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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Englisch, Eugen: Notiz, betreffend die Umkehrung des Bildes bei der Entwicklung im Tageslicht
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Bothamley, C. H.: Die Reproduction von Negativen
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0095

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Die Reproduction von Negativen.

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belichtung stärker ist, als die Vorbelichtung, so findet an den
zuerst unbelichteten Stellen, den Schatten, stärkere Ent-
wicklung statt. Das mag richtig sein; wie aber Howard
du Bois’1 2) Bemerkung zu verstehen ist, dass als Negative
überentwickelte Platten noch in ein Positiv verwandelbar
seien, vermag ich nicht zu entscheiden; denn es ist wohl
plausibel, dass bei Sabatier-Nipher ein schleieriges Positiv
entsteht; wie aber der dichte Silberniederschlag der über-
entwickelten Platte durch blosse Entwicklung zum Ver-
schwinden gebracht werden soll, oder wenigstens so viel heller
sein kann, als die grösstmögliche Dichte der Platte, dass
man überhaupt noch von einem Bilde sprechen darf, ist nicht
einzusehen. Bei meinen Versuchen verschwand, wie zu er-
warten war, das Bild vollständig.
Nun hat neuerdings Nipher3) seinen Versuch in anderer
Weise beschrieben, indem er das Positiv durch Entwicklung
in Hydrochinon plus concentrirter Thiosulfatlösung erzeugt.
Die Entstehung dieses Positives ist nur bedingt durch das
Verhältniss der Reduktionsgeschwindigkeit des Entwicklers
und der Lösungsgeschwindigkeit von Bromsilber in der
Thiosulfatlösung; ich darf wohl hier darauf hinweisen, dass
dieser Nip her’sehe Versuch mit meiner „normalen Entwick-
lung solarisirter Schichten“ zusammenfällt3), nur dass bei
meinen Versuchen die Verhältnisse eindeutiger liegen.

Die Reproduction von Negativen.
Von C. H. Bothamley in Weston super Mare, England.
Die Herstellung von Duplicatnegativen nach einem guten
Originalnegative stellt keine erheblichen Schwierigkeiten dar,
vorausgesetzt, dass man sich Mühe gibt, Platten mit einem
sehr feinen Korn zu verwenden und nachzusehen, dass das
Diapositiv voll exponirt, jedoch nicht übermässig entwickelt
wird. Anders liegt die Sache, wenn das Originalnegativ
mangelhaft ist, und entweder zu viel Dichte und zu grosse
Contraste aufweist, oder aber in Contrasten und Kraft nicht
ausreicht. In jedem dieser Fälle ist zur Erzielung eines guten
Ergebnisses viel Mühe und etwas Geschick nothwendig.
Wenn das Negativ aus irgend einem Grunde keinerlei
Details in den Schatten zeigt, so ist es nutzlos, von demselben

1) Du Bois, „Journal Phot. Soc. of Phil.“, April 1901.
2) Nipher, „Nature“ 1901, Rd. 63, Nr. 1631, S. 325.
3) Siehe vorstehende Abhandlung.

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