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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Andresen, Momme: Ruff und Stein's neues Copirverfahren mittels Diazoverbindungen
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Hinterberger, Hugo: Die Mikrophotographie im Dienste der Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0206

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Die Mikrophotographie im Dienste der Kunst.

Die Farbe-der Töne ist nicht allein durch die A.rt der
Componente bedingt, sondern auch durch deren Quantität,
sowie die Concentration des Alkalis und die Art der Leimung
des Papiers (Ruffund Stein leimten ihre Papiere mit fünf-
procentiger Gelatinelösung und härteten diese mit fiinf-
procentiger Formaldehydlösung). Die erhaltenen Nuancen
lassen sich nach der Fixirung durch Einlegen der Bilder in
verdünnte Kaliumbichromatlösung, Ferrichloridlösung oder
Kupfersulfatlösung modificiren.
Die fertigen Farben selbst sind durchaus lichtbeständig.
Ruff und Stein haben Bilder schon über ein Jahr am Licht
aufbervahrt, ohne eine Veränderung constatiren zu können.
A. G. Green, C. F. Cross und E. J. Bevau polemisiren
gegen einen Passus in der Arbeit von Ruff und Stein, der
sich auf ihre Untersuchungen über die Lichtempfindlichkeit
der Thioamidbasen bezieht. Sie glauben, dass der dort ge-
gebene Hinweis auf ihre Arbeit den Anschein erwecken könnte,
als hätten sie sich ein Verfahren patentiren lassen, dessen
wissenschaftliche Grundlage von Andresen aufgeklärt wurde,
und erinnern deshalb zur Klarstellung der Sachlage an ihre
bereits 1890 erschienenen Abhandlungen über die Verwerthung
des Diazotypprocesses für das photographische Färben und
Drucken. (Ber. Dtsch. ehern. Ges. 34, 2495, 28-/9. London;
„Chemisches Central-Blatt“, Bd. II, 1901, Nr. 18, S. 965.)

Die Mikrophotographie im Dienste der Kunst.
Von H. Hinterberger,
Photograph und Lehrer für Photographie an der k.k. Universität
in Wien.
In unserer Zeit, deren Kunstrichtung ihren Motivenschatz
vielfach einem eingehenderen Studium der Naturformen ver-
dankt, wendet sich das Interesse der Künstler und Kunst-
gewerbetreibenden auch jenen kleinen und kleinsten Gebilden
zu, die nur das mit Lupe oder Mikroskop bewehrte Auge
geniessen kann.
Dem bekannten Forscher Ernst Haeckel in Leipzig
gebührt das Verdienst, als Erster die Aufmerksamkeit der
Künstler auf dieses so unendlich gestaltenreiche und bisher
so wenig ausgenützte Gebiet gelenkt zu haben durch die
Herausgabe seines bekannten Prachtwerkes: „Kunstformen
in der Natur“, das, neben ausgewählt schönen Formen der
dem blossen Auge sichtbaren Thier- und Pflanzenwelt, auch
 
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