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Die Gartenkunst — 5.1903

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Sprenger, C.: Die Gärten und Alleen von Murcia
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Reinhardt, M.: Die Volksgartenfrage im Kreise Gelsenkirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.58968#0080

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V, 4

DIE GARTENKUNST

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Park zu Alt-Repten. Parkeinfahrt mit Portierhäuschen. Originalaufnahme für „Die Gartenkunst“.

Bananen gedeihen, Datteln und Orangen reifen, scheinen
sie kein weiteres Bedürfnis zu haben und geben sich mit
verschwenderischer Kraft ganz der Kultur der schönen
Felder hin. C. Sprenger.
Volksgärten in Industriegebieten.
Die Volksgartenfrage im Kreise Gelsenkirchen.
Unter Benutzung amtlicher Berichte als Vortrag gehalten von
M. Reinhardt-Düsseldorf in der Sitzung der Gruppe Rhein-
land-Westfalen des Vereins Deutscher Gartenkünstler am
16. November 1902 in Dortmund.
Nachdem mein verehrter Vorredner über die allge-
meine Lage des Industriebezirkes und speziell seiner Volks-
gärten vom fachlichen Standpunkt aus gesprochen hat, sei
es mir gestattet, um nicht zu ermüden, die Bewegung
und Berechtigung der Volksgartenfrage im Kreise
Gelsenkirchen des näheren zu prüfen, und möchte ich da-
mit dem manchmal von Laien gemachten Vorwurf begegnen,
als ob Volksgärten und überhaupt öffentliche Anlagen mehr
dem Luxus als einem wirklichen Bedürfnis entsprächen.

Ich gebe deshalb über die Bevölkerungszunahme und
die Steuerkraft im allgemeinen sowie über die Ver-
hältnisse der einzelnen öffentlichen Anlagen des
Kreises zu anderen deutschen Städten Aufschlufs,
nachdem vorher auf die eigentliche Volksgartenfrage ein-
gegangen ist.
Für diesen Zweck wurde mir in liebenswürdigster Weise
seitens des königlichen Landrats Herrn Dr. Hammer-
schmidt, Gelsenkirchen, das notwendige amtliche Material
(Jahresabschlufs 1901) zur Verfügung gestellt, welchem Herrn
ich hierdurch noch meinen besten Dank für das überaus
grofse Interesse und Entgegenkommen aussprechen möchte.
Die Gelsenkirchener Gegend ist hinsichtlich der äufseren
Gestaltung, die das Ruhrkohlen-Industrie-Gebiet im Laufe
der letzen Jahrzehnte eingenommen hat, besonders typisch.
Ortschaft reiht sich an Ortschaft in ununterbrochener
Reihenfolge, Bahnhof an Bahnhof. Ein dichtes Netz von
Eisenbahnen, ein engschliefsender Kranz von Zechen, von
Hütten- und Walzwerken, von Fabriken und Ringofen-
ziegeleien und sonstigen industriellen Werken machen das
Gebiet zu einer einzigen grofsen zusammenhängenden
Arbeitsstätte der Grofsindustrie.
Demzufolge ist auch die Bevölkerungsdichtigkeit
der Gelsenkirchener Gegend eine aufsergewöhnlich starke.
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