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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Husnik, Jaroslav: Der Dreifarbendruck in der Theorie und Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0052

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Der Dreifarbendruck in der Theorie und Praxis.

Die Blauplatte, wenn selbe mit einer guten mit Cyanin sen-
sibilisirten Collodion-Emulsion hergestellt wurde und bei richtiger
Wahl des Filters, ist tadellos und bedarf keiner Retouche.
Trockenplatten sind hier schwer anwendbar, denn die
Rothempfindlichkeit der käuflichen haltbaren Sorten ist eine
minimale, daher erscheint die Benutzung eines genügend
starken Filters fast ausgeschlossen.
Gewöhnliche Platten, die speciell zu dem Zwecke von
Fall zu Fall mit Cyanin sensibilisirt, um gleich nachher
auch verbraucht zu werdfen, sind empfindlicher, arbeiten aber
äusserst unsicher, da Schleierbildung schwer zu vermeiden ist.
Anders verhält es sich mit der Rothaufnahme; die käuf-
lichen Trockeneosinplatten, natürlich nicht alle, geben gute
Resultate, d. h. nicht wesentlich schlechtere, als Collodion-
Emulsion mit Eosinsilber gefärbt; wie aber bereits erwähnt,
richtig ist das Rothuegativ nie.
Für die Gelbaufnahme eignet sich eine Gelatinetrocken-
platte weniger, denn regelmässig ist bei ihr die Unempfindlich-
keit für Gelb nicht vollständig, und ist hier die Anwendung
eines violetten Filters angezeigt..
Sollen jedoch die decomponirten Negative für den Drei-
farbendruck mittels sogenannten panchromatischen Platten
hergestellt werden, müssen selbstredend für alle Aufnahmen
starke Filter angewendet werden, um nur halbwegs gute
Resultate zu erzielen; ich kann jedoch diesen Arbeitsmodus
Niemandem empfehlen, denn dadurch wird die ganze Methode
nur complicirter, die Expositionszeit verlängert; trotzdem
sind die Resultate stets minderwerthig.
Nun, nachdem war bereits die Negative für die drei Farben
hätten, handelt es sich darum, für welche Reproductions-
methode wir sie benutzen wollen. Bei dem Dreifarbenlicht-
druck wäre wohl nun nichts mehr nöthig, als nach den
Negativen Copien zu machen und gleich zum Druck zu
schreiten. Da aber an der Copie selbst beim Lichtdruck keine
Retouche vorgenommen werden kann, ist eine gründliche
Correctur des rothen Negatives unbedingt nöthig.
Anders verhält es sich bei der Autotjrpie; hier kann der
Aetzer selbst viel nachhelfen, ist also eine Correctur immer
noch möglich, was nach dem ersten Andruck auch regel-
mässig geschehen muss. Sind aber die Negative schon selbst
richtig, also namentlich wenn das Rothuegativ entweder durch
Retouche (was. wohl seine Nachtheile hat) oder auf dem
bereits erwähnten photographischen Wege corrigirt wurde,
kann der erste Andruck, wenn die Copien in richtiger Stärke
hergestellt sind, so gut sein, dass man dann nur das, was
 
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