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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Herzka, Adolf: Vergleichende Studie über Plattenempfindlichkeit im Zusammenhange mit dem Bromsilberkorn
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0127

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Vergleichende Studie über Plattenempfindlichkeit u. s. w.

113

Vergleichende Studie
über Plattenempfindlichkeit im Zusammenhänge mit dem
Bromsilberkorn.
Von Adolf Herzka in Dresden.
Bei der Gelatineplatte, der die vorliegende Arbeit gilt,
wird scheinbar in erster Linie auf die Empfindlichkeit seitens
des verarbeitenden Theiles gesehen. Immer und immer wieder
hören wir, dass es diesem oder jenem durch zahlreiche Ver-
suche gelungen sei, alles bisher Bestehende an Empfindlich-
keit zu übertreffen; Platten von 25, ja 26 Grad W. -werden
kaum mehr als besondere Leistung angesehen, da es wohl
keine Fabrik geben dürfte, welche den Empfindlichkeitsgrad
ihres Erzeugnisses heutzutage geringer beziffert. Wunder
genug, dass man bei den enormen Fortschritten, die man
ständig von der Trockenplattenfabrikation zu hören bekommt,
denn doch bei dieser verhältnissmässig „niedrigen Ziffer“
stehen geblieben ist!
Und trotz alledem scheint die hochempfindliche Platte in
ihrer Durchschnittsqualität nicht das Allheilmittel zu sein, da
die verschiedenartigsten Klagen gegen sie erhoben werden.
Man wirft ihr vor, dass sie einen zu begrenzten Spielraum
in der Exposition gestatte, dass sie grau, ohne Kraft, dass
sie an Mangel von Abstufung leide, und was der sonstigen
schönen Tugenden noch mehr sind.
An der Hand eingehender Arbeiten will ich es versuchen,
darzulegen, ob diese Vorwürfe in allen Fällen zu Recht
bestehen, und ob somit der empfindlichen Platte ihre Lebens-
existenz abzusprechen ist.
Die Empfindlichkeit einer Platte ist in erster Linie ab-
hängig von der Beschaffenheit, resp. der Veränderung der
Bromsilbermoleküle. Nach Stas unterscheiden wir sechs
verschiedene Modifikationen des Bromsilbers, aus denen ich
die drei wichtigsten, das flockige, das pulverige und das
körnige Bromsilber, generiren möchte. Für das Gelatine-
verfahren ist einzig letztere Modifikation, das körni ge Brom-
silber, in Betracht zu ziehen, -welches bis zu einer gewissen
Grenze mit dem Anwachsen des Bromsilberkornes gleich-
zeitig auch eine Steigerung der Empfindlichkeit bedingt, so-
dass man schlechterdings zu sagen pflegt: Je empfindlicher
die Platte, desto gröber das Korn.
Für den Zusammenhang des Bromsilberkornes mit den
Allgemeineigenschaften einer Trockenplatte möchte in drei
Phasen des Bromsilberkornes aufstellen:
 
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