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Die Gartenkunst — 5.1903

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v, 8

DIE GARTENKUNST

145

zugleich aber beschlossen, folgenden Antrag an die Hauptver-
sammlung zu richten:
„Die Hauptversammlung möge beschliessen, dafs jede
Gruppe durch ein Mitglied im Hauptausschufs vertreten ist“.
Begründet wurde dieser Antrag damit, dafs jeder Gruppe
Gelegenheit gegeben werde, in den beschliefsenden Versamm-
lungen des Hauptausschusses ihre Interessen vertreten zu
können, um das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu heben
und das Interesse an den gemeinsamen Arbeiten lebhafter zu
gestalten.
2. Wird der Antrag der Gruppe Rheinland-Westfalen betr.
Landesverschönerung eingehend besprochen und allgemein für
sehr angebracht erachtet. I. A.:
Der Schriftführer.
Holtz.
Sitzungsbericht der Gruppe Hannover,
Braunschweig, Bremen und Oldenburg am 9. Juli 1903
zu Braunschweig.
Anwesend 12 Mitglieder aus Oldenburg, Bremen, Hannover,
Braunschweig und Stettin.
Der Vorsitzende, Stadtgartendirektor Trip-Hannover, er-
öffnet die Sitzung, begrüfst die Erschienenen und dankt, die
Tagesordnung einleitend, dem herzogl. Promenadeninspektor
Kreiss-Braunschweig für die liebenswürdige Aufstellung des
heutigen Programms.
I. Landesverschönerung. Der Antrag der Gruppe
Rheinland-Westfalen gelangt zur Besprechung und wird, dessen
Zweckmäfsigkeit anerkennend, demselben zuzustimmen be-
schlossen. Der Ergänzungsantrag der Gruppe Provinz Sachsen-
Thüringen ruft eine lebhafte Debatte hervor und ist man all-
gemein der Ansicht, nicht sogleich mit bestimmten Vorschlägen
an die Regierung heranzutreten, sondern die Wünsche allge-
meiner zu fassen. Stadtgartendirektor Trip stellt hierzu folgen-
den Antrag, welchen zur Hauptversammlung zu stellen man
beschiefst:
„Der Verein deutscher Gartenkünstler möge an die Re-
gierungen der Bundesstaaten, sowie an die Provinzial-Ver-
waltungen eine begründete Eingabe richten des Inhalts, dafs
Vorkehrungen getroffen werden, durch welche der zunehmen-
den Zerstörung von Naturschönheiten wirksam entgegen-
getreten werden kann und welche eine ständige Überwachung
und daraus resultierende Mafsnahmen im Sinne einer allge-
meinen Landesverschönerung ermöglichen und dafs zu den
Vorberatungen über diese Anregung der Verein deutscher
Gartenkünstler zugezogen werde.“
Es wird ferner für zweckmäfsig erachtet, auf der Haupt-
versammlung in München eine Kommission zu wählen, welche
in Ruhe diese Eingabe ausarbeitet unter Beibringung von
Material, in welchem Umfange und in welchen füglich zu ver-
meidenden Fällen bereits gegen die Interessen der Landes-
verschönerung verstofsen worden ist (industrielle Anlagen,
Reklameschilder etc.).
II. Ausstellungen in St. Louis und Düsseldorf.
Eine Beteiligung an der Weltausstellung in St. Louis wird für
zwecklos erachtet, für angebracht hält man dagegen eine Be-
teiligung an der internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf.
Es fällt allgemein auf, dafs im Programm dieser Ausstellung
die Gartenkunst so wenig betont ist, und bedauert man dieses
um so mehr, als das Ausstellungskomitee sich bereits an Stadt-
verwaltungen behufs Beschickung gewandt hat. Man beschliefst
auf der Hauptversammlung in München dahin vorstellig zu
werden, dafs seitens des Vereins deutscher Gartenkünstler

Protest gegen die Abfassung des Düsseldorfer Programms er-
hoben wird. Die Gartenkunst gehört mit an erste Stelle des
Programms und eine rege Beteiligung läfst sich nur dann
empfehlen, wenn sie der Kunstausstellung gleichwertig mit den
anderen Künsten angegliedert wird.
III. Satzungsänderung. Mit den seitens des Vorstandes
vorgeschlagenen Satzungsänderungen (Schreiben vom 1. 7. ds.Js.)
erklärt sich die Gruppe einverstanden, wenn in dem neuen § 7b
im 3. Absätze anstatt der Zahl 3 die Zahl 5 gesetzt wird, so
dafs dieser Absatz lautet: „Der Hauptausschufs ist beschlufs-
fähig bei Anwesenheit von 5 (nicht 3) Mitgliedern, unter etc.“
Nach einem Bericht über die Kassenverhältnisse der Gruppe
wurden Anmeldungen neuer Mitglieder entgegengenommen und
mit dem Beschlufs, die Winterversammlung wieder in Hannover
und die nächste Sommerversammlung in Harburg bezw. Ham-
burg abzuhalten, war der geschäftliche Teil der Tagesordnung-
erledigt.
Trip, Zeininger,
Vorsitzender. Schriftführer.

Sitzung der Gruppe Schlesien vom 20. Juni
im Pschorrbräu, Breslau.
Die zahlreich besuchte Versammlung wurde vom Vor-
sitzenden Gartendirektor Richter eröffnet und nach Begrüfsung
der Erschienenen gelangte der erste Punkt der Tagesordnung:
Wahl des Ortes für die Provinzialversammlung der Gruppe,
zur Besprechung. Vom Gruppenvorstand wurde Grofs-Warten-
berg vorgeschlagen und schliefslich vom Plenum auch dem
Vorschlag zugestimmt. Die Provinzialversammlung selbst soll
an einem der letzten Sonntage im August stattfinden, am
Abend vorher sollen die durch Breslau reisenden Mitglieder
sich zu einer Sitzung und darauf folgendem gemütlichen Zu-
sammensein im Südpark vereinigen.
Die darauf folgende Besprechung des mit der Landes-
verschönerungsfrage sich befassenden Antrag der Gruppe
Rheinland war eine überaus rege und ihr Ergebnis die Mit-
teilung an den Hauptvorstand, dafs in Schlesien ein allgemeiner
Verein für Landesverschönerung nicht besteht. Im gewissen
Sinne befassen sich mit Landesverschönerung unsere regsamen
Gebirgsvereine und der Schlesische Forstverein, sowie die
allerorts bestehenden Verschönerungsvereine.
Ein Beitritt des Hauptvereins zu einem dieser Vereine ist
kaum anzuraten. Jedenfalls wird aber die Gruppe durch ihre
Mitglieder innerhalb der genannten Vereine in dem beregten
Sinne hinwirken lassen und vor allem die Frage näher ventilieren,
um auch ihrerseits mit Vorschlägen an den Hauptverein heran-
zutreten.
Darnach gab Herr Ackermann an der Hand von Plänen
interessante Erklärungen über sein mit dem zweiten Preise
gekröntes Projekt zum Stadtpark in Plauen und zum Schlüsse
hielt Hofgarteninspektor Peiker-Räuden aus der Fülle seiner
reichen Erfahrungen und Beobachtungen einen Vortrag über
den Wert einiger der bekannteren ausländischen Kulturgehölze.
Dieser Vortrag wird in der „Gartenkunst“ veröffentlicht werden.
J. Erbe, Schriftführer.

Bücherschau.
Im Verlag von Gebrüder Bornträger, Berlin, wird ein
Sammelwerk in zwanglosen Bänden erscheinen über „Deutsche
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