Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (16.1902)

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Edinol, eine neue Entwicklersubstanz u. s. w.

Wicklern der Phenolclasse, dem Pyrogallol, Hydrochinon,
Brenzkatechin einerseits und den Rapidentwicklern, dem
Metol, Rodinal, Ortol u. s. w. anderseits.
Seinem eigentlichen Charakter nach gehört das Edinol
zu den Letzteren, denen es an Schnelligkeit der Hervor-
rufung völlig gleichkommt, ihnen an Deckkraft nichts nach-
gibt, sie jedoch in Bezug auf Modulation, Weichheit und
Klarheit der Bilder übertrifft.
Es steht in dieser Beziehung den Phenolentwicklern
nahe, insofern es — trotz des rapiden Erscheinens des Bildes
— wie diese langsamer durch entwickelt und, im direkten
Gegensatz zu den Rapidentwicklern, durch entsprechende
Zusätze, wie Bromkalium oder Natriumbicarbonat, leicht ab-
geschwächt werden kann. Es können also mit dem Edinol
Expositionsfehler ebenso leicht ausgeglichen werden, wie bei
den Entwicklern vom Pyrogalloltypus, mit denen es die
grosse Anpassungsfähigkeit und feine Modulation gemeinsam
hat. Auch in der Löslichkeit der freien Base steht das
Edinol dieser Classe nahe, indem es mit einer solchen von
1:12 sogar die Löslichkeit des Hydrochinons übertrifft, während
die Basen der Rapidentwickler sämmtlich ausserordentlich
schwer löslich sind, das ^-Amidophenol beispielsweise nur
zu 3/2 Proc. Es lassen sich infolgedessen mit 'dem Edinol so-
wohl gebrauchsfertige, wie conceutrirte Lösungen mit Hilfe
von Alkalicarbonaten statt caustischer Alkalien herstellen, ein
für die Entwicklung von Films, für den Gebrauch zur heissen
Jahreszeit und in südlichen Ländern nicht zu unterschätzender
V orzug.
Das Edinol vereinigt demnach in physikalischer und,
nach dem Urtheile erster Autoritäten, wie Eder, Mi et he,
und anderer, auch in photographischer Beziehung die
hauptsächlichen Eigenschaften beider Entwickler-
classen, und glauben wir deshalb mit demselben etwas
Neues zu bieten.

Edinol, eine neue Entwicklersubstanz der
Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld.
Das Edinol, ein neuer Entwickler von Dr. A. Eichen-
grün1) und Dr. Karl Demeler, bildet insofern eine Neuheit,
als dasselbe in seinen photographischen und ph3rsikalischen
Eigenschaften zwischen den Gliedern der beiden Hauptent-

i) Vergl. dieses Jahrbuch S. 6.