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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Unger, Arthur Wilhelm: Ueber verschiedene Zurichteverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0190

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i76

Ueber verschiedene Zurichteverfahren.

Ueber verschiedene Zurichteverfahren.
Von A. W. Unger,
k. k. wirklicher Lehrer an der k. k. Graphischen Lehr- und
Versuchs-Anstalt in Wien.
Man ist seit einer Reihe von Jahren bestrebt, den
Illustrationsbuchdruck dadurch zu erleichtern, dass man die
bekannte, durch Handarbeit herzustellende, sogen. „Kraft-
zurichtung“ auf anderem Wege zu erzeugen trachtet. Lies
gelang in vollkommener Weise durch die Methode, photo-
mechanische Gelatine-Reliefs 4) zu verfertigen und diese ent-
weder direct als Zurichtung zu verwenden, oder abzuformen,
um z. B. ein Guttapercha-Relief* 2) zu erhalten, und dieses
erst zu benutzen. Trotzdem die so erhaltenen Resultate sehr
günstige waren, hat sich die Verwendung von Gelatine-
Reliefs aus mannigfachen Gründen, die in diesem „Jahrbuche“
bereits erörtert wurden, nicht einbürgern können.
In jüngerer Zeit wurden nun einige, nur zum kleinsten
Theile ganz neue Verfahren ausgearbeitet. Das bedeutendste
ist unstreitig jenes von Dr. E. Albert in München. Die
mittels seiner Methode hergestellten Druckstöcke (Autotypien)
nennt er ,, Relief-Cliches “. Während alle anderen Verfahren eine
Zurichtung bewirken, die auf den Papierträger der Maschine
gelangt und durch ihre verschiedene Stärke das zu bedruckende
Papierblatt an den Schattenstellen stärker, an den hellen
Stellen leichter gegen das Cliche presst, verlegte Albert
diese Zurichtung direct in das Cliche, durch Hinterpressen
einer Relief-Platte, wodurch er eine Reihe von drucktechnischen
Vortheilen erzielte3 4). Die Gepflogenheit der Buchdrucker, eine
kräftige Ausgleichung oder Zurichtung, namentlich bei Auto-
typien mit Verläufern, direct unter die Druckplatte zu legen,
hatte wohl den gleichen Zweck, ohne selbstverständlich auch
nur annähernd denselben in dem Maasse erreichen zu können,
wie es bei den geprägten „Relief-Cliches“ der Fall ist.
Hier wären auch die „Autotypien mit Relief-Zurichtung“
von Schulz & Kobinger in Chemnitz zu erwähnen. In
der Besprechung4) derselben heisst es, dass „unter das Cliche

x) Vergl. dieses „Jahrbuch“ f. 1900, S. 178.
2) Ebenda f. 1901, S. 3, 109 und 731.
3) Vergl. „Rathgeber f. d. ges. Druckindustrie“ 1901, Nr. 12, S. 1;
Nr. 15, S. 2: Nr. 21, S. 5. — „Oest.-Ung. Buchdr.-Ztg.“ 1901, S. 209. — „Deutsche
Phot.-Ztg.“ 1901, S. 437. — „Schweizer Graph. Mitt “, XIX. Jahrg., S. 385
und 401; XX. Jahrg., S. 71. — „ Archives de l’Imprimerie“ 1901, Nr. 169,
S. 20. — „Typogr. Jahrb.“, XXII. Jahrg., S. 47. — „Archiv f. Buchgewerbe“,
38. Bd., S. 216, 260, 266, 270 und 467. — „Journ. f. Buchdr.“ 1901, S. 353 und
502 m. 111. — Zeitschr. f. Reproductionstechn. 1901, S. 139 u. s. w.
4) „Rathg. f. d. ges. Druckindustrie“ 1901, Nr. 23, S. 6, mit Druckprobe.
 
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