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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Krüss, Andres Hugo: Messung der Helligkeit von Projectionsapparaten
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Fritz, Georg: Die Vorläufer des Dreifarbendruckes und der Farben-Heliogravure
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0058

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44 Die Vorläufer des Dreifarbendruckes und der Farben-Heliogravure.
tungslinsen in verstärktem Maasse auf, und ebenso in Ebene III
infolge der gleichen Wirkung in den Linsen des Objectives.
Hier sind gegenüber der Ebene I und II oben und unten
naturgemäss mit einander vertauscht, weil durch das Objectiv
das Bild umgekehrt wird.

Die Vorläufer
des Dreifarbendruckes und der Farben-Heliogravure.
Von Regierungsrath Georg Fritz in Wien.
Die Anfänge des typographischen Farbendruckes fallen
in das 16. Jahrhundert. Die italienischen Künstler Hugo
da Carpi, Andriani und Antonio de Trento waren noch
bescheiden und etwas ungelenk in dieser Technik mit Ver-
wendung von einer oder mehrerer Tonplatten zu ihren Holz-
schnitten, wurden aber bald von den deutschen Künstlern
Albrecht Altdorfer, Hans Burkmayer und Albrecht
Dürer übertroffen, welche sich zwar auch mit flachen Ton-
platten, ausgesparte Lichter enthaltend, zur Illuminirung ihrer
an sich dekorativ wirkenden Schöpfungen begnügten, aber
eine grössere Anzahl von ausgesprochenen bunten Farben,
sowie Gold- und Silberdruck zur Verwendung brachten. Wohl
fehlte auch dabei noch ein wichtiges Moment, welches sich
bei dem modernen Farbendrucke in so ausgedehntem Maasse
vorfindet und demselben sein charakteristisches Gepräge ver-
leiht: Die Uebereinanderlage der Farben, die Bildung einer
Reihe von Farbtönen mit einer gegebenen Anzahl von Farben-
platten, was der damalige Holzschnitt in Langholz mit dem
Messer bearbeitet, bei der Unmöglichkeit der Anwendung
einer reicheren Tonabstufung, nicht erreichen konnte, Bei
der scharf ausgeprägten Contour und bei dem Mangel jeder
Plastik der flachen Farbentöne war eine Bildwirkung, wie sie
die Gegenwart beansprucht, nicht zu erreichen. Eine Reform
in dieser Hinsicht schuf erst der Engländer Jackson,
welcher die früher gewandelten Wege verliess, von der Ver-
wendung einer Contourplatte absah, die nothwendige
zeichnerische Begrenzung durch die Farbenplatten selbst
bildete, die Wirkung der Farbentöne allem anderen vor-
ansetzte, die Uebereinanderlage der Farbenplatten in weit-
gehendem Sinne anwendete und damit eine vom rein De-
korativen abweichende, hingegen eine mehr dem Malerischen
und Stimmungsvollen zuneigende Wirkung erzielte. ' Bisher
fehlt allerdings noch jeder Anklang an den Dreifarbendruck,
 
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