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Die Gartenkunst — 5.1903

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Hartrath, F.: Der neue Parkfriedhof zu M.-Gladbach
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Klar, Joseph: Impatiens Sultani
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https://doi.org/10.11588/diglit.58968#0232

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V, 12

DIE GARTENKUNST

211


Davon enfallen auf:

Fahrwege . .
. . 9199 qm
22139 qm
Fufswege . .
. . 12940 „
37 Morgen
Gräberflächen .
. . 92500 „
Gebäude . .
. . 596 „
Gärtnerei . .
. . 2632 „
Pflanzung . .
. . 31748 „
Rasen . . .
. . 35900 „

Nach dem Nivellementsplan beträgt das zum Erdauf-
trag erforderliche Bodenquantum rund 4000 cbm, der Erd-
abtrag jedoch zum Vorteil einer bedeutenden Ersparnis bei
der Bodenverbesserung der Pflanzungsflächen nur 2500 cbm.
Die an dieser Summe fehlenden 1500 cbm sowie weitere
ca. 500 cbm, welche zur Verfüllung einzelner gröfserer
Vertiefungen erforderlich sind, sind aus den Begräbnis-

flächen der Reihengräber zu entnehmen.
Demnach:
Abt. I. Erdarbeiten.
1. 4500 cbm Boden von meist kiesiger Beschaffen-
heit bis zu 200 m Entfernung zu trans-
portieren ä Mk. 0,80 3600,—
2. 8000 qm Abtragsflächen, den Mutterboden
auf 0,30 m Tiefe abzuheben und wieder auf-
zubringen ä Mk. 0,20 1600,—
3. 15 000 qm Pflanzungsfläche auf ca. 0,60—0,70m
Tiefe durchzurigolen ä Mk. 0,30 4500,—
4. 152211 qm allgemeine Einebnung und Profilie-

rung, d.h. kleineErhebungen undVertiefungen
des Geländes zu beseitigen, Muttererde, soweit
solche in den Wegen vorhanden ist, seitwärts
zur Verbesserung der Pflanzflächen zu ver-
teilen und die Wege zur Kiesbettung auszu-
heben ä Mk. 0,05 7610,55
Sa. Tit. I 17 31Ö55
Abt. II. Wegearbeiten.
5. 9199 qm Fahrwege mit Kieseln in 15 cm
Stärke zu befestigen, mit dem Durchwurf zu
überdecken und festzuwalzen, einschl. der
Beschaffung des Materials ä Mk. 0,60 . . 5519,40
6. 12940 qm Fufswege und Plätze mit Kies
und Sand zu befestigen, einschl. Material
ä Mk. 0,40 . . . 5176,—
Sa. Tit. II. 10695,40
Abt. III. Pflanzungen.
7. 317 a Pflanzungen herzustellen einschl. der
Beschaffung von Gehölzen, sowie allen Neben-
arbeiten ä Mk. 60 19020,—
8. 800 Stück gröfsere Bäume, welche zur bald-
möglichsten Beschattung anzupflanzen sind,
einschl. Baumpfähle ä Mk. 5 4000,—
9. 500 Stück stärkere Gehölze zur Erzeugung
von Höhenpunkten in der Pflanzung ä Mk. 2. 1000,—
10. ca. 1500 Ifd. m lebende Hecke verbunden

mit Drahtgeflecht ä Mk. 1 1500,—
11. 500 Stück bessere, meist immergrüne Ge-
hölze zur Verpflanzung ä Mk. 3 . . . . . 1500,—

Sa. Tit. III. 27020,

Abt. IV. Rasen- und Wiesenanlagen.
12. 359 a Parkrasen anzusäen, einschl. Be-
schaffung des Samens und aller Nebenarbeiten

ä Mk. 10 3590,—
13. 925 a Wiesen anzulegen ä Mk. 5 . . . . 4625,—

Sa. Tit. IV. 8215,—
Abt. V. Verschiedenes.
14. Zur Anlage einer Bauhütte, Anschaffung und
Unterhaltung von Gerätschaften, Karren,

Karrdielen, für Absteckmaterial etc. . . . 5000,—
15. Für Anschaffung von 50 Ifd. m Sitzbähke
ä Mk. 20 1000,—
16. Für Wasserleitung, Dienstreisen, für Unvor-
hergesehenes sowie zur Abrundung . . . 5759,05

Sa. Tit. V. 11759,05
Wiederholung.

Gesamtsumme 75000,— Mk.

Tit. I.
Erdarbeiten . . .
. 17310,55 Mk.
Tit. II.
Wegearbeiten . .
. 10695,40 „
Tit. III.
Pflanzungen . . .
. 27020,— „
Tit. IV.
Rasen- und Wiesen
8215,- „
Tit. V.
Verschiedenes . .
. 11759,05 „


Dankbare Blutenpflanzen.


Impatiens Sultani.
Bei Gelegenheit eines Besuches meines lieben Freundes,
des Parkdirektors C. Bley er in Branitz-Kottbus, als ich
unter gütiger Führung desselben den weltberühmten Park
eingehend in Augenschein genommen hatte und vor seinem
lauschigen Tuskulum der Ruhe pflegte, fielen mir die ovalen
langgestreckten Gruppen am Hause auf, die über und über
mit leuchtenden Blumen bedeckt waren. Beim Nachforschen
und näheren Eingehen auf diesen Schmuck entdeckte ich,
dafs es sich hier um die bekannte Impatiens Sultani
handelte. Die Pflanzen auf dem einen Beete waren höher
gewachsen und hatten gröfsere Büsche gebildet. Es war
hier, wenn ich nicht irre, mit Hühnerdung nachgeholfen
und dadurch der abnorme hohe Wuchs dieses Sommer-
gewächses hervorgerufen worden, das sich auch im Warm-
hause überwintern und in jeder Wohnung leicht kultivieren
läfst. Die Beete lagen frei, so dafs die Sonne unsere
Lieblinge gut erreicht, während Gehölz- und Baumgruppen
in etwa 6 m Entfernung einen schützenden und schonenden
Abschlufs bildeten.
Die Farbe der hier erwähnten, einfachen Balsamine,
oder auch Springkraut genannt, war leuchtend karmin.
Springkraut heifst die Pflanze wohl deshalb, weil, sobald
die eiförmig werdende Samenkapsel zu reifen beginnt, die
Klappen sich nach innen zu zusammenrollen und infolge-
dessen aufspringen oder explodieren. Ich kenne aufser
dieser noch solche, welche rosa, chamoisfarben und rosa-
karmin blühen. Als Gruppenpflanzen habe ich diese alte,
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