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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Monpillard, M.: Ueber die stereoskopische Photographie kleiner Gegenstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0149

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Ueber die stereoskopische Photographie kleiner Gegenstände. 135

uns eine Relief-Empfindung hervorgerufen werden, wenn wir
die entsprechenden positiven Bilder im Stereoskope betrachten.
Eine andere, auf dem Princip des pseudostereoskopischen
Mikroskops von Nachet beruhende Lösung erscheint uns
gleichfalls sehr geeignet, in dem uns beschäftigenden Falle
Anwendung zu finden.
Bringt man hinter einem Objective 0 ein Prisma P derart
an, dass die Kante a das Feld dieses Objectives in zwei gleiche
Theile zerlegt (Fig. 22), so werden die von dem linken Theile
des letzteren ausgehenden Strahlen frei auslaufen, während die-
jenigen der rechten Hälfte durch die
Fläche ab, wrelche an dem Prisma
unter 45 Grad geneigt ist, reflektirt
werden; bringt man bei R ein zweites
Prisma an, so dass das Lichtbündel
auf seine erste Richtung zurückgeführt
wird, so kann man auf diese Weise
zwei Bilder mit einem und demselben
Objective erhalten.
Infolge des Weges mn, den das
rechte Bündel einschlägt, bildet sich
das Bild in einer anderen Entfernung
von dem, welches von dem linken
Bündel erzeugt wird; dieser Unter-
schied kl ist genau so gross .wie die
Entfernung mn.
Wenn man das Prisma P in der
zu den Linsen des Objectives parallelen
Ebene beweglich anbringt, so wird es
möglich, im Fokus derselben Camera
die beiden Negative zu erhalten. In derThat rufen wir, da das
Prisma in die Stellung, welche wir angedeutet haben, verlegt
ist, das durch die rechte Seite unseres Objectives gelieferte Bild
hervor. Nun verschieben wir das Prisma P nach P‘, so dass
die Kante b, welche dabei nach b‘ gelangt, das Feld des
Objectives in zwei gleiche Theile zerlegt; unter diesen Ver-
hältnissen wird das Bild des linken Theiles auf das Prisma R
reflektirt, und wir brauchen die matte Scheibe der Camera
nur um den Betrag ef zu nähern, welcher dem Unterschiede
gleichkommt zwischen mn und m‘n, um dies Bild von neuem
in den Fokus zu bringen (Fig. 23).
Wir könnten übrigens diese zweite Einstellung ersparen,
wenn wir die Prismen P und R und die Camera festlegten.
„Mau könnte leicht durch ausschliessliche Benutzung von
einer der Röhren zwei photographische Bilder erzielen,
 
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