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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Lüppo-Cramer, Henricus: Die Entwickler-Diffusion als Ursache des verschiedenen Resultates bei normaler, bezw. rückseitiger Belichtung der Platte
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Lüppo-Cramer, Henricus: Eine Beobachtung bezüglich der spectralen Empfindlichkeit verschiedener Arten ungefärbten Bromsilbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0075

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Eine Beobachtung bezüglich der spectralen Empfindlichkeit u. s. w.

6t

un d sogar auch den nach meinen Versuchen bei Standentwicklung
von 2 Stunden Dauer (Glycinbrei nach Hübl 1:200) noch
vorhandenen, allerdings geringen Unterschied in der Schatten-
deckung bei der Belichtung der Platte von den verschiedenen
Seiten durch verschiedene Diffusion des Entwicklers zu er-
klären.

Eine Beobachtung
bezüglich der spectralen Empfindlichkeit verschiedener
Arten ungefärbten Bromsilbers.
Von Dr. Lüppo-Cramer in Frankfurt a. M.
Dass sich die Curve der Wirkung des Spectrums auf die
Silberhalogenide mit der Bereitungsweise der letzteren ändert,
ist durch die genauen Bestimmungen von Eder1) schon vor
längerer Zeit nachgewiesen worden. Die Unterschiede beziehen
sich indessen hauptsächlich auf die immerhin nur geringe
Verschiebung des Maximums der Wirkung zwischen dem
äussersten Ultraviolett und F\ und die Verschiedenheiten,
welche im Verhalten gegen die weniger brechbaren Strahlen
sich geltend machten, scheinen so gering zu sein, dass nur
die exacten spectrographischen Untersuchungen Eder’s im
Stande waren, einen nennenswerthen Unterschied festzustellen.
In der Praxis gilt überdies allgemein als annerkannt, dass,
je höher die Gesammtempfindlichkeit einer Emulsion, desto
höher auch die Empfindlichkeit gegen das rothe Licht der
Dunkelkammer sei und sein müsste.
Eine zufällige Beobachtung des Verfassers zeigte, dass
in gewissen Fällen gerade das Gegentheil der Fall ist und
dass die Empfindlichkeit gegen das weniger brechbare Ende
des Spectrums bei ungefärbten Emulsionen verschiedener
Herstellung anscheinend mehr oder weniger unabhängig ist
von der Empfindlichkeit gegen Blauviolett.
Versuche, die ich zur eigenen Orientirung über die
praktische Bedeutung der Vorbelichtung anstellte, zeigten
mir zunächst, dass durch kurze Bestrahlung einer Moment-
platte mit dem Roth und etwas Gelb durchlassenden Lichte
einer mit Kupferoxydulüberfangglas bekleideten Glühbirne
keinerlei Empfindlichkeits-Steigerung erreicht werden konnte.
Successiv aufsteigende Vorbelichtungen ergaben das Resultat,
dass entweder gar keine Wirkung oder ein mehr oder weniger
starker Schleier auftrat, der sich jedoch einfach zu dem bei

1) Eder’s „Handbuch“, Bd. 3, S. 150, 152; Bd. 1, S. 254.
 
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