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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Hinterberger, Hugo: Die Mikrophotographie im Dienste der Kunst
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Clay, S.: Die praktische Prüfung photographischer Linsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0209

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Die praktische Prüfung photographischer Linsen.

T95

Es eröffnet sich, somit ein neues Gebiet sowohl für den
Präparateur wie für den Mikrophotographen, welche beide
bisher fast ausschliesslich nur für wissenschaftliche Zwecke
arbeiteten.
Dass viele der in dem neuen Werk gebrachten Bilder
als Dessins in der Tapeten- und Papierindustrie, Buchbinderei,
Goldschmiedekunst, Textil- und Spitzenbranche und zur Aus-
schmückung der verschiedensten Galanteriewaaren Verwendung
finden werden ist wohl zu erwarten und würde die Ver-
fertiger des Werkes gewüss mit Befriedigung erfüllen.

Die praktische Prüfung photographischer Linsen.
Von S. Clay in London1).
I. Einleitung. Die meisten Photographen betrachten
die Bestimmung der Focallänge einer Linse und noch mehr
die Prüfung des Achromatismus, der Flachheit des Feldes
oder des Astigmatismus als Dinge, die ganz ausser ihrem Be-
reich liegen, und für wrelche sie sich ganz auf den Hersteller
verlassen müssen, ohne irgend welches Mittel, sie zu prüfen.
Sie sind so ganz ausser Stande, abgesehen von einer prak-
tischen Prüfung in der Camera, sich ein genaues Urtheil über
die Vorzüge der Linsen verschiedener Fabrikanten zu bilden.
Die Resultate von Prüfungen in der Camera hängen von
so vielen Factoren ab, dass selbst ein geübter Arbeiter nicht
sicher sein kann, dass irgend ein Definitionsfehler wirklich
der Linse zuzuschreiben ist.
Es würde weit besser sein, wenn die Photographen den
Umfang der Fehler messen und so auf einer bestimmten
und wissenschaftlichen Basis ihren Werth für ihre besondere
Arbeit vergleichen könnten. Eine Linse, wie sie für Land-
schaftsarbeit benutzt wird, braucht z. B. nicht so vollkommen
hinsichtlich der Krümmung der Felder und des Astigmatismus
geprüft zu werden, wie hinsichlich des photographischen
Bildes, und auch ihr Achromatismus ist nicht von solcher
Wichtigkeit, wie es bei der Dreifarbenarbeit der Fall ist.
Man muss wissen, dass die Correctionen selbst für die
modernsten Linsen nicht absolut sind; es handelt sich da
nur um Grade. Wenn jeder Fabrikant Curven lieferte,

i) Nach „Photography“ 1901, S. 110 bis 115; „La Photographie“ 1901,
S. 70. Clay’s Methode lehnt sich an Moessard’s Prüfung der Objective
(Eder’s „Ausführl. Handbuch“, Bd. I, 2. Hälfte, S. 205) an.

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