Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

DOI Artikel:
Biltz, Heinrich: Neuere Untersuchungen über Phototropie
DOI Artikel:
Kassner, Carl: Ueber die bequemste Art zur Herstellung von Stereoskopbildern
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0019

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ueber die bequemste Art zur Herstellung von Stereoskopbildern. 5
Setzung führen würde, hat sich also insofern bestätigt, als
erkannt ist, dass hydroxylhaltige Substanzen höchst wahr-
scheinlich nicht phototrop sind.
Ueber den Fortgang der Untersuchungen werde ich ge-
gebenen Falls an dieser Stelle weiter berichten.

Ueber die bequemste Art
zur Herstellung von Stereoskopbildern.
Von Dr. C. Kassner in Berlin.
Wenn Jemand Lust hat, Stereos anzufertigen, und sich
in den vorhandenen Büchern darüber orientirt, so kann es
sehr leicht passiren, dass er die Sache noch vor dem Probiren
wieder aufgiebt, da manche Bücher viel zu gelehrt vorgehen.
Befolgt man auch gewissenhaft alle Vorschriften, so unter-
scheidet sich ein so hergestelltes Stereo von einem nach
folgendem Verfahren gefertigten entweder gar nicht oder
so wenig, dass man die Abweichungen ohne Schaden für
die Wirkung vernachlässigen kann. Ich setze voraus, dass
das Stereonegativ bereits vorhanden sei, denn seine Her-
stellung ist ja keine wesentlich andere als die eines gewöhn-
lichen Negatives.
Man macht von dem Negativ in gewöhnlicher Weise eine
Kopie und beschneidet sie. Zum Beschneiden habe ich mir
ein Beschneideglas besorgt, das gleichzeitig beide Bildhälften
deckt, so dass ich nur ringsherum den vier Seiten mit dem
Messer entlang fahre; bei Plattengrösse X 17 cm hat das
Glas die Dimensionen 7x/2 X 16 cm. Beim Beschneiden zeigt
das Papier an den Kanten einen Grad, der sich beim Auf-
kleben unangenehm bemerkbar macht und deshalb beseitigt
werden muss; das geschieht sehr einfach, indem man das
Papier mit abgewandter Bildseite mit der linken Hand fasst
und es zwischen Zeigefinger und Daumen der rechten Hand
über den Daumennagel zieht. Dann kehrt man das Bild um,
schreibt auf die rechte Hälfte mit Bleistift (Tintenstift färbt
leicht ab!) leise ein r, auf die linke ein / und knifft dann
das Papier (Bildseite nach aussen) sorgfältig zusammen, so dass
Schmalseite auf Schmalseite zu liegen kommt und der Kniff
in die Trennungslinie der Bildhälften fällt. An dem Kniff
schneidet man mit der Scheere einen etwa 2 mm breiten
Streifen von jedem Bilde ab, also rechts und links von der
Trennungslinie (zusammen ca. 4 mm). Die so erhaltenen
 
Annotationen