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Die Gartenkunst — 5.1903

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Preisbewerbungen
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V, 5

DIE GARTENKUNST

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Preisbewerbungen.

Preisausschreibung’ zur Erlangung von Entwürfen
für die gartenkünstlerische Ausgestaltung des Kaiser-
platzes zu Halle a. S.
Der I. Preis von 800 M wurde der Arbeit mit dem
Kennwort „Scotoplanes“ zuerkannt. Verfasser: Stadtober-
gärtner G. Günther, Köln-Lindental;
der II. Preis von 400 M der Arbeit mit dem Kennwort
„Eintracht“. Verfasser: Garteningenieur Richard Bertram
und Gartentechniker Kurt Schütze, Erfurt.
Zum Ankauf empfohlen wurde die Arbeit mit dem
Kennwort „Pax“. Verfasser: Gartenarchitekt Ed. Bauer,
Düsseldorf.

Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen zu
einem Stadtpark für die Stadt Plauen i. Vogtl.
Auszeichnungen erhielten:
Den I. Preis von 700 M". Gartenarchitekt Reinh. Hoemann,
Düsseldorf.
Den II. Preis von 500 M: Gartenbauingenier E. Ackermann,
Breslau.
Den III. Preis von 300 M\ Gartenarchitekt W. Poenicke,
Delitzsch.
Zum Ankauf empfohlen wurden die Entwürfe von
L. Heerwagen, Leipzig; V. Kühn, Plauen, und L. Kniese,
Plagwitz.
Eine lobende Erwähnung erhielten die Entwürfe von
W. Lenzke, Stettin; Dahs, Reuter & Comp., Jüngsfeld-Ober-
pleis, und C. M. Vohburger, München.

Das Preisausschreiben zur Erlangung von Entwürfen
für einen Stadtpark in Plauen i. V.
(Hierzu 4 Pläne.)
A. Bedingungen.
Der Rat der Stadt Plauen hat in seiner Sitzung am
5. November 1901 beschlossen, auf dem im Westen der
Stadt im sogenannten Tenneragebiet gelegenen Gelände
einen Stadtpark anzulegen und zur Erlangung von Ent-
würfen hierzu gegenwärtiges öffentliches und allgemeines
Preisausschreiben zu veranstalten.
Das für die Parkanlage gewählte Gelände umfafst eine
Fläche von rund 22 ha. Es bildet eine nach Westen,
Norden und Osten ansteigende und geschützte, nach Süden
abfallende und offene breite Talmulde, deren höher gelegene
Punkte prächtige Ausblicke über die ganze Fläche und die
umliegende reizvolle Gegend gewähren.
Im Norden und Westen bilden die Bahndämme der
königlichen Staatsbahn die Grenze. Im Osten erhebt sich
der steil ansteigende Bärenstein und Bismarckhain.
Den Hauptzugang zum Gelände von der Stadt aus
werden die von einem Punkte ausgehende Kuntzestrafse
und Strafse H bilden. Als weitere Zugänge kommen noch
in Frage, von Süden herkommend, die auf halber Höhe
projektierte Strafse E und die am Tenneraasyl vorbei-

führende Strafse C nach Kauschwitz, die unter dem Bahn-
damm unterführt werden soll. Der jetzige Kauschwitzer
Kommunikationsweg, der vom Asyl zum Bahndurchlafs der
Strafse H führt, wird eingezogen.
Auf die das Gelände jetzt durchziehenden Fufswege
braucht im Entwurf keine Rücksicht genommen zu werden,
wohl aber sind die im beigegebenen Höhenplan mit starken
Linien eingezeichneten projektierten Strafsen und deren
zukünftige Höhen als festliegend und vorhanden anzu-
sehen; die neue Bodengestaltung ist entsprechend anzu-
schliefsen.
Obgleich das im Osten zwischen den Strafsen H, E
und Kuntzestrafse liegende Gelände als Baublock gedacht
ist, soll es doch im Entwurf als mit zum Park gehörig
behandelt werden.
Die jetzigen Gehölzbestände werden im Norden längs
der Staatsbahn auf der Parzelle 2733a aus Kiefernhochwald
mit zum Teil mangelhafter Entwickelung gebildet.
Der Boden liegt hier nur in dünner Schicht auf felsigem
Untergrund. Talabwärts ist der Wald mit jungen Eichen
und Buchen als Unterholz durchsetzt.
In dem südlich des Kaiser Wilhelmdenkmals liegenden
Parzellen 2734 und 2746 sind seit nahezu 15 Jahren, aller-
dings ohne einheitlichen Plan, von der städtischen Forst-
verwaltung reichlich Wege angelegt und die verschieden-
sten Laubgehölze und Koniferen angepflanzt worden, welche
fast sämtlich noch verpflanzbar sind und für die neue
Anlage einen schönen, sowohl für Einzelpflanzung als auch
zur Gruppenbildung geeigneten Bestand starker Bäume und
Sträucher darstellen. Die in diesem Teile vorhandenen
Fufswege sind nur im örtlich gegebenen Boden ohne Be-
festigung hergestellt.
Der Boden in diesen Parzellen — Kaiser Wilhelmhain
genannt — ist besser und zeigt auch genügende Tiefe für
Anpflanzungen aller Art.
Bei der Umgestaltung dieses Teiles sind als fest-
stehend das Kaiser Wilhelmdenkmal, ein einfacher schlanker
Felsblock mit Bronzemedaillon und mit einem Adler ge-
krönt, die schon erwähnte, das Gelände in einem kurzen
Einschnitt durchbrechende projektierte Strafse H und die
Drachengrotte anzusehen. Letztere ist in einem 6—7 m
hohen mächtigen Felsvorsprung eingebaut und birgt einen
von Bürgern der Stadt gestifteten wasserspeienden Drachen.
Vor der Grotte befindet sich ein kleiner Weiher.
Wünschenswert, wenn auch nicht unbedingt nötig, ist
ferner die Erhaltung der im Lagen plan rot eingeringehen
starken Bäume, sowie des kleinen Goldfischteiches nach
entsprechender Umgestaltung seiner Ufer.
Die Parzellen 2735, 2744 und 2745 bilden jetzt grofse
Wiesenflächen, die mit einer starken Schicht guten Bodens
bedeckt sind.
An ihren tiefsten Stellen liegen jetzt die beiden
Tennerateiche. Im unteren ist die Höhe des Wasser-
spiegels 372,2 m und die der Teichsohle an der tiefsten
Stelle 370,9 m, die Spiegelhöhe des oberen Teiches liegt
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