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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

DOI Artikel:
Bothamley, C. H.: Die Reproduction von Negativen
DOI Artikel:
Kessler, Heinrich: Carminroth-Tonung von Chlorsilbercopien
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0098

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Carminroth-Tonung von Chlorsilbercopien.

Es liegt auf der Hand, dass das reproducirte Negativ auf
irgend einem Film oder auf Negativpapier je nach Wunsch
hergestellt werden kann, und dass, wenn das erste reproducirte
Negativ auch besser als das Original ist, doch noch nicht
befriedigend ausfällt, es als Ausgangspunkt benutzt, und die-
selbe Reihe der Operationen wiederholt werden kann. Indem
man nach der einen oder anderen Methode verfährt, lässt sich
oft ein viel besseres reproducirtes Negativ gegenüber dem
Originale erzielen, jedoch muss für jedes einzelne bestimmt
werden, ob der Werth und die Bedeutung des Gegenstandes
des Negatives die Mühe rechtfertigt, welche die Reproduction
verursacht.

Carminroth - Tonung von Chlorsilbercopien.
Von H. Kessler,
k. k. wirklicher Lehrer an der k. k. Graphischen Lehr-
und Versuchsanstalt in Wien.
Das Tonungsverfahren zur Herstellung carminrother Töne
dürfte Beachtung verdienen, da es einen ausgesprochen carrnin-
rothen Farbenton gestattet, welcher bei correctem Vorgänge
mit vollständiger Gleichmässigkeit erzielt werden kann und
hierfür verschiedene Chlorsilberpapiere verwendet werden
können. Das für diesen Zweck von M. A. Helain (siehe
„Bulletin de la Societe francpaise de Photographie“ 1901, Nr. 10,
S. 259) empfohlene Tonbad hat folgende Zusammensetzung:

Destillirtes Wasser.1 Liter,
Rhodanammonium.5 g,
Jodkalium.Va — I % o>
Chlorgoldlösung (1: 100).25 ccm.

Die Copien werden für den Gebrauch dieses Bades nur
schwach übercopirt, durch einige Minuten in zwei bis dreimal
gewechseltem Wasser gewaschen und in das Tonbad gebracht.
Bei geringem Zusatz von Jodkalium dauert die Tonung
I bis 2 Stunden, beim Maximalzusatz, wTie ihn Helain vor-
schreibt, kaum mehr als 20 Minuten.
Die Unterbrechung des Tonens wird vorgenommen, wenn
die tiefsten Stellen des Bildes in der Auf- wie Durchsicht eine
carminrothe Farbe zeigen. Die Rückseite der Copien nimmt
in diesem Tonbade eine graublaue Farbe an, welche sich im
Fixirbade gänzlich verliert. Das Fixirbad wird in normaler
Weise angeweudet. In demselben bleibt der carminrothe Ton,
wie auch darnach, vollständig unverändert. Beim Auftrocknen
nehmen die Copien an Kraft zu.
 
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