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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Englisch, Eugen: Die Periodizität der Solarisation
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Englisch, Eugen: Notiz, betreffend die Umkehrung des Bildes bei der Entwicklung im Tageslicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0094

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8o

Notiz, betreffend die Umkehrung des Bildes u. s. w.

von mir beobachtete Umkehrung ein trat bei Schleussner-
Platten bei einer Belichtung von 360000 H. M. S., bei Herzka-
Platten von 180000 H. M. S., d. h. bei den 3-io4, bezw.
1,5■ icdfachen Normalexposition von 12 H. M. S. Im Sonnen-
lichte wären die Umkehrungen eingetreten nach weniger als 6,
bezw. 3 Secunden, und sie hätten weniger als 1 Secunde an-
gedauert. Daraus geht hervor, dass meine und Janssen’s
Umkehrungen nicht identisch sein können; da bei mir die
Platte im Ganzen noch immer heller wird, bewegen sich
meine Versuche noch durchaus im Gebiete der Solarisation
erster Ordnung, des Solarisationspositives1).
Die Versuche sind verhältnissmässig leicht reproducirbar,
man muss eben für jede Platte die Versuche genau abpassen.
Auffallenderweise versagen die ersten Minima bei feuchtem
Wetter, und die späteren werden schwächer. Es scheint,
dass die Feuchtigkeit der Gelatineschicht hier eine Rolle spielt.

Notiz, betreffend die Umkehrung des Bildes bei der
Entwicklung im Tageslicht.
Von Privatdocent Dr. E. Englisch in Stuttgart.
Vor einiger Zeit hat Professor Nipher2) in St. Louis ein
Verfahren beschrieben zur Herstellung von Positiven direct
in der Camera. Er belichtet stark über, entwickelt kurz
mit Hydrochinon im Dunkeln, und lässt dann plötzlich sehr
helles Licht auf die Platte fallen. Das Negativ kehrt sich
sofort in ein Positiv um. Nipher hat gezeigt, dass die Um-
kehrung gut nur dann ein tritt, wenn die Lichtquelle für die
Nachbelichtung intensiv genug ist, und das ist sein bleiben-
des Verdienst; die Umkehrung bei Entwicklung im Tageslicht
selbst ist aber lange bekannt. In Eder’s3) Quellenwerk
findet man den Versuch Sabatier zu geschrieben, und S eely’ s
1850 gegebene Erklärung verzeichnet, dass die zuerst nur
oberflächlich wirkende Entwicklung an den belichteten Stellen
ein halb undurchsichtiges Häutchen von Silber liefere, welches
bei der Nachbelichtung das darunter liegende AgBr schütze,
während an den andern unbelichteten, also frei liegenden
Theilen das Licht ungeschwächt wirkt, und da die Nach-

1) Die Jans s en’sehe Umkehrung; träte bei Belichtung durch mehr als
7 m Magnesiumband ein.
2) Nipher, „Trans. Acad. of science of St. Louis“, Bd. 10, S. 6 und 9;
Bd. 11, S.4.
3) Eder, „Handbuch“ 1897, Bd 2, S. 82.
 
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