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H. DAUMIF.R, SCAPIN UND PIERROT
DIE SAMMLUNG EDUARD FUCHS
VON
ROBERT BREUER
T
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ie Sammlung des Herrn Eduard
Fuchs wird durch ein Zwei-
faches charakterisiert. Sie ent-
hält, bis auf Slevogts „Verlore-
nen Sohn", keine grossen For-
mate, fast nichts, was auf Aus-
stellungen gewesen ist, kaum
ein Bild, das eine öffentliche Geschichte hat. Alles,
was dieser Sammlung angehört, ist in besonderem
Grade Autogramm und von dem Künstler mehr für
sich selber als für einen Fremden gemacht. Man sieht
sofort, dass Eduard Fuchs nur weniges durch den
nüchternen Prozess des Einkaufes beim Kunsthändler
erwarb; man sieht,dass erseineSchätze ohne Vermitt-
ler sich aus den Werkstätten der Künstler holte. Man
möchte meinen, dass die meisten dieser Bilder im
Atelier aufgestöbert und gleich mitgenommen wur-
den. Selbst von den Daumiers möchte man das sagen.
Alles in dieser Sammlung zeugt von einer freund-
schaftlichen Intimität des glücklichen Pflegers zu den
Vätern der Bilder. Man spürt, dass die Künstler ihre
heimlichen Kinder Herrn Fuchs gern mitgaben, weil
sie wussten, dass sie sozusagen in der Familie blieben.
Dieser Sammler ist einer jener Liebhaber, bei denen
Bilder gut und sicher geborgen sind und nie in
schlechte Gesellschaft kommen. Weil er eigentlich
nur sich selber sammelt, kann solch ein leidenschaft-
licher Amateur nie etwas Fremdes in sein Haus brin-
gen. Und das ist das zweite, was diese Sammlung uns
besonders sympathisch und sofort vertraut macht: sie
eint drei homogene Geister, drei, die zueinander ge-
hören. Daumier, Liebermann und Slevogt wurden
durch einen Akt geschichtlicher Notwendigkeit ver-
eint. Liebermann liebt den Daumier und Slevogt ver-
dankt ihm viel. So im Nebeneinander ist es sofort
deutlich, wie wahr solche Liebe und wie erkennend
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H. DAUMIF.R, SCAPIN UND PIERROT
DIE SAMMLUNG EDUARD FUCHS
VON
ROBERT BREUER
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ie Sammlung des Herrn Eduard
Fuchs wird durch ein Zwei-
faches charakterisiert. Sie ent-
hält, bis auf Slevogts „Verlore-
nen Sohn", keine grossen For-
mate, fast nichts, was auf Aus-
stellungen gewesen ist, kaum
ein Bild, das eine öffentliche Geschichte hat. Alles,
was dieser Sammlung angehört, ist in besonderem
Grade Autogramm und von dem Künstler mehr für
sich selber als für einen Fremden gemacht. Man sieht
sofort, dass Eduard Fuchs nur weniges durch den
nüchternen Prozess des Einkaufes beim Kunsthändler
erwarb; man sieht,dass erseineSchätze ohne Vermitt-
ler sich aus den Werkstätten der Künstler holte. Man
möchte meinen, dass die meisten dieser Bilder im
Atelier aufgestöbert und gleich mitgenommen wur-
den. Selbst von den Daumiers möchte man das sagen.
Alles in dieser Sammlung zeugt von einer freund-
schaftlichen Intimität des glücklichen Pflegers zu den
Vätern der Bilder. Man spürt, dass die Künstler ihre
heimlichen Kinder Herrn Fuchs gern mitgaben, weil
sie wussten, dass sie sozusagen in der Familie blieben.
Dieser Sammler ist einer jener Liebhaber, bei denen
Bilder gut und sicher geborgen sind und nie in
schlechte Gesellschaft kommen. Weil er eigentlich
nur sich selber sammelt, kann solch ein leidenschaft-
licher Amateur nie etwas Fremdes in sein Haus brin-
gen. Und das ist das zweite, was diese Sammlung uns
besonders sympathisch und sofort vertraut macht: sie
eint drei homogene Geister, drei, die zueinander ge-
hören. Daumier, Liebermann und Slevogt wurden
durch einen Akt geschichtlicher Notwendigkeit ver-
eint. Liebermann liebt den Daumier und Slevogt ver-
dankt ihm viel. So im Nebeneinander ist es sofort
deutlich, wie wahr solche Liebe und wie erkennend
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