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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Uhrwerk zur Messung der Empfindlichkeit photographischer Präparate
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0112

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98 Uhrwerk zur Messung der Empfindlichkeit photogr. Präparate.

Uhrwerk zur Messung
der Empfindlichkeit photographischer Präparate.
Nach dem Berichte General Sebert’s in Paris
am Congress 19001).
Der internationale photographische Congress zu Paris im
Jahre 1889 befasste sich mit der Frage der Bestimmung der
Lichtempfindlichkeit von photographischen Platten.
Indem er der Ansicht Ausdruck gab, dass die Messung
dieser Empfindlichkeit nicht mit Genauigkeit durchzuführen
ist wegen der Unterschiede der Wirkungen, welche die Art
der verschiedenen Entwickelungen auf ähnliche Platten, die
in derselben Weise beeinflusst werden, hervorrufen kann, hat
er doch den Gedanken ausgesprochen, dass man trotzdem
befriedigende Resultate erzielen kann, sei es dadurch, dass
man Platten derselben Art, die in derselben Weise entwickelt
sind, vergleicht, oder aber besonders, indem man für jede
Plattenart ein specielles Verfahren anwendet, welches für
diese Platten das vortheilhafteste Resultat zu liefern scheint.
Mit dieser Rücksicht wurde die Anwendung der von
Janssen in seinen Untersuchungen über die photographische
Photometrie angegebenen Methode vorgeschlagen, welche
darin besteht, als Maass der Intensität einer Lichtquelle oder,
in dem vorliegenden Falle als Maass der photographischen
Wirkung, die veränderliche Zeit zu nehmen, welche noth-
wendig ist, um einen Niederschlag gleicher Dichte zu erzielen.
Man sieht in der That, dass, wenn das Problem um-
gekehrt, d. h. die leuchtende Quelle als constant voraus-
gesetzt wird, diese Methode, welche eine sichere Unterlage
für die photometrischen Vergleiche lieferte, auch eine genaue
Unterlage für den Vergleich der photographischen Wirkungen
hefern muss.
Der Congress hat den Dichtigkeitsgrad, der als Vergleichs-
unterlage zu wählen ist, festgestellt und als „Normalton“
bezeichnet.
Er hat als denselben den grauen Ton benannt, der aus
gleichen Theilen Weiss und Schwarz besteht, welchen mau
beobachtet, wenn man eine weisse Halbscheibe vor einem

1) Nach „Bulletin de la Societe franfaise de Photographie“, 19. Oct. 1901.
Obschon General S eb er t’s Apparat für die praktische Sensitometrie weniger
Wert besitzt als Scheiner’s Sensitometer und nirgends praktische Ver-
wendung fand, so erscheint doch seine Versuchsanordnung bei der Platten-
belichtung interessant. Namentlich ist die Sensitometrie mittels des „N ormal-
tons“ entwickelter Platten im Sinne des Congresses 1889 nicht empfehlens-
werth (Anm. d. Herausg.).
 
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