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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Uhrwerk zur Messung der Empfindlichkeit photographischer Präparate
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Buss, Otto: Caseïn als Bindemittel in photographischen Schichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0119

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Casein als Bindemittel in photographischen Schichten. 100
Es mag hier noch erwähnt sein, dass, wenn man eine
Reihe von mit Hilfe des Pendelapparates bedruckten Platten
untersucht, welche natürlich sämmtliche 60 Felder aufweisen,
man feststellen kann, dass die Platten, welche nahezu
identische Zeitdauer anzeigen, ziemlich bemerkenswerthe
Unterschiede jenseits der Farbe des Normaltones zeigen
können.
Während man bei einem nur fünf bis sechs Felder jen-
seits des Normaltones, jedoch von der Stelle zählt, wo die
Unterschiede aufhören bemerkbar zu sein und man einen
gleichförmig erscheinenden Ton beobachtet, ist bei anderen
diese Grenze viel weiter verschoben.
Diese Eigenschaft könnte der Kraft dieser Platten ent-
sprechen, mit mehr oder weniger Feinheit oder Kraft die
Abstufungen von Farben zwischen Licht und Schatten wdeder-
zugeben, und es liegt hier eine Frage vor, welche Aufmerk-
samkeit und Erforschung zu verdienen scheint1).

CaseYn als Bindemittel in photographischen Schichten.
Von Dr. Otto Buss in Rüschlikon bei Zürich.
Wenn wir uns vergegenwärtigen, welchen integrirenden
Factor das Bindemittel bei photographischen Schichten über-
haupt, speciell bei Auscopirpapieren mit Chlorsilber bei Gegen-
wart von Silbersalzen organischer Säuren darstellt, in welch
hohem Maasse dasselbe die Impression, den Charakter des
photographischen Bildes beeinflusst, so dürfen wir im Bestreben
nach stetiger Vervollkommnung der Hilfsmittel zur Herstellung
photographischer Bilder den Versuch, weitere Stoffe als Binde-
mittel für photographische Zwecke verwendbar zu machen,
zum mindesten nicht als nutzlose Arbeit betrachten. So irrig
es wäre, sich mit den bereits erworbenen Errungenschaften
auf diesem Gebiete zufrieden zu geben und den Standpunkt
einzunehmen, die bereits bekannten Bindemittel, Albumin,
Gelatine, Collodion, Pflanzeneiweiss, Algengallerten, Harze,
Stärke u. s. w., erfüllen alle Ansprüche und bieten ausreichendes
Material zur Erzielung aller, durch die künstlerische Individualität
des denkenden Photographen bedingte Effekte, so sicher sind

i) Diese Eigenschaften photographischer Platten sind durch die
„charakteristischen Schwingungscurven“ (vergl. Eder, Sensitometrie a. a. O.)
bereits genau studiert; die einschlägige Literatur scheint Herrn Sebert
entgangen zu sein (Anm. d. Herausg.j.
 
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