Thorpe’s Methode der Photographie in natürlichen Farben. 229
aufnahmen des Aachener Halophänomens durch den Amateur
J. Derichs abgebildet (Fig. 62). Leider gibt das Verfahren
der Autotypie, welches zur Herstellung der Cliches angewandt
werden musste, so lichtschwache photographische Objecte
nicht in der ursprünglichen Schärfe -wieder.
Die vorliegenden Aufnahmen sind mit einer Go e r z -
Anschützschen Klappcamera, Doppel-Anastigmat IIIo mit
Schlitzverschluss bei ungefähr 1/.2 cm Schlitzöffnung ohne
Anwendung von Gelbscheibe, gemacht worden. Die Platten,
gewöhnliche Momentplatten der Gesellschaft für Anilin-
fabrikation, wurden nur schwach entwickelt, wobei Brillant-
entwickler der Barmer Trockenplattenfabrik zur Verwendung
gelangte: 1 Theil Entwickler, 1 Theil zehnproc. Pottasche-
lösung, 4 Theile Wasser und Bromkalizusatz.
Thorpe’s IVlethode der Photographie in natürlichen
Farben.
Ueber diese Methode siehe den Artikel von Hofrath
Professor Pfaundler, S. 177 dieses „Jahrbuches“ f. 1901.
Im Nachstehenden veröffentlichen wir die gesammte Patent-
beschreibung („British Journal of Photography “ 1900, S. 327).
Wenn transparente Photographien, die hinter einem rothen,
einem grünen und einem blauvioletten Farbenfilter auf
isochromatischen Platten hergestellt sind, in durchgehendem
Lichte betrachtet werden, derart, dass die drei Photographien
sich decken und nur die betreffende Farbe jeder einzelnen
von ihnen das Auge trifft, so sieht man ein Bild des Gegen-
standes in seinen natürlichen Farben, wie es uns z. B. in dem
als Kromoskop bekannten Apparate entgegentritt.
Um zu erzielen, dass nur die betreffende Farbe jedes
einzelnen Transparentbildes ins Auge gelangt, ist vorge-
schlagen worden, die Bildeindrücke auf dem entsprechenden
Transparentbilde mittels photographischer Diffractionsgitter
von verschiedener Weite für jede einzelne Farbe hervorzurufen
und sie unter Verwendung einer Linse durch parallele Licht-
strahlen, die auf sie von einer Richtung her einfallen, zu
beleuchten, wobei die verschiedene Weite für jede Farbe das
durch das entsprechende Diffractionsgitter hervorgerufene
Spectrum in verschiedener Weise verschiebt, so dass die Spectren
auf einander übergreifen, und, wenn das Auge an eine Stelle
rückt, wo das Roth des Spectrums, welches durch das mittels
des rothen Farbenfilters erzielte Transparentbild hervorgerufen
aufnahmen des Aachener Halophänomens durch den Amateur
J. Derichs abgebildet (Fig. 62). Leider gibt das Verfahren
der Autotypie, welches zur Herstellung der Cliches angewandt
werden musste, so lichtschwache photographische Objecte
nicht in der ursprünglichen Schärfe -wieder.
Die vorliegenden Aufnahmen sind mit einer Go e r z -
Anschützschen Klappcamera, Doppel-Anastigmat IIIo mit
Schlitzverschluss bei ungefähr 1/.2 cm Schlitzöffnung ohne
Anwendung von Gelbscheibe, gemacht worden. Die Platten,
gewöhnliche Momentplatten der Gesellschaft für Anilin-
fabrikation, wurden nur schwach entwickelt, wobei Brillant-
entwickler der Barmer Trockenplattenfabrik zur Verwendung
gelangte: 1 Theil Entwickler, 1 Theil zehnproc. Pottasche-
lösung, 4 Theile Wasser und Bromkalizusatz.
Thorpe’s IVlethode der Photographie in natürlichen
Farben.
Ueber diese Methode siehe den Artikel von Hofrath
Professor Pfaundler, S. 177 dieses „Jahrbuches“ f. 1901.
Im Nachstehenden veröffentlichen wir die gesammte Patent-
beschreibung („British Journal of Photography “ 1900, S. 327).
Wenn transparente Photographien, die hinter einem rothen,
einem grünen und einem blauvioletten Farbenfilter auf
isochromatischen Platten hergestellt sind, in durchgehendem
Lichte betrachtet werden, derart, dass die drei Photographien
sich decken und nur die betreffende Farbe jeder einzelnen
von ihnen das Auge trifft, so sieht man ein Bild des Gegen-
standes in seinen natürlichen Farben, wie es uns z. B. in dem
als Kromoskop bekannten Apparate entgegentritt.
Um zu erzielen, dass nur die betreffende Farbe jedes
einzelnen Transparentbildes ins Auge gelangt, ist vorge-
schlagen worden, die Bildeindrücke auf dem entsprechenden
Transparentbilde mittels photographischer Diffractionsgitter
von verschiedener Weite für jede einzelne Farbe hervorzurufen
und sie unter Verwendung einer Linse durch parallele Licht-
strahlen, die auf sie von einer Richtung her einfallen, zu
beleuchten, wobei die verschiedene Weite für jede Farbe das
durch das entsprechende Diffractionsgitter hervorgerufene
Spectrum in verschiedener Weise verschiebt, so dass die Spectren
auf einander übergreifen, und, wenn das Auge an eine Stelle
rückt, wo das Roth des Spectrums, welches durch das mittels
des rothen Farbenfilters erzielte Transparentbild hervorgerufen