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Die Gartenkunst — 5.1903

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Heicke, C.: Vom II. Wettstreit deutscher Männergesangsvereine
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Gesamtansicht der Festhalle zum II. Wettstreit deutscher Männergesangvereine zu Frankfurt a. M. im Juni 1903.

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DIE GARTENKUNST

V, 10


Der Erfolg war ein grofsartiger. Wohl noch
kein Mal sind diese schönen Pflanzen, unter
denen Arten, wie Ballkönigin, Anna Rudloff,
Die Braut, Mein Liebling, Gretchen u. a.
zahlreich vertreten waren, zu solcher Massen-
wirkung vereinigt vorgeführt worden. Die
von reinweifs über rosa ins dunkelrote spielen-
den Farbentöne gewährten in ihrer Mischung
ein entzückendes Bild.
Dem ganzen Raum vor der Halle kam es
sehr zu statten, dafs von der ehemaligen
Rosenausstellung her noch einige Gehölz-
partien, darunter zahlreiche gerade im Flor
stehende Wildrosen und eine grofse Gruppe
schöner Koniferen aus der Kamenzer Baum-
schule von Weise, vorhanden waren, die
dem Bild einen vorzüglichen Rahmen gaben.
Die Untermainbrücke, welche neben der
Wilhelmsbrücke den Verkehr zwischen der
Stadt und dem Festplatze vermittelte, war
durch Professor Luthmer mit einer gefällig
wirkenden Ausschmückung versehen, be-
stehend aus mächtigen mit Komponisten-
Porträts geschmückten Bannern, riesigen
llexgewinden, Büsten und Pflanzengruppen.
Zu erwähnen bleibt noch, dafs auch die
Korridore und Treppen im alten Römer, dem
das Kaiserpaar einen Besuch abstattete, um
im neuerbauten Festsaale die Huldigung der
städtischen Behörden entgegenzunehmen,
einen reichen Pflanzenschmuck erhalten
hatte, der in Verbindung mit alten Waffen.
Bannern und dergl. die sonst etwas kahlen
und nüchternen Räume in ein festliches Ge-
wand kleidete. Die Ausschmückung des Fest-
saales selbst rührte von der Firma Gebr.
Fleischmann her.
Besonderen Beifall fand die Ausschmück-
ung eines kleinen Innenhofes des Römers,
dessen eine Seite durch einen alten mit
mehreren Gallerien versehenen Fachwerkbau
gebildet wird. Die Pfosten der Gallerien
waren mit Efeu bekleidet worden, während
zwischen den Stäben der Galleriebrüstungen
Efeupelargonien, Petunien und dergl. hervor-
lugten. Diese Ausschmückung entsprach so
sehr dem Charakter des Baues, dafs gar
nicht der Eindruck einer Gelegenheits-
dekoration hervorgerufen, sondern der An-
schein erweckt wurde, als bilde der Blumen-
und Pflanzenschmuck das Alltagskleid des
Hauses.
Welchen Umfang die gesamten Aus-
schmückungsarbeiten hatten, erhellt daraus,
dafs, obschon die Stadtgärtnerei zur Er-
gänzung ihrer Vorräte Lorbeerbäume und
Palmen im Wert von fast 5000 Mk. ange-
kauft hatte, die Bestände der Gärtnereien
 
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