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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Valenta, Eduard: Zur Bestimmung der "Deckkraft" von Druckfarben
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Valenta, Eduard: Ueber die abschwächende Wirkung des Schwefelammoniums auf feinkörnige Gelatineemulsionssilberbilder und deren Ursache
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0179

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Ueber die abschwächende Wirkung des Schwefelammoniums u. s. w. 165
Vorsicht gebraucht, immer dasselbe Quantum Farbe auf der-
selben Fläche mit der Walze zu vertheilen und dann erst den
Stein oder die Tonplatte, von welcher gedruckt werden soll,
einzuwalzen, sehr wenig differirt, ist dieser Fehler selbst bei
gut deckenden Farben ohne praktische Bedeutung. Wollte
man denselben übrigens vollkommen unschädlich machen, so
kann man ja leicht mit Hilfe der Wage bestimmen, wie viel
Farbstoff auf gleich grossen Flächen der betreffenden Papiere
aufgetragen wurde und diese Daten in die Berechnung der
Deckkraft einbeziehen.

Ueber die abschwächende
Wirkung des Schwefeiammonäums auf feinkörnige Gelatine-
emulsionssilberbilder und deren Ursache.
Von Professor E. Valenta in Wien.
Lässt man Schwefelammonium auf feinkörnige Silber-
bilder (Chlorsilberbilder, mittels des Entwicklungs - oder Aus-
copirprocesses erhalten, Bilder nach dem Lippmannschen
Verfahren der Photographie in Naturfarben . . .) einwirken,
so wird man vorerst eine Aenderung des Farbentones con-
statiren können (der braune Ton der Chlorsilberbilder geht
in einen Photographieton über), ferner wird man bemerken,
dass bei schleierigen derartigen Bildern der Schleier schwindet
und die Lichter klar werden. Bei längerer Einwirkung des
Schwelfelammoniums auf das feinkörnige Silberbild geht all-
mählich der warme braune Ton in ein schmutziges Grauschwarz
und endlich in ein bräunliches Gelb über, wobei das Bild
immer mehr verblasst, bis zuletzt nur mehr ein ganz schwaches
Bild übrig bleibt. Schwefelammonium wirkt also auf sehr
feinkörnige Silberemulsionsbilder abschwächend. Dagegen
wirkt es auf Bilder, welche mit gewöhnlichen Bromsilber-
Gelatinetrockenplatten, sowie auf Silberbilder, welche mittels
des nassen Collodionverfahrens u. s. w. hergestellt worden sind,
nicht schwächend ein.
Da die Silberbilder, welche vom Schwefelammonium
ausgebleicht werden, gegenüber denjenigen, auf welche
Schwefelammonium nicht ausbleichend wirkt, ein sehr feines
Korn besitzen, so scheint die Ursache des Ausbleichens mit
der Korngrösse des Silberbildes in einem gewissen Zusammen-
hänge zu stehen. Diese Ansicht findet eine weitere Bestätigung
durch das Verhalten des aus Silberhalogenen mittels starker
Reductionsmittel (Hydroxylamin) abgeschiedenen Silbers einer-
 
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