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Die praktische Prüfung photographischer Linsen.
Das durch die Oeffnung im Schirm fallende Licht muss
so geleitet werden, dass es durch die Linse hindurchgeht
und auf den Spiegel M fällt (Fig. 43). Dieser muss dann
so eingestellt werden, bis das Licht reflectirt wird, so dass es
wieder durch die Linse hindurchgeht und einen hellen Fleck
auf dem Schirm, ungefähr dicht oben an der Liniirung,
bildet. Dies wird zuerst genau einen Lichtfleck bilden, aber
bei der Bewegung der Linse in grösserer oder geringerer
Entfernung zum Schirm wird es zu einem scharfen Bilde
kommen. Der Spiegel muss eingestellt werden, bis dies Bild
nahezu über die Liniirung fällt, d. h. bis es genau an das#
Loch auf den Schirm kommt.
Zuletzt muss die Linse auf ihrem Zapfen gedreht und ein-
gestellt werden, wie oben beschrieben, bis ihre Rotation keine
Bewegung des Bildes auf dem Schirm hervorruft. Wenn dies
M
erzielt ist, so ist die Entfernung vom Zapfen bis zum Schirm
die Brennweite der Linse.
Es ist einleuchtend, wie leicht und genau die Brennweite
mittels dieses Apparates bestimmt werden kann. Es empfiehlt
sich, den rotirenden Drehtisch für die Linse, den ich als
,, Knotenschlitten “ bezeichne, aus Metall herzustellen. Ich
habe mir den meinen von Everett & Co. am Charterhouse
Square in London hersteilen lassen. Mit einiger Uebung ist
es möglich, die Brennweite einer photographischen Linse bis
auf einige Hundertstel eines Zolles in etwa 2 Minuten mit
diesem Apparat zu finden, und eine Reihe von Linsen von
etwa derselben Brennweite lässt sich in je einigen Secunden
prüfen.
5. Fehler von Linsen. Vielleicht von noch höherer
Bedeutung wie die Bestimmung der Brennweite ist eine
Untersuchung, wie die verschiedenen Fehler der Linse corrigirt
worden sind. Die wichtigsten von diesen sind a) die Krüm-
mung des Feldes, b) der Astigmatismus, c) die Focusdifferenz,
d) Kugelgestaltsfehler und e) die Distorsion.
Die praktische Prüfung photographischer Linsen.
Das durch die Oeffnung im Schirm fallende Licht muss
so geleitet werden, dass es durch die Linse hindurchgeht
und auf den Spiegel M fällt (Fig. 43). Dieser muss dann
so eingestellt werden, bis das Licht reflectirt wird, so dass es
wieder durch die Linse hindurchgeht und einen hellen Fleck
auf dem Schirm, ungefähr dicht oben an der Liniirung,
bildet. Dies wird zuerst genau einen Lichtfleck bilden, aber
bei der Bewegung der Linse in grösserer oder geringerer
Entfernung zum Schirm wird es zu einem scharfen Bilde
kommen. Der Spiegel muss eingestellt werden, bis dies Bild
nahezu über die Liniirung fällt, d. h. bis es genau an das#
Loch auf den Schirm kommt.
Zuletzt muss die Linse auf ihrem Zapfen gedreht und ein-
gestellt werden, wie oben beschrieben, bis ihre Rotation keine
Bewegung des Bildes auf dem Schirm hervorruft. Wenn dies
M
erzielt ist, so ist die Entfernung vom Zapfen bis zum Schirm
die Brennweite der Linse.
Es ist einleuchtend, wie leicht und genau die Brennweite
mittels dieses Apparates bestimmt werden kann. Es empfiehlt
sich, den rotirenden Drehtisch für die Linse, den ich als
,, Knotenschlitten “ bezeichne, aus Metall herzustellen. Ich
habe mir den meinen von Everett & Co. am Charterhouse
Square in London hersteilen lassen. Mit einiger Uebung ist
es möglich, die Brennweite einer photographischen Linse bis
auf einige Hundertstel eines Zolles in etwa 2 Minuten mit
diesem Apparat zu finden, und eine Reihe von Linsen von
etwa derselben Brennweite lässt sich in je einigen Secunden
prüfen.
5. Fehler von Linsen. Vielleicht von noch höherer
Bedeutung wie die Bestimmung der Brennweite ist eine
Untersuchung, wie die verschiedenen Fehler der Linse corrigirt
worden sind. Die wichtigsten von diesen sind a) die Krüm-
mung des Feldes, b) der Astigmatismus, c) die Focusdifferenz,
d) Kugelgestaltsfehler und e) die Distorsion.