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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Eder, Josef Maria: Ueber Edinol- und Pyrophan-Entwickler
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Angerer, A. C.: Zwei graphische Neuerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0340

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Zwei graphische Neuerungen.

sprechende Menge Aetznatron) in 20 ccm Wasser zugegeben
und das Ganze auf 100 ccm gebracht. — Zum Gebrauche
wird die concentrirte Lösung mit der 10 bis 20fachen Meuge
Wasser verdünnt. Als Verzögerer dient Natriumbicarbonat
sowie Bromkalium. Auch concentrirte Edinol-Soda-
Entwickler lassen sich hersteilen; sie enthalten 5 Procent
Edinol. In 30 ccm Wasser werden erst 10 g krystall. Natrium-
sulfit, dann 5 g Edinol gelöst, wenn nöthig filtrirt, und hierzu
eine filtrirte Lösung von 25 g krystall. Soda in 20 ccm Wasser
gegeben, dann das Ganze auf 100 ccm aufgefüllt. (Die Soda
kann auch durch Pottasche ersetzt werden. Erstere entwickelt
langsamer, gibt sehr klare, gut gedeckte Negative von an-
genehmer, grauer Silberfarbe, letztere schneller und contrast-
reicher.) Zum Gebrauche wird mit der etwa fünf- bis zehn-
fachen Menge Wassers verdünnt.

Zwei graphische Neuerungen.
Von A. C. Angerer in Wien.
Angerer’s patentirter Kornraster.
Nicht erst in neuerer Zeit, — ja nicht einmal erst seit
Erfindung der Tonätzung (Autotypie), hat sich die Fachwelt
mit der Aufgabe beschäftigt, ein photographisches Halbtonbild
in Kornmanier herzustellen, -—• sondern diese Bestrebungen
sind überhaupt älter, als die Autotj^pie selbst, denn man hat
schon Kornätzungen gemacht, bevor jene erfunden worden ist.
Eine Sache, die mit so viel Eifer, mit so viel Zähigkeit
verfolgt worden ist und verfolgt wird, muss nothwendigerweise
einen Herzenswunsch der der photomechanischen Richtung
angehörenden Graphiker bilden, und so ist es auch.
Dieser Wunsch wurde zwar, als die mit den jetzigen
Glasrastern hergestellten Halbtonbilder aufkamen, eine Zeit
lang zum Verstummen gebracht, tauchte jedoch seit einigen
Jahren wieder aufs neue auf, da man den künstlerischen Werth
einer ganz und gar willkürlich und unregelmässig stattfinden-
den Halbtonzertheilung nie ganz aus dem Auge verlor.
Die grosse Schwierigkeit der Kornätzung beruhte von
jeher auf dem Umstande, dass das Korn für den Zweck des
Buchdruckes eine gewisse räumliche Ausdehnung und Deutlich-
keit erfordert, um auch tief genug geätzt werdeu zu können.
Man sah dann die an Grösse arg verschiedenen Pünktchen,
welche dem Druck ein Sandstein artiges, rauhes und namentlich
in den Lichtern zerfressenes Aussehen verliehen. Nahm man
 
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