Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (16.1902)

Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie u. s. w.

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Wichtigere Fortschritte auf dem Gebiete
der Mikrophotographie und des Projektionswesens.
Von Gottlieb M arktanner-Turn eretscher, Custos am
Landesmuseum „Joanneum“ in Graz.
L. Aschoff und H. Gaylord veröffentlichten einen
Cursus der pathologischen Histologie mit einem mikro-
skopischen Atlas, Wiesbaden 1900, in welchem Werke wir
als dritten Teil desselben „Technische Bemerkungen zu den
mikrophotographischen Aufnahmen“ finden, die für den Mikro-
photographen sehr viel Belehrendes bieten. In dem Capitel
über den „mikrophotographischen Apparat“ finden wir den
gegen früher (siehe dieses „Jahrbuch“ für 1900, S. 325) noch
weiter verbesserten Gaylordschen Apparat eingehend be-
schrieben, welcher von der Firma R. & C. Winkel gebaut
wird. Sehr eingehend wird die Art der Centrirung der
einzelnen Theile des Apparates beschrieben, zu welchem
Behufe dem Mikroskope zwei Hülsen mit kleinen centrischen
Oeffnungen beigegeben werden, wovon die eine mit einer
Oeffnung von etwa 1 mm Weite statt des Objectives an-
geschraubt, die zweite mit einer Oeffnung von 2 mm Weite
statt des Oculares eingeschoben werden kann. (Statt der
letzteren wurde vom Verfasser dieses Artikels seiner Zeit eine
Fadenkreuz- Hülse empfohlen.) Die Methoden der Beleuchtung
finden wir durch zwei sehr instructive Diagramme erläutert,
welche die von Köhler angegebene Anordnung illustriren.
Im Capitel über Farbenfilter finden wir ein nach den Arbeiten
von Nagel („Biol. Centralbl.“ 1898) und von Popowitzky
(„Phot. Corresp.“ 1899) zusammen gestelltes Diagramm über
die Art der Lichtstrahlen, welche von verschiedenen Farben-
filtern durchgelassen werden. Nach demselben ergänzen sich
drei Lichtfilter (Nr. 9 bis xi des Diagramms) vollkommen.
Mandaringelb (G. extra), 1 Theil gesättigter Lösung gemischt
mit 1 Theil Wasser, lässt nur Roth und Orange durch, das
zweite, Kupferchlorid in gesättigter Lösung, dagegen nur
Gelb und Grün, das dritte, Kupferammoniumsulfat (1 Theil
concentrirte Kupfersulfatlösung, 6 Theile Wasser, 1 Theil
Ammoniak, spec. Gew. 0,91) nur Blau und Violett. Es sind
diese Farbenfilter auch geeignet zur Dreifarbenphotographie
(siehe unten). Durch Combination zweier Lichtfilter, die,
nebenbei bemerkt, jederzeit in 1 cm weiten Cuvetten an-
gewandt werden, können bestimmte Resultate in besonderen
Fällen erhalten werden. Im Capitel über „photographische
Platten “ wird als gewöhnliche orthochromatische Platte die
Eosinsilberplatte von Perutz besonders befürwortet. Zum
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