DOI Artikel:
Unger, Arthur Wilhelm: Typographischer Lichtdruck
DOI Artikel:Klein, Henry Oscar: Ueber die gegenwärtige Lage der Reproductionstechniken in England
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0347
Die gegenwärtige Lage der Reproduktionstechniken in England. 333
Type, aber mit umlegbarem Fundamente, sehr gut eignen,
weil die Form in der Presse bleiben kann.
Selbstverständlich wurde die Presse — wie beim gewöhn-
lichen Buchdrucke — nur von einer Person bedient, was
gegenüber der Lichtdruckschnellpresse eine grosse Ersparniss
bedeutet. Das Abheben des Blattes von der Form nach er-
folgtem Drucke geschieht mit Leichtigkeit. Ist die Platte zu
feucht, so dass sie schwer fängt, wird der Tiegel während
ein oder zwei Touren abgestellt, und man lässt die Form
öfters einfärben, bis sie normal fängt. Um nicht allzuviele
Grössen der kostspieligen Spannblöcke anschaffen zu müssen,
können zwei Klemmvorrichtungen benutzt werden, zwischen
welche dann systematische sogen. Sectional-Blöcke gelangen.
Ich habe nun, um nicht nur ein weitaus billigeres
Material als Schichtträger, sondern auch die bisher in den
Buchdruckereien verwendeten Facetten-Unterlagsstege u. s. wt.
benutzen zu können, das Blei in meine Versuche einbezogen,
worüber ich später ausführlich berichten werde.
So viel kann heute schon gesagt werden, dass die Ver-
suche vollständig gelangen. Das Blei, das hier zum ersten
Male als Träger der Lichtdruckschicht verwendet wird, bietet
auch den grossen Vorzug, dass mit scharfer Feuchtuug
(Ammoniak), die viel länger wirksam bleibt, gearbeitet werden
kann, ferner, dass jede Officin die Platten selbst herzustellen
in der Lage ist und die Einführung des Verfahrens ohne
erhebliche Kosten ermöglicht ist.
Ferner habe ich meine Versuche auf den Duplex-Licht-
druck, Farben-Lichtdruck u. s. w. in der Buchdruckpresse
ausgedehnt, da die Einrichtungen der Buchdruckpressen ge-
nannter Art hier besondere Vortheile bieten.
Ueber die gegenwärtige Lage der Reproductionstechniken
in England.
Von Henry Oscar Klein in London.
Wer jemals in England lebte, kennt den allbeherrschen-
den Conservatismus, mit dem jede Neuerung in diesem schönen
Lande zu kämpfen hat, der die veraltetsten Arbeitsmethoden
noch immer wohl birgt; ja, Methoden, denen man am Continent
vor Jahren schon den letzten Nagel in den Sarg geschlagen,
triumphiren hier noch immer über jene, denen man in andern
Ländern schon lange freudig einen Ehrenplatz eingeräumt
hat. In den graphischen Reproductionsfächern finden wir
Type, aber mit umlegbarem Fundamente, sehr gut eignen,
weil die Form in der Presse bleiben kann.
Selbstverständlich wurde die Presse — wie beim gewöhn-
lichen Buchdrucke — nur von einer Person bedient, was
gegenüber der Lichtdruckschnellpresse eine grosse Ersparniss
bedeutet. Das Abheben des Blattes von der Form nach er-
folgtem Drucke geschieht mit Leichtigkeit. Ist die Platte zu
feucht, so dass sie schwer fängt, wird der Tiegel während
ein oder zwei Touren abgestellt, und man lässt die Form
öfters einfärben, bis sie normal fängt. Um nicht allzuviele
Grössen der kostspieligen Spannblöcke anschaffen zu müssen,
können zwei Klemmvorrichtungen benutzt werden, zwischen
welche dann systematische sogen. Sectional-Blöcke gelangen.
Ich habe nun, um nicht nur ein weitaus billigeres
Material als Schichtträger, sondern auch die bisher in den
Buchdruckereien verwendeten Facetten-Unterlagsstege u. s. wt.
benutzen zu können, das Blei in meine Versuche einbezogen,
worüber ich später ausführlich berichten werde.
So viel kann heute schon gesagt werden, dass die Ver-
suche vollständig gelangen. Das Blei, das hier zum ersten
Male als Träger der Lichtdruckschicht verwendet wird, bietet
auch den grossen Vorzug, dass mit scharfer Feuchtuug
(Ammoniak), die viel länger wirksam bleibt, gearbeitet werden
kann, ferner, dass jede Officin die Platten selbst herzustellen
in der Lage ist und die Einführung des Verfahrens ohne
erhebliche Kosten ermöglicht ist.
Ferner habe ich meine Versuche auf den Duplex-Licht-
druck, Farben-Lichtdruck u. s. w. in der Buchdruckpresse
ausgedehnt, da die Einrichtungen der Buchdruckpressen ge-
nannter Art hier besondere Vortheile bieten.
Ueber die gegenwärtige Lage der Reproductionstechniken
in England.
Von Henry Oscar Klein in London.
Wer jemals in England lebte, kennt den allbeherrschen-
den Conservatismus, mit dem jede Neuerung in diesem schönen
Lande zu kämpfen hat, der die veraltetsten Arbeitsmethoden
noch immer wohl birgt; ja, Methoden, denen man am Continent
vor Jahren schon den letzten Nagel in den Sarg geschlagen,
triumphiren hier noch immer über jene, denen man in andern
Ländern schon lange freudig einen Ehrenplatz eingeräumt
hat. In den graphischen Reproductionsfächern finden wir