Knauer, Hamburg.
Original ^Beiträge.
Neuere Untersuchungen über Phototropie.
Von Heinrich Biltz in Kiel.
Im Jahrgange 1900 des „Jahrbuches“ hatte ich über
einige Substanzen berichtet, die die Eigenthümlichkeit der
Phototropie besitzen. Als Phototropie ist von Markwald1)
vor einigen Jahren die Eigenschaft einiger organischer Ver-
bindungen beschrieben worden, sich im Lichte anders zu
färben, und im Dunkeln, oder schneller bei Erwärmung auf
etwa 80 Grad, ihre alte Farbe wieder zu bekommen. Färbung
und Entfärbung kann an derselben Substanzprobe beliebig oft
beobachtet werden. Charakteristisch ist, dass die Erscheinung
mit der Krystallstructur zusammenhängt: die gefärbten Krystalle
sind sämmtlich pleochro'itisch; auch sind die betreffenden
Körper in Lösungsform lichtbeständig.
Ich hatte gefunden, dass einige Derivate der Benzilosazone
QH-,-C = N-NH-CÖH,
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C, • C = N- NH-Q H,
1) W. Markwald, „Zeitschr. f. physikal. Chemie“ 30, 140 (1899).
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