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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Herzka, Adolf: Vergleichende Studie über Plattenempfindlichkeit im Zusammenhange mit dem Bromsilberkorn
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Staudenheim, Ferdinand von: Am Wege zur Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0132

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n8

Am Wege zur Kunst.

weist, demnach die Uebelstände des dritten Falles vermeidet.
Das Mikrophotogramm in Fig. 20 zeigt uns in der That die
glückliche Lösung der gestellten Aufgabe. Wenn auch das
Korn im Vergleich zu Fig. 17 und 18 naturgemäss wesentlich
■ vergrössert ist, so zeigt es doch auf gleicher Fläche einen
überaus grossen Kornreichthum, der sich bei Betrachtung der
einzelnen Schnitte ebenso nach der Tiefe hin erstreckt. Daraus
ergibt sich, dass diese Art von Platten sich leicht und sicher
in normaler Zeit zu guter Kraft bei harmonischer Abstufung
entwickeln lässt, dass ferner entsprechende Ueberexpositionen
wegen Heranziehung zur Mithilfe durch die unteren Körner
nicht störend wirken können. Das Bild schlägt nun, da die
Kraft sich auch der Tiefe nach erstreckt, nicht mehr durch,
kurz, wir haben den Typus einer „silberreichen“ hoch-
empfindlichen Platte vor uns.
Wir haben bei vorliegender Arbeit die Mikrophotographie
als Stützpunkt unserer Beobachtungen gew'ählt und die Theorien,
die wir daraus folgern konnten, durch die praktischen Arbeiten
vollauf bestätigt gefunden. Es zeigt sich demnach wiederum,
dass, wie auf allen Gebieten, so auch in der Photochemie,
sich jede Erscheinung wissenschaftlich definiren lässt, und
das alles Gelingen an der glücklichen Vereinigung von
Theorie und Praxis gelegen ist.
Zum Schlüsse möchte ich noch Herrn Dr. med. W. Sch eff er
an dieser Stelle meinen besonderen Dank dafür aussprechen,
dass er in zuvorkommendster Weise die schwierige Herstellung
der Mikrophotogramme übernahm und diese Aufgabe durch
Plerstellung höchst vollendeter Arbeiten glücklich zur Lösung
brachte.

Am Wege zur Kunst.
Von Ritter von Staudenheim in Gloggnitz.
Beim Anblick eines von Künstlerhand hergestellten Bildes,
dessen Motiv uns bekannt ist, erhalten wir öfters den Eindruck
einer grossen Idealisirung, und doch ist keine Unwahrheit im
Bilde zu constatiren. Wenn es auch dem Maler leicht gemacht
wäre, seiner Phantasie weiteren Spielraum zu lassen, so wird
er doch bei Wiedergabe einer bekannten Gegend davon nur
bescheiden Gebrauch machen dürfen, will nicht die. Aehnlich-
keit gänzlich in Frage gestellt sein.
Das Streben der Photographen, Aehnliches erreichen zu
können, ist schwieriger durchzuführen; der Portraitphotograph
hat die Begünstigung, mit zu Hilfenahme der Retouche
 
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