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Die Gartenkunst — 5.1903

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Fetisch, Karl: Buschobstkultur
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Olbrich, Stephan: Rudbeckia (Echinacea) purpurea
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https://doi.org/10.11588/diglit.58968#0088

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V, 4

DIE GARTENKUNST

67

zweige im Laufe des Winters oder im
Frühlinge auszuführen, jedoch darf das
Schneiden nur solange stattfinden, bis die
Form gebildet ist, was unter normalen
Verhältnissen in 4 -5 Jahren der Fall
sein dürfte. Von jetzt ab beschränkt
man sich nur noch auf gelegentliches
Einkürzen ungünstig stehender Triebe.
Grünschnitt wird niemals vorgenom-
men.
Eine weitgehende Beachtung
mufs auch dem Düngen zugewen-
det werden. Besonders darf nie ein
Mangel von Phosphorsäure eintreten,
weil dieser Stoff die Fruchtbarkeit günstig
beeinflufst. Wie oft gedüngt und wieviel
gegeben werden mufs, wird selbstver-
ständlich von dem Boden abhängen und
kann hier nicht kurzer Hand angegeben
werden. Erwähnt sei nur, dafs selbst
viel Dünger nicht schadet, wie Verfasser
an der Hand vieler Beispiele nachweisen
könnte. Läfst sich in den heifsen Sommer-
monaten ein Bewässern der Anlage er-
reichen, so ist dieses ein grofser Vorteil,
der sich in verschiedenerHinsichtäufsern
wird. Dafs ein öfteres Lockern und Frei-
halten von Unkraut nötig ist, braucht
wohl nicht besonders erwähnt zu werden.
Schliefslich sei noch angeführt, dafs
sich Buschbäume leichter und bequemer
behandeln lassen als Hoch- und Halb-
stämme und dafs das herunterfallende
Obst weniger als bei jenen beschädigt
wird.

Mögen nun diese Zeilen das er-
reichen, was sie bezwecken sollen, näm-
lich in Fachkreisen weitere Anregungen
zur Verwendung von Buschbäumen zu
geben.



Rudbeckia (Echinacea) purpurea, grossblumige Hybriden. Züchtungen von
St. Olbrich, Zürich.

Stauden.

Rudbeckia (Echinacea) purpurea.
(Mit einer Abbildung.)
Wohl keiner perennierenden Pflanze ist in den letzten
Jahren soviel Beachtung geschenkt worden, als der ge-
nannnten winterharten Staude.
In der Tat, es gibt keine ähnliche Pflanze, deren
einzelne Blumen so lange andauern als die der Rudbeckia
purpurea, bleibt doch die Blüte 6 Wochen und länger
ansehnlich. Die Pflanze blüht ununterbrochen von Anfang
Juli bis in den Herbst hinein.
Die Stammform der Rudbeckia purpurea ist jetzt durch
die daraus gezogenen Hybriden ganz in den Hintergrund
getreten. Diese Pflanze wurde sehr hoch, in gutem Boden

bis 2 m, die dicken und hohen Blütenköpfe waren nur von
locker gestellten, schmalen Blumenblättern von hellrosa
Färbung umgeben, die, weil nicht fest genug, nach unten
hingen; dadurch machte die ganze Blume ein schon im
Verblühen begriffenes Aussehen. — Ganz anders die daraus
entstandenen Hybriden. Ich habe bei deren Zucht darauf
gesehen, dafs die dicken, kolbenartigen Blütenköpfe klein
und niedrig wurden, die Blumenblätter aber in erster Linie
wagerecht abstehen und nicht hängen, dafs sie ferner
breiter und länger wurden und so eine vollkommenere
Blume darstellen. Es ist auch z. T. in sehr weitgehendem
Sinne erreicht worden, wie die beifolgende Abbildung er-
kennen läfst. Es sind dabei Blumen, welche einen Durch-
messer von mehr als 15 cm haben. Auch die Form der
Blumenblätter ist sehr veränderlich geworden, es gibt breite,
schmale, zugespitzte, gedrehte und sogar röhrenförmige.
 
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