESDNER RÜSTKAMMER
185
Bebbighorn, Wolf. 160 fl. 6 Gr. für 24 Rei-
terharnisch hinten und vorn vor den Schofs
samt aller Zugehörung abgezogen 10 alte
Rüstungen (== Armbrüste, niemals Rü-
stungen, d.h. Harnische im Sinne des gegen-
wärtigen Sprachgebrauches, die stets Kü-
risse, Harnische oder Zeuge genannt wer-
den) so ihm auf Rechnung hinausgegeben
und um 38 fl. 12 Gr. angeschlagen worden
(5°)-
Die geringe Höhe des Preises beweist, dafs
es sich hier nur um einfache, sogenannte knech-
tische Harnische handeln kann. Das Inventar
von 1606 verzeichnet als Arbeiten des Meisters,
Verwalter und Hofplattner in Wien bestellteMartin
Bewickhenhorn mit unserem Meister zusammen-
hängt, ist ebensowenig ersichtlich, wie die Iden-
tität von Pickenhorn und Beppighorn.
8. Sporer:
Berger, Matthes. 14 Gr. für ein Sporen mit
Gelenken, so versilbert und zum Ring-
rennen gebraucht werden (31).
Schenauer, Plans. 24 fl, für 24 neue ganze
Gebifs und für 24 Paar Bügel, dem Sporer
H. S. bezahlt (68, 83).
9. Büchsenmacher:
Drechsler, Abraham. 10 fl. 18 Gr. für ein
gezogen Kugelrohr mit einem „hanspan“
Abb. 2. Oben: Faustrohre des Kurfürst August von Sachsen. Von Lorenz Drechsler 1573. F 56.
Unten: Faustrohr mit dem Wappen von Sachsen und Merseburg. Von Zacharias Herold. F 354.
(Dresden, Histor. Museum.)
der auch Peppigenhorn geschrieben wird, einen
schwarzen Trabharnisch für den StallmeisterNickol
von Miltitz (S. 75), 120 Pickelhauben, die von Chri-
stian II. bestellt worden sind (S. 78), zwei eisen-
farbene neue Pallien- und Turnierkürisse für Diet-
rich von Rabiel (S. 212) und zwei gleiche für den
Berghauptmann Christoph von Schönberg (S. 215).
Diese sechs Rennzeuge bilden einen Teil jener
-Gruppe von 29 Turnierzeugen (14 blanken und
15 geschwärzten), die (ehemals 22 — 50) heute den
mittleren Teil des grofsen Waffensaales 4, als
Umrahmung des Scharfrennens Kurfürst Augusts,
füllen. Der Meister stammte (nach Gurlitt) aus
Kassel und wurde 1577 .Dresdner Bürger. Die
Zahlung erfolgte im Quartal Trinitatis 1584; seine
Tätigkeit für die Rüstkammer ist, nach dem In-
ventar 1606, S. 75, bis mindestens 1592 nachweis-
bar. Wie der am 1. November 1567 (nicht 1568,
wie Gurlitt S. 64 angibt) zum Harnischkammer-
(mit der Hand zu spannenden = Rad-
schlofs) Schlofs, item etzliche Stücke daran
zu vergülden (66). — 1 fl. 8 Gr. von einer
Pulverflasche zu beschlagen (68).
Drechsler-, Anton (8).
Drechsler, Balthasar (Baltzer). 8 fl. 12 Gr.
von 3 Pürschrohren samt aller Zugehö-
rung zuzurichten (63, 56, 63).
Drechsler, Christoph. Liefert Kugel- und
Schrotbüchsen,glatte und gezogene Rohre,
Schlösser und Hähne, Beschläge für Blank-
waffen und Pulverflaschen, verrichtet vieler-
lei Ausbesserungsarbeiten (7, 5, 30, 31,42,
43» 53» 60).
Von den sechs Mitgliedern der Familie nennt
Gurlitt a. a. O., S. 265, vier, und’zwar Lorenz als
den Ältesten, der schon 1558 Aufträge auf Pürsch-
büchsen ausgeführt hat. Die von ihm gearbeiteten
Faustrohre im Historischen Museum (F 56) tragen