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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Hauberrifser, Georg: Das Tonfixirbad und seine Nachtheile
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Martin, K.: Ein neuer, lichtstarker Anastigmat aus einem normalen Glaspaar: Mittheilung aus der Rathenower Optischen Industrie-Anstalt vorm. E-Busch, A.-G.
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0082

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68

Ein neuer, lichtstarker Anastigmat u. s. w.

Es ist dies zwar auch ein getrenntes Tonen und Fixiren,
doch ist durch die Anwesenheit von Fixirnatron im Tonbad
die Bildung von Doppeltönen verhindert. Das hier die Rolle
eines einfachen Goldbades übernehmende Tonfixirbad ist sehr
lange haltbar und kann durch Zusatz von Chlorgoldlösung,
die mit Kreide neutralisirt sein muss, oft regenerirt
werden; der Goldgehalt darf bedeutend höher sein als sonst bei
Tonfixirbädern üblich, da ein rasches Tonen höchstens den Ton
des Bildes beeinflussen kann, aber nicht die Haltbarkeit, da
das Fixiren ja vorhergegangen ist. Ein Waschen zwischen
Fixiren und Tonen ist nicht nöthig.

Ein neuer, lichtstarker Anastigmat aus einem
normalen Glaspaar.
Mittheilung aus der Rathenower Optischen Industrie-Anstalt
vorm. E. Busch, A.-G.
Von K. Martin in Rathenow.
Wenn man die Entwicklung des photographischen Ob-
jectives verfolgt, wobei einem das im historischen Theil sehr
verdienstvolle Werk Dr. M. von Rohr’s: ,,Theorie und
Geschichte des photographischen Objectives“, Berlin 1899,
recht nützlich ist, so findet man in den Arbeiten Professor
J. Petzval’s aus dem Jahre 1840 die ersten erfolgreichen
Versuche, sämmtliche Schärfenfehler, die dem Erlangen eines
genügend ausgedehnten, scharfen und hellen Bildfeldes ent-
gegenstehen, zu beseitigen, und zwar mittels strenger Rechnung
und analytischer Entwicklung. Das Ergebniss seiner Unter-
suchungen war, wie bekannt, das nach ihm benannte Portrait-
Objectiv, in welchem die Hauptfehler, die sphärische und
chromatische Abweichung, gehoben waren, jedoch anastig-
matische Bildfeldebenung noch nicht vorhanden war.
Petzval hat dann einige Jahre später mit Hilfe seines
Theorems den Beweis erbracht, dass ein chromatisch corrigirtes
Objectiv mit anastigmatischer Bildfeldebnung mit den damals
erhältlichen Gläsern nicht construirt werden könne. Kurze
Zeit vor ihm hatte Professor Seidel ebenfalls darauf hin-
gewiesen, dass die Hebung der chromatischen Abweichung
mit der anastigmatischen Bildfeldebnung in Widerspruch stehe.
Da der Beweis ausserordentlich einfach ist, sei er an dieser
Stelle wiederholt.
Bezeichnen cpx, <p2, <p3 u. s. w. die reciproken Brennweiten,
nx, n2, etc. die entsprechenden Brechungsindices, und
 
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